Änderungsantrag: Standortentscheidung zum Schwimmhallenneubau im Leipziger Osten

Änderungsantrag vom 13. Oktober 2016

Beschlussvorschlag:
Der Beschluss wird wie folgt ergänzt:

3. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, nachfolgende Bau-Varianten für den Standort

Otto-Runki-Platz ergebnis- und zielorientiert vertiefend zu prüfen:
Variante 1:
Realisierung der Schwimmhalle in einem Mehrgeschossbau mit vertikaler Nutzungsmischung unter Berücksichtigung insbesondere folgender Maßgaben:
- geschickte stadträumliche Einordnung, flächenkompakte Bauweise
- Schwimmhalle in Kombination mit weiterer Sport-Infrastruktur (Physiotherapie, Fitnessund
Gymnastikräume, Sauna- und Wellnessbereich) und gastronomischer Nutzung oder in Kombination mit anderer (sozialer) Infrastruktur wie z.B. Kita, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Arztpraxen, Wohnen und gastronomische Nutzung
- extensives Gründach mit Dachterrasse (Nutzung: z.B. Erholung, Spielen)
- kooperatives Bauprojekt der Sportbäder Leipzig GmbH mit (kommunalen) Partnern

Variante 2:
Einbettung des Schwimmhallenneubaus unter Berücksichtigung insbesondere folgender Maßgaben:
- tieferliegende Einbettung und Integration in die Grünanlage, um Monumentalität und Solitärstellung zu vermeiden
- weitgehender Erhalt des Charakters des Otto-Runki-Platzes als städtebaulich integrierte Grünfläche im Umfeld der dominierenden Mehrgeschossbauten - begehbares (z.B. „tonnen-/muschelförmiges“oder formähnliches) Rasendach, um so auch eine vielfältig nutzbare öffentliche Fläche mit Aufenthaltsqualität zu schaffen

4. Für den Schwimmhallenbau bzw. integrierten Mehrzweckbau ist ein Architektur- und Gestaltungswettbewerb durchzuführen.

5. Der Prüfbericht und ein Umsetzungsvorschlag wird dem Stadtrat bis spätestens zum 1. Ende des I. Quartals 2017 vorgelegt.

Sachverhalt:
Die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen unterstützt den notwendigen Schwimmhallenneubau im Leipziger Osten. Gleichwohl kritisieren wir, dass eine frühzeitige und ergebnisoffene Diskussion über mögliche verschiedene Standorte ohne Zeitdruck leider nicht möglich und seitens des Oberbürgermeisters und der Verwaltungsspitze auch nicht gewollt war.

Mit dem Standort Otto-Runki-Platz für den Schwimmhallenneubau geht die vor fast zehn Jahren mit Fördermitteln entstandene städtische Grünfläche verloren. Deshalb sind wir der Auffassung, dass der Schwimmhallenneubau auf der Fläche des Otto-Runki-Platzes kein bloßer Zweck- und Funktionsbau sein darf. Die Durchführung eines Architektur- und Gestaltungswettbewerbs halten wir bei beiden Varianten für erforderlich, denn ein bloßes
VOF-Verfahren würde dem Anspruch des Projektes nicht gerecht werden. Wir sprechen uns dafür aus, dass die in unserem Beschlussvorschlag genannten zwei Varianten ziel- und ergebnisorientiert vor dem Hintergrund der wachsenden Stadt vertiefend geprüft werden:

1. Zum einen könnte die notwendige Schwimmhalle in einem Mehrgeschossbau mit vertikaler Nutzungsmischung realisiert werden, um dadurch eine möglichst effiziente Platznutzung im Sinne eines flächensparenden Bauens zu erreichen. Vorstellbar im Mehrgeschossbau könnte neben der Schwimmhalle auch die Unterbringung anderer Sportund Wellnessangebote sein (siehe z.B.: Sportcomplex Drieburcht in Tilburg, SwanLeisure Dublin). Alternativ ist auch die Unterbringung sozialer Infrastruktur (Kita, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Arztpraxen) wie auch Wohnen sowie die Option gastronomischeTeilnutzung ist zu prüfen. Insbesondere ist zu prüfen, ob ab 2017 verfügbare Mittel des sozialen Wohnungsbaus für die Errichtung von Wohnungen, ggf. als experimenteller Wohnungsbau im Rahmen einer Kooperation mit der LWB genutzt werden können. Eine extensive Dachbegrünung mit einer Dachterrasse sind für uns bei dieser Variante gesetzt!

Ob der Neubau als kooperatives Bauprojekt der Sportbäder Leipzig GmbH mit (kommunalen) Partnern erfolgen kann ist ebenfalls zu prüfen; des Weiteren die Anpassung des Gesellschaftszwecks der Sportbäder GmbH (analog SAH, die auch Kindertagesstätten baut).

2. Zum anderen könnte aber auch ein tieferliegender Schwimmhallenneubau erfolgen, der in die Fläche des  Otto-Runki-Platzes eingebettet wird. Durch ein begehbares (z.B. tonnen- /muschelförmiges oder formähnliches) Rasendach in Richtung Rabet könnte so eine vielfältig nutzbare öffentliche Grünfläche mit Aufenthaltsqualität für Spielen, Verweilen und Erholen weitgehend erhalten bleiben (siehe z.B.: Das tonnenförmige, begehbare Sporthallendach der Clara-Grunwald-Schule in Freiburg-Rieselfeld). Die Kompensation einer Grünfläche könnte dadurch geringer ausfallen.

Beispiele:
Sportcomplex Drieburcht, Tilburg: http://www.baunetzwissen.de/objektartikel/Gebaeudetechnik-Sportcomplex-Drieburcht-in-Tilburg_4262273.html)

Sportkomplex SwanLeisure, Dublin: http://www.in2.ie/swan-leisure-centre.html

Das tonnenfömige, begehbare Sporthallendach der Clara-Grunwald-Schule, Freiburg- Rieselfeld: http://www.zinco.de/planungsportal/objektdatenblaetter/pdfs/ZinCo_Freiburg_Grundwald_Schule.pdf

Beschluss der Ratsversammlung am 26. Oktober 2017

Der Änderungsantrag wie auch die Gesamtvorlage der Verwaltung wurden von einer Mehrheit des Stadtrates abgelehnt. Somit ist die Verwaltung aufgefordert, dem Stadtrat in den kommenden Monaten einen neuen Vorschlag zu unterbreiten, da der grundsätzliche Beschluss, eine neue Schwimmhalle im Leipziger Osten zu errichten, weiterhin Bestand hat.

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