Abpflastern - Grüne Fraktion fordert Konsequenzen aus Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe und legt neue Antragsinitiative für Entsiegelungswettbewerb vor

Foto: Martin Jehnichen

Pressemitteilung vom 18. Juni 2025

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert Konsequenzen aus den Ergebnissen des Hitze-Checks der Deutschen Umwelthilfe. Den Ergebnissen zufolge ist Leipzig die heißeste Stadt Sachsens. Mehr als die Hälfte der Einwohnenden ist überdurchschnittlich von Hitze betroffen. Mit einer ermittelten Oberflächentemperatur von 35,43 Grad Celsius liegt Leipzig im roten Bereich und schrammt insgesamt nur knapp am Bereich der am stärksten von Hitze belasteten Städte vorbei.

Nicole Schreyer, umweltpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der Fraktion erklärt:

„Die Hitzeentwicklung in Leipzig ist eine massive Belastung für alle – insbesondere Kinder, ältere, chronisch kranke und sozial benachteiligte Menschen sind in hohem Maße von der Hitze betroffen und haben kaum Rückzugsmöglichkeiten. Das schlechte Abschneiden der Stadt im Hitze-Check ist ein lauter Warnschuss an die Stadtverwaltung, dass wir mehr tun müssen. Der kürzlich beschlossene Hitzeaktionsplan kann nur ein Anfang sein. Es braucht vor allem mehr Entsiegelung und Begrünung, um die Stadt nachhaltig abzukühlen. Für solche und andere Maßnahmen haben wir 4 Mio. Euro in den kommenden Haushalt eingestellt – jetzt brauchen wir das Klimawandelanpassungskonzept der Stadt!“

Die Fraktion mahnt auch eine konsequente Umsetzung des von ihr initiierten Grundsatzbeschlusses zur Netto-Null-Versiegelung bis 2030 an. Laut DUH-Hitzecheck sind fast 45% des Stadtgebiets versiegelt. In innenstadtnahen Bereichen ist die Versiegelung allerdings deutlich höher.

Foto: Martin Jehnichen

Tobias Peter, Fraktionsvorsitzender und stadtentwicklungspolitischer Sprecher: „Der baubedingte Trend zu immer mehr Versiegelung muss endlich durchbrochen werden. Mit dem von uns angestoßenen Förderprogramm für naturbasierte Lösungen unterstützt die Stadt nun endlich Entsiegelungs- und Begrünungsmaßnahmen. Damit es in Anspruch genommen wird, braucht es mehr Sichtbarkeit und Dynamik. Mit unserem Antrag für einen „Abpflastern“-Wettbewerb nach Vorbild der Niederlande und Hamburgs schlagen wir weitere Anreize vor. Wir wollen, dass die Leipziger*innen darum wetteifern, wer am meisten Flächen entsiegelt und begrünt.“

Dem Antrag zufolge soll ein Wettbewerb zur Entsiegelung und Begrünung von Flächen im Leipziger Stadtgebiet und darüber hinaus unter deutschen Städten initiiert werden. Der Wettbewerb „tegelwippen“ hat in den Niederlanden große Popularität gewonnen.

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