Änderungsantrag zum SPD-Antrag "Einsamkeit kann jede/n treffen"

Beschlussvorschlag:

Der Beschlussvorschlag wird in BP2 wie folgt geändert und ergänzt:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt:

  1. vom 22. bis 29. Juni 2026 im Rahmen der bestehenden Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ mit eigenen Veranstaltungen und Aktionen öffentlichkeitswirksam über Einsamkeit aufzuklären, lokale Angebote sichtbarer zu machen und gesellschaftliche Teilhabe zu fördern. Diese Aktionswoche sollte alle Alters- und Bevölkerungsgruppen ansprechen – insbesondere auch junge Erwachsene, Alleinerziehende, queere Personen sowie Senior:innen.

 

  1. bei städtebaulichen Planungen Orte für Begegnung im öffentlichen Raum gezielt zu berücksichtigen und einzuplanen

 

  1. Sitzgelegenheiten und Aktionsräume im öffentlichen Raum von Wohnquartieren zu ergänzen

 

  1. niedrigschwellige Besuchsangebote für Menschen, die die Wohnung nicht verlassen, zu etablieren

 

  1. auf das Angebot „Silbernetz“ an geeigneten Stellen (z.B. Seniorenbüros, Beratung für Senior*innen) aufmerksam zu machen sowie auf die „Nummer gegen Kummer“ für Kinder, Jugendliche, Eltern und andere Bezugspersonen (nicht nur in Beratungsstellen, sondern auch in Kitas, Schulen und bei Freizeitangeboten für Kinder/Familien)


Begründung

Zu 8.: Städtebauliche Planungen berücksichtigen die Interessen der Investierenden sowie soziale Wohnfolgenutzung, was üblicherweise Schulen, Kitas und Gemeinwesenbauten meint. Mit Blick auf den dem Wohnort nahen Raum wollen wir erreichen, dass Aufenthaltsflächen ausgebildet werden, die Menschen sichtbar machen. Das können Sitzbänke an den Häusern oder an kleinsten Plätzen sein. Beispiele gibt es mit den aus der Initiative „Ab in die Mitte – Die City-Offensive Sachsen“ finanzierten Bänken.

Zu 9.: Der Straßenraum bietet Platz für Parklets und Schanigärten; niedrigschwelliger sind einfache Sitzgelegenheiten und Aktionsräume, beispielsweise an den Standorten der Handschwengelpumpen oder mittels Straßenfarbe.

Zu 10.: Wie erreicht man Menschen, die sich nur in ihrer Wohnung aufhalten? Wir schlagen vor, von medizinischem Personal gezielt zu sozialen Einrichtungen zu vermitteln, um niedrigschwellig Besuchsangebote unterbreiten zu können. Außerdem können Kulturfreikarten, Nachbarschaftshelfer*innen oder auch Freiwilligendienstleistende im sozialen Jahr Menschen raus ins soziale Leben begleiten.

Zu 11.: „Silbernetz – das Netzwerk gegen Einsamkeit im Alter“ ermöglicht einsamen Menschen ab 60 Jahren Wege aus der Isolation, indem es von 8-22 Uhr eine kostenlose telefonische Kontaktaufnahme, den (Wieder-)Aufbau persönlicher Verbindungen durch regelmäßige Telefonate mit der gleichen Person sowie die Vermittlung zu lokalen Angeboten für Senior*innen anbietet. Die „Nummer gegen Kummer“ ist ein kostenloses telefonisches und digitales Beratungsangebot für Kinder und Jugendliche sowie Eltern und andere Bezugspersonen, welches sich die Verbesserung des emotionalen und psychosozialen Wohlbefindens dieser Personengruppen zum Ziel gesetzt hat.

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