Anfrage: Erfüllung der Vorbildrolle der Stadtverwaltung Leipzig im Sinne des EEWärmeG

Anfrage vom 6. Juni zur schriftlichen Beantwortung

In Leipzig herrscht eine rege Planungs- und Bautätigkeit für kommunale Gebäude. In Anleh-nung an jährlichen Umsetzungsberichte nach §18 Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) ist die Zielerreichung kontinuierlich zu prüfen, um Best-Practice-Beispiele zur Kommunikation und Replikation zu identifizieren oder ggf. korrigierende Maßnahmen zur Erhöhung des Zielerreichungsgrades einzuleiten.  

Das Ziel dieser Anfrage ist, im Interesse des Klimaschutzes und in Anbetracht des Pariser Klimaabkommens herauszufinden, wie hoch der Anteil Erneuerbarer Energien am Endener-gieverbrauch für Wärme und Kälte bei öffentlichen Gebäuden der Stadt Leipzig ist. Anhand der Ergebnisse der Anfrage soll erkenntlich werden, ob die Stadt auf einem guten Weg ist, die vorgegebenen Ziele (i.H.v. 14 % bis 2020) zu erreichen und damit die vorgeschriebene Vorbildrolle zu erfüllen.

Dem Stadtrat soll dazu Einblick in die geplanten und umgesetzten Maßnahmen für die Nut-zung erneuerbarer Energien an kommunalen Gebäuden gegeben werden.

Wir fragen:

  1. Welche kommunalen Gebäude wurden seit Inkrafttreten der Novellierung des EEWärmeG ab 2011 für Neubau oder grundlegende Sanierung geplant oder gebaut? (Bitte Anschrift und Nutzungsart, Datum des Abschlusses bzw. geplanter Beginn der Baumaßnahme angeben, Erläuterung bei gemeinsamer Nutzung/Aufteilung innerhalb einer Liegenschaft für mehrere Gebäude nach EEWärmeG §6 (2) angeben.)
  2. Welche Erneuerbaren Energie wurden geplant, eingesetzt und wie ist der jeweilige Anteil am Wärme- und Kältebedarf des Gebäudes?
  3. Wurden Ersatzmaßnahme nach EEWärmeG §7 durchgeführt? (bspw. KWK mit welchem Anteil, Passivhaus, Fernwärme)


schriftliche Antwort der Verwaltung:

Vom Umfang her ist es nicht möglich, über jedes einzelne Objekt zu berichten. Im Anhang sind jedoch alle die Objekte aufgeführt, in denen Erneuerbare Energien oder die Passivhausbauweise zur Erfüllung des EEWärmeG Anwendung finden.
Für alle restlichen Bauprojekte wurden und werden die Ersatzmaßnahmen Fernwärme oder Passivhaus genutzt. Nur im Einzelfall wird die Erfüllung des EEWärmeG mit anderen Maßnahmen wie 50% BHKW oder ein Wärmepumpeneinsatz angestrebt.

Der gesamte Anteil an Erneuerbaren Energien zur Wärmeversorgung beträgt gegenwärtig ca. 7,8 % unter Anwendung der European Energy Award (eea) - Berechnungsvorgaben (ohne Berücksichtigung der Fernwärme), die im SG Energiemanagement ermittelt wurden (unter Berücksichtigung der Energielieferverträge 2018 und Hochrechnung der Verbräuche von 2016).

Trotz Flächenzuwachs bei kommunalen Gebäuden, beispielsweise von 2014 bis 2016 von ca. 8% (Quelle: eea - Berechnungstool Energieeffizienz Gebäude), wurde in den letzten Jahren eine Steigerung des Anteils Erneuerbarer Energien am Wärmeverbrauch erzielt. Hier ist zu beachten, dass es sich um absolute Zahlen und nicht um relative handelt, und daher der Flächenzuwachs die Zielerreichung erschwert. Auch bei den selbstgesteckten Zielen aus der Energieleitlinie der Stadt Leipzig konnten Verbesserungen und bereits die Zielerfüllung bei den CO2-Emissionen gegenüber 2005 erreicht werden.

                                            Ziel 2005-2020               Ist 2005-2016

CO2-Emissionsreduzierung           50 %                            51,3 %

Energieverbrauchsreduzierung    45 %                            33,1 %
kommunaler Gebäude

Ohne Flächenzuwachs (8 % 2014 zu 2016) würden die Werte geschätzt wie folgt aussehen:

                                            Ziel 2005-2020               Ist 2005-2016

CO2-Emissionsreduzierung          50 %                            55,4 %

Energieverbrauchsreduzierung   45 %                            35,7 %
kommunaler Gebäude

Weiterhin werden alle Anstrengungen unternommen, um Verbesserungen bei dem Anteil Erneuerbarer Energien sowie der Absenkung der CO2-Emissionen und der Verringerung des Energieverbrauches zu ermöglichen. Hier sind Maßnahmen, wie energieeffiziente Neubauten und Sanierungen, der eea, das Intracting oder die zukünftige Zusammenarbeit mit der Leipziger Kommunale Energieeffizienz GmbH (LKE) zu nennen.

Anlagen:

Als Anlagen sind nachfolgende Aufstellungen zur Darstellung der Entwicklung der Stadt bei CO2- und Energieverbrauchsreduzierung beigefügt:

-          Anlage 1 – Übersicht Objekte mit Biogasnutzung

-          Anlage 2 – Übersicht Objekte mit Holzpellets

-          Anlage 3 – Übersicht Passivhäuser

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