Anfrage: Ergebnisse des Pilotprojektes Hundetoiletten im Clara-Zetkin- sowie Johanna-Park
Anfrage vom 12.12.2018 zur Beantwortung in der Ratsversammlung am 23. Januar 2019
Der Stadtrat hat im September 2017 das Entwicklungskonzept Clara-Zetkin-Park und Johannapark beschlossen. Dabei auch Änderungen, die durch die Fraktionen eingebracht worden waren, so auch die Aufstellung von Hundekotbehälter (Beutelspender plus Abfallbehälter) als Pilotprojekt in den beiden, was inzwischen auch geschehen ist.
Bezüglich der Hundetoiletten genannten Beutelspender mit Abfallbehälter fragen wir an:
- Wie bewertet die Stadtverwaltung die Aufstellung der Hundekotbehälter hinsichtlich positiver oder auch negativer Effekte?
- Ist das Pilotprojekt im Clara-Park ein Erfolg und wird die Aufstellung auf andere Parks der Stadt ausgeweitet werden?
Antwort der Verwaltung:
Bürgermeister Rosenthal: Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und Herren Stadträte!
Zur ersten Frage.
Die Testphase der zwei aufgestellten Hundetoiletten erfolgte im Zeitraum vom 1. April bis 30. O Oktober 2018. Es wurden zwei unterschiedliche Bauformen als Testobjekt verwendet. Die Kapazität der Beutelspender betrug 400 bzw. 650 Stück. Die Betreuung erfolgte im Rahmen der regulären Papierkorbbetreuung. Das heißt, eine Leerung erfolgte zweimal pro Woche. Während der Testphase wurden folgende Sachverhalte
festgestellt:
- Bei circa 75 Prozent der Anfahrten waren die Beutelspender leer. Stichproben ergaben, dass
Beutelspender teilweise bereits am Tag der Wiederbefüllung entleert wurden.
- Der Verbrauch an Hundekotbeuteln entsprach nicht den aufgefundenen Hundekotbeuteln in Papierkörben im Park. Seitens des Eigenbetriebs wird davon ausgegangen, dass von Einzelpersonen größere Stückzahlen entnommen
wurden.
- Wie an anderen Papierkörben waren diverse Nebenablagerungen, zum Beispiel Grillabfälle, zu verzeichnen. Eine konkrete Verbesserung der Umfeldsauberkeit wurde seitens des Betriebs hinsichtlich der Hundekotproblematik
nicht festgestellt, ist jedoch objektiv auch nicht messbar.
Nach Auffassung der Stadtreinigung wurde das Angebot insbesondere durch die Hundehalter genutzt, die ohnehin ihrer Verpflichtung nach der Polizeiverordnung zur Mitnahme eines entsprechenden Beutels sowie der Aufnahme von Hundekot nachkommen. Dieser Verpflichtung nicht nachkommende Hundehalter wurden auch durch Beutelspender nicht oder nur geringfügig animiert, etwas an ihrem Verhalten zu ändern.
Zur zweiten Frage.
Das Pilotprojekt wird seitens des Betriebs nicht als Erfolg gewertet, da keine Verbesserungen der Hundekotthematik im Parkbereich festzustellen waren. Insofern ist die Zielsetzung, einen Beitrag zur Erhöhung der Attraktivität und Sauberkeit von Parkanlagen, aber auch auf Gehwegen zu leisten, kritisch zu hinterfragen.
Demgegenüber steht ein finanzieller Aufwand von circa 1.000 Euro im Jahr für die Anschaffung der Beutel zuzüglich Personalkosten für Aufbau und Betreuung. Eine Ausweitung des Projekts ist aus Sicht der Verwaltung nicht vorgesehen.