Anfrage: Förderung von FabLabs und Beitritt zum FabCity – Network

Anfrage zur Beantwortung in der Ratsversammlung am 18. Mai 2022

Fab Labs (fabrication laboratories), d.h. offene Werkstätten, in denen mit modernen, digitalen Fertigungstechnologien wie 3D-Druckern und CNC-Fräsen nahezu alles hergestellt werden kann, vom Auto übers Handy bis zum Haus führen dazu, dass Produkte global entworfen und lokal gefertigt werden können, um die ökologischen und sozialen Auswirkungen zu reduzieren. Eine Stadt wird zur Fab City, wenn sie systematisch einen möglichst flächendeckenden und niedrigschwelligen Zugang zu Fab Labs schaffen will.
In der Stadt Leipzig existieren mehrere dezentrale Maker Spaces und FabLabs sowie weitere offene Werkstattprojekte im Verbund offene Werkstätten. Dabei verändert sich die Szene stetig und sind einzelne Projekte durch mangelnde Unterstützung gefährdet.
Auf Antrag der Grünen Ratsfraktion hat sich der Stadtrat mit Beschluss vom 10. Juni 2020 „für eine Förderung der Entstehung und Entwicklung von Fab Labs in der Stadt Leipzig ausgesprochen. Sollten mehrere Fab Lab Akteure den Wunsch äußern, dem Fab City Network beizutreten, wird die Stadt dies durch Abgabe einer politischen Absichtserklärung unterstützen.“

Wir fragen an, wie der Ratsbeschluss seither umgesetzt wurde:

  1. Welche FabLabs, Maker Spaces, offene Werkstattprojekte und mit deren Arbeitsweisen und Zielsetzungen
    verwandte Innovationsorte existieren derzeit in Leipzig?
  2. Ist die Verwaltung auf die vorhandenen Projekte hinsichtlich eines möglichen Beitritts zum Fab City Network
    zugegangen?
  3. Wann, in welcher Form und in welchem Umfang ist mit einer Förderung der Entstehung und Entwicklung von
    FabLabs in Leipzig, z.B. durch die von der Verwaltung vorgeschlagene Gründungsunterstützung für Leipziger Fab Labs durch die Wirtschaftsförderung auf Basis der Fachförderrichtlinie und des Technologietransfers zu rechnen?
  4. Welche weiteren Unterstützungsmöglichkeiten, z.B. hinsichtlich Information, Vernetzung, Begleitung in
    Verwaltungs- und Genehmigungsprozessen werden seitens der Stadtverwaltung umgesetzt bzw. sind geplant?

Antwort vom 17. Mai 2022

1. Welche FabLabs, Maker Spaces, offene Werkstattprojekte und mit deren Arbeitsweisen und Zielsetzungen verwandte Innovationsorte existieren derzeit in Leipzig?

 

Darüber wird keine Statistik geführt. Meldepflichten gibt es nicht.

Exemplarisch, nicht abschließend und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, werden folgende "Innovationsorte" aufgezählt:

 

 

2. Ist die Verwaltung auf die vorhandenen Projekte hinsichtlich eines möglichen Beitritts zum Fab City Network zugegangen?

 

Ja, Gespräche mit mehreren Projekten (Makerspace, Co-Working-Spaces, FabLab) wurden geführt. Die Akteure arbeiten noch daran, ein wirtschaftlich tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln. Daher besteht zur Zeit wenig intrinsisches Interesse bei den Fab Lab-Akteuren dem Titel als FabCity Network beizutreten.

 

3. Wann, in welcher Form und in welchem Umfang ist mit einer Förderung der Entstehung und Entwicklung von FabLabs in Leipzig, z. B. durch die von der Verwaltung vorgeschlagene Gründungsunterstützung für Leipziger Fab Labs durch die Wirtschaftsförderung auf Basis der Fachförderrichtlinie und des Technologietransfers zu rechnen?

 

Finanzielle Unterstützung erfolgte einzelfallbezogen im Rahmen des Mittelstandsförderprogramms (Gründungsförderung) und in Zusammenarbeit mit der Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer.

 

4. Welche weiteren Unterstützungsmöglichkeiten, z. B. hinsichtlich Information, Vernetzung, Begleitung in Verwaltungs- und Genehmigungsprozessen werden seitens der Stadtverwaltung umgesetzt bzw. sind geplant?

 

Gewinnorientierte, haupterwerblich tätige FabLabs können durch die Wirtschaftsförderung im Rahmen des Lotsenservice und der Betriebsberatung bei ihrer Unternehmensentwicklung vollumfänglich begleitet werden.

Makerspaces an Hochschulen und Bildungseinrichtungen werden im Rahmen der Clusterarbeit mit Unternehmen und anderen Wissenschaftseinrichtungen vernetzt und in Innovationsprojekte eingebunden.

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