Anfrage vom 7. Mai 2025 zur Beantwortung in der Ratsversammlung am 21. Mai 2025

Die Stadt Leipzig steht vor erheblichen Herausforderungen bei der Versorgung einkommensschwacher Haushalte mit bezahlbarem Wohnraum. Der aktuelle Sozialreport 2024 dokumentiert eine dramatische Entwicklung: Die Anzahl der ausgestellten Wohnberechtigungsscheine hat sich zwischen 2018 und 2023 verfünffacht und lag 2023 bei nun 3.555 (S. 35, Sozialreport 2024). Besonders alarmierend ist, dass jeweils nur etwa die Hälfte der berechtigten Personen mit einer entsprechenden Wohnung versorgt werden konnte – ohne Berücksichtigung derjenigen, die einen Wohnberechtigungsschein haben und selbst eine Wohnung finden konnten, ohne dies zurückzumelden.

Im Jahr 2021 hat die Stadt Leipzig das Grundstück an der Ecke Straße des 17. Juni/Harkortstraße für insgesamt 1,9 Millionen Euro erworben. Die Begründung lautete damals, dass der Ankauf des Flurstücks 816a für eine mögliche Blockrandbebauung in geschlossener Bauweise zur Umsetzung städtischer Vorhaben erfolgen solle.

Vor diesem Hintergrund bitten wir um die Beantwortung folgender Fragen:

1. Welche konkreten Nutzungskonzepte verfolgt die Stadtverwaltung für das genannte Grundstück und in welchem Planungsstadium befinden sich diese?
2. Welche Schritte wären notwendig, um auf diesem Grundstück – vorzugsweise in Cluster-Bauweise – eine Wohnbebauung im günstigen Mietpreissegment zu realisieren?
3. Inwiefern könnte dieses Grundstück für ein Modellprojekt des sozialen Wohnungsbaus genutzt werden, das kostengünstige, aber architektonisch hochwertige Wohnraumlösungen entwickelt?
4. Welche Fördermittel auf Bundes- und Landesebene könnten für ein solches Vorhaben in Anspruch genommen werden?
5. Mit welchem Zeitplan wäre bei einer Umsetzung eines solchen Wohnbauprojekts zu rechnen, und welche Kapazitäten an bezahlbarem Wohnraum könnten geschaffen werden?