Anfrage: RoboCup – Effekte für Leipziger MINT

Anfrage zur Beantwortung in der Ratsversammlung am 14. Dezember 2016

Der RoboCup fand in der 1. Schulferienwoche vom 30.06.2016 bis 03.07.2016 in Leipzig statt. Die Veranstaltung wurde als MINT-Vorhaben der Stadt Leipzig beworben und vom Rat beschlossen, zusammen mit weiteren MINT-Aktivitäten wie MINT-Tag und Neuauflage des Kataloges MINT- und Umweltbildungsangebote.

Wir fragen nun zu den Effekten der Leipziger MINT-Aktivitäten an:

  1. Wie viele Kinder und Jugendliche, Mädchen und Jungen aus Leipzig, wurden mit der Veranstaltung RoboCup erreicht?
  2. Wie war die Teilnahme nach Schularten?
  3. Wie wurden die Roboter-Arbeitsgruppen und naturwissenschaftlichen Arbeitsgruppen der Schulen einbezogen? Gab es für diese, wie von uns vorgeschlagen, gezielte Ansprache und eigene Angebote?
  4. Unter Zusammenarbeit mit der Initiative „MINT - Zukunft schaffen“ war angedacht, Leipzig 2016 mit dem das Gütesiegel „MINT-Stadt“ auszuzeichnen. Wir bitten um einen Sachstandsbericht.
  5. Wir ist der Sachstand zur geplanten Erarbeitung eines Kartenspiels, das auf Ausbildungsberufe im MINT-Bereich aufmerksam machen soll (Erarbeitungsstand, Publikation, Auflage, Reichweite Schularten).
  6. Welche Aktivitäten sind 2017, neben der Austragung des Jugend-forscht Regionalausscheides, im Bereich MINT geplant? Hierbei interessieren uns insbesondere Aktivitäten an den Leipziger Bildungseinrichtungen.

 

Antwort der Verwaltung in der Ratsversammlung am 14. Dezember 2016

Bürgermeister Albrecht: Herr Oberbürgermeis­ter! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Zur Frage 1. Da alle Kinder und Jugendlichen bis ein­schließlich 13 Jahre den RoboCup 2016 kosten­frei besuchen konnten, demzufolge keine Kinder­karten erstellt wurden, ist eine Auskunft über den prozentualen Anteil der Kinder und Jugendlichen aus Leipzig nicht möglich. Leider wurde auch keine separate Besucherbefragung durchgeführt.

Zur Frage 2: Wie war die Teilnahme nach Schul­arten? - Grundsätzlich ist festzuhalten, dass der RoboCup in den Sommerferien stattgefunden hat. Insofern war dies keine Schulveranstaltung im klassischen Sinne. Die Daten zur Teilnahme nach Schularten wurden nicht erfasst.

Zur Frage 3. Es wurden unter anderem Leipziger Schulen zur Teilnahme am RoboCup, der dank der finanziellen Unterstützung der IHK zu Leipzig umgesetzt werden konnte, eingeladen. Die für die Leipziger Schulen reservierten Kontingente wur­den zum Beispiel von der Max-Klinger-Schule so­wie dem Reclam-Gymnasium genutzt. Des Weite­ren wurde während des RoboCup für Schüler aus MINT-Arbeitsgruppen Mitmachaktionen geplant und umgesetzt, die sowohl in der schriftlichen An­sprache aufgeführt als auch im persönlichen Aus­tausch mit Leipziger Schulen kommuniziert wur­den. Die Resonanz war hierbei sehr groß. Es gab darüber hinaus eine enge Zusammenarbeit mit der VDI GaraGe und umfangreiche Präsentatio­nen in der GaraGe im Vorfeld des RoboCup.

Zur Frage 4. Im Zusammenhang mit der Verlei­hung eines Gütesiegels „MINT-Stadt“ war von der Initiative „MINT Zukunft schaffen“ angedacht, dass die Schirmherrschaft durch das Bundes­ministerium für Wirtschaft und Energie übernom­men wird. Bereits im Februar 2016 zeichnete sich ab, dass die Abstimmungsprozesse zwischen „MINT Zukunft schaffen“, Deutschem Städtetag und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie nicht weit genug fortgeschritten waren, um das Gütesiegel „MINT-Stadt“ erstmalig im Rahmen des RoboCup 2016, wie ursprünglich an­gedacht, zu verleihen.
Bei einem Abstimmungstermin zwischen „MINT Zukunft schaffen“, dem Deutschen Städtetag, der Stadt Leipzig und dem MINT-Netzwerk Leipzig im Mai 2016 wurde der Initiative „MINT Zukunft schaffen“ empfohlen, die von einer MINT-Stadt zu erfüllenden Kriterien und darüber hinausgehende weitere offene Fragen zunächst zwingend mit dem BMWi abzustimmen bzw. dessen grundsätz­liche Auffassung zum MINT-Siegel einzuholen. Eine entsprechende Rückmeldung durch „MINT Zukunft schaffen“ bzw. des Bundesministeriums steht seitdem aus.

Zur Frage 5.
Das Kartenspiel wurde diesen Monat fertiggestellt und wird an Leipziger Schulen ver­teilt. Darüber hinaus erfolgt eine Weiterverteilung durch die Berufsberater der Agentur für Arbeit so­wie auf Veranstaltungen zur Berufsorientierung. Es ist somit ein öffentlich zugängliches Mittel.

Zur Frage 6.
Zu den in 2016/2017 stattfindenden MINT-Angeboten informiert die aktuelle Auflage des Katalogs „Leipziger MINT- und Umweltbil­dungsangebote 2016“ auf circa 120 Seiten. Hierin werden die MINT-Angebote von knapp 60 Bil­dungseinrichtungen und Vereinen detailliert dar­gestellt. Des Weiteren werden im Rahmen der Fachkräfteallianz Leipzig unter anderem folgende MINT-Projekte gefördert: Roberta-Zentrum der HTWK, Robotik-Stadtmeisterschaften des Beruf­lichen Schulzentrums 7, AG Industrie 4.0 der INSPIRATA. Ein weiteres Angebot, welches mit Unterstützung der Stadt Leipzig auch in 2017 und 2018 realisiert werden kann, ist das Projekt „Kern­kompetenz technische Bildung“ der VDI GaraGe. Darüber hinaus plant das MINT-Netzwerk unter Federführung des Zentrums für Lehrerbildung und Schulforschung im März 2017 eine dreitägige MINT-Konferenz mit den Schwerpunkten Berufs- und Studienorientierung, MINT-Nachwuchs-gewinnung und Lehrerfortbildung.

Stadträtin Dr. Märtens (Bündnis 90/Die Grünen): Nur ganz kurz: Wie hoch ist die Auflage des Kar­tenspiels?

Bürgermeister Albrecht: Geplant waren ur­sprünglich 60.000. Ob dies tatsächlich der Fall ist, müsste ich noch einmal erfragen.

Stadträtin Dr. Märtens (Bündnis 90/Die Grünen): Und verteilt werden sie über bzw. an die Schulen?

Bürgermeister Albrecht:
Ja. Der Vorteil ist, dass sie frei zugänglich sind und zu diesem Zweck von jedem nutzbar öffentlich eingesetzt werden kön­nen.

Stadträtin Dr. Märtens (Bündnis 90/Die Grünen):
Okay. Und sie werden über die Schulen verteilt?

Bürgermeister Albrecht:
Ja.

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