Anfrage: Sachstand bei der Projektentwicklung auf dem Gelände des ehemaligen Parkkrankenhauses in Dösen
Anfrage vom 1. Juni zur Beantwortung in der Ratsversammlung am 21. Juni 2017
Weit im Südosten liegen an der Chemnitzer Straße das ehemalige Parkgelände Dösen und darin die Gebäude des ehemaligen Parkkrankenhauses in einem Dornröschenschlaf.
Der Stadtrat hatte im Jahr 2012 den Aufstellungsbeschluss „Bebauungsplan Nr. 398 "Parkstadt Dösen"; Stadtbezirk Leipzig Südost; Ortsteil Meusdorf – Aufstellungsbeschluss“ beschlossen, der die weitere Entwicklung für eine zusätzliche Bebauung und die Sanierung der von Hugo Licht und Otto Wilhelm Scharenberg 1901 gebauten Gebäude festschreiben und regeln sollte. Das weitere B-Plan-Verfahren kam 2013 zum Stillstand, die vorgelegte Drucksache V/3128 Bebauungsplan Nr. 398 "Parkstadt Dösen" Stadtbezirk Leipzig Südost, Ortsteil Meusdorf, Freigabe zur frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung“ ist weiterhin offen.
Das wunderschöne Ensemble hatte 2012 ein Investor aus Arnstadt von der Stadt Leipzig gekauft. Im Mai 2015 wurde das Gelände in Dösen wiederum an einen Leipziger Bauträger weiter verkauft.
Das Gesamtensemble ist eine hochwertige Anlage, die durch Alleen, wertvollen Pflanzenbestand und die freizügigen offene Flächen mit vielen Sichtachsen auch heute noch zum Besuch einlädt. Leider sind seit 2012 große Teile des Geländes und die Gebäude mit Absperrzäunen unzugänglich gemacht. Eine baldige behutsame Entwicklung unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten wäre wünschenswert.
Wir fragen an:
1. Wird das B-Planverfahren von 2013 fortgesetzt oder ist eine Projektentwicklung ohne Satzungsbeschluss durch den Stadtrat vorgesehen?
2. Welche aktuellen Informationen liegen der Stadt Leipzig zur Projektentwicklung vor?
a) Gab es weitere Eigentümerwechsel?
b) Was sind die Gründe für die Verzögerung der Sanierungen und Neubau?
c) Sind der Stadtverwaltung Aussagen zum Baubeginn bekannt? Wenn ja, welche?
3. Welches aktuelle Konzept steht hinter der Projektentwicklung? Ist im freizügigen Gelände die Einrichtung einer Kindertagesstätte geplant? Wenn nein, warum nicht?
Antwort der Verwaltung vom 29. Juni 2017
zu 1.
Antwort: Ja, das Planverfahren wird fortgesetzt. Derzeit erfolgen, aufbauend auf den Ergebnissen der vorangegangenen Beteiligungsverfahren, die Abstimmungen zur Erarbeitung des Entwurfs zum Bebauungsplan. Es wird angestrebt, die Vorlage zum Billigungs- und Auslegungsbeschluss im IV. Quartal 2017 in den Stadtrat einzubringen.
zu 2.
a) Gab es weitere Eigentümerwechsel?
Antwort: Nein. Seit dem Eigentümerwechsel in 2015 hat es keine weiteren Wechsel gegeben.
b)
Antwort: Die Gründe für die Verzögerung des Baubeginns liegen im Eigentümerwechsel. Der neue Eigentümer kam Mitte 2016 mit einer geänderten Entwicklungsstrategie auf die Stadt Leipzig zu. Aufgrund der geänderten Entwicklungsziele waren und sind (nochmals) umfassende Abstimmungen mit der Verwaltung erforderlich.
c)
Antwort: Konkrete Aussagen sind nicht bekannt. Ein möglicher Baubeginn steht jedoch in unmittelbaren Zusammenhang mit dem notwendigen Billigungs- und Auslegungsbeschluss zum Bebauungsplan.
zu 3.
Antwort: Der Eigentümer möchte das Gelände ausschließlich als Wohnstandort entwickeln. So sollen sowohl die denkmalgeschützten Bestandsgebäude entsprechend umgebaut und saniert wie auch ergänzende Neubauten im Gebiet errichtet werden. Insgesamt sollen im Gebiet ca. 600 WE entstehen. Zusätzlich soll auf einer Fläche an der Chemnitzer Straße ein Nahversorger eingeordnet werden. Rückwärtig zu dem an der Chemnitzer Straße gelegenen
Heizhaus soll ebenfalls eine Kita mit max. 120 Plätzen errichtet werden.