„Internationales Begegnungszentrum Leipzig“ (Antrag 557/14)

Beschlussvorschlag

  1. Die Stadtverwaltung verpflichtet sich dem Ziel, im Jahr 2015 in Leipzig ein „Internationales Begegnungszentrum Leipzig“ zu gründen, welches den Leipziger Städtepartnerschaftsvereinen und anderen thematisch passenden Vereinen ein gemeinsames Dach und Räumlichkeiten zur regelmäßigen und zeitweiligen Nutzung bietet, so z. B. für Vereinstreffen, Veranstaltungen, Präsentationen und Ausstellungen. Nach Möglichkeit sind weitere in Leipzig arbeitende internationale Projekte und Vertretungen, insbesondere das Polnische Institut, räumlich zu integrieren.
  2. Das Referat Internationale Zusammenarbeit
  • eruiert dazu den Bedarf bei den internationalen Vereinen für das neue Begegnungszentrum in Leipzig,
  • erstellt unter Mitarbeit der interessierten Vereine ein Gesamtkonzept, welches, unter Berücksichtigung einer anzustrebenden weitestgehend finanziellen Eigenständigkeit des Begegnungszentrums, Aussagen zur Finanzierung und zur gemeinsamen Marketingstrategie enthält und
  • bindet ein geeignetes, zentral gelegenes oder sehr gut angebundenes Objekt.

Begründung

Ein „Internationales Begegnungszentrum Leipzig“ würde ein Zentrum und eine Anlaufstelle für die verschiedensten Initiativen und Menschen unserer Stadt, die im Interesse von kultureller Vielfalt, Weltoffenheit und Vermittlung arbeiten, werden können. Damit würde die Stadt Leipzig zugleich den offiziell erhobenen Anspruch sichtbar machen, den hier lebenden und arbeitenden Kulturen ein schützendes Dach zu bieten.
Leipzig genießt als Universitätsstadt, aber auch als Arbeits- und Lebensort bei sehr vielen Menschen unterschiedlicher Nationalitäten einen hohen Beliebtheitsstatus. Aus der jahrhundertealten Leipziger Geschichte als Messe- und Handelsstadt sowie Musikstadt hat sich der Anspruch und Ruf einer weltoffenen und aufgeklärten Bürgerstadt erhalten.

Zur Internationalität Leipzigs tragen die langjährigen Städtepartnerschaften und die dahinter stehenden Trägervereine bei. Sie haben durch ihre Arbeit Kontakte und Netzwerke in aller Welt aufgebaut, die besonders mit kulturellem Austausch und wirtschaftlichen Verbindungen zum wechselseitigen Erfolg beitragen sollen. Diese Städtepartnerschaften werden von hauptsächlich ehrenamtlich arbeitenden Leipzigerinnen und Leipzigern getragen, die seitens der Stadt Leipzig durch Antrag auf Zuwendungen für ihre Investitionen jährlich eine geringe Unterstützung/ Anerkennung aus dem Haushalt der Stadt erhalten. Dieser Arbeit gebührt eine verstärkte Wertschätzung und eine verbesserte Sichtbarkeit, auch damit das engagierte Arbeiten der Vereine stärkere Unterstützung der Leipzigerinnen und Leipziger findet.

Durch einen Standort der Leipziger internationalen Vereine unter einem Dach lassen sich viele Synergieeffekte erreichen. Die Arbeit der einzelnen Vereine würde eine gemeinsame Infrastruktur zur Verfügung bekommen, die sie brauchen, wie beispielsweise ausreichend große Veranstaltungsräume, Büros und dergleichen.

Hinzu kommt, dass das Polnische Institut seinen langjährigen Standort aufgibt, aber weiterhin mit zwei Vollzeitstellen ein Angebot in Leipzig erhält. Die bisherige hervorragende Arbeit des Polnischen Instituts sollte seitens der Stadt Leipzig sowie ihrer Bürgerinnen und Bürger unterstützt und gewürdigt werden. In diesem Sinne sollte das Institut eingeladen werden, sich auch im Internationalen Haus Leipzig niederzulassen.

Das Internationale Haus Leipzig sollte nach Möglichkeit unabhängig bzw. weitgehend unabhängig von einer über das bisherige Maß hinausgehenden Zuwendung der Stadt Leipzig werden, z. B. indem es einen Städtepartnerschaftsladen und ein Reisebüro unterbringen könnte. Firmensponsoring als Teil des Finanzierungsplanes sollte dafür mit vorgesehen werden.


Verwaltungsstandpunkt
:

Alternativvorschlag:

  1. Die inhaltlich fast identischen Vorhaben "Internationales Begegnungszentrum" und "Haus der Kulturen" werden in einem gemeinsamen Prüfauftrag bzw. ein gemeinsames Projekt zusammengeführt.
  2. Das Referat Internationale Zusammenarbeit und das Referat für Migration und Integration laden - in Abstimmung mit dem Kulturamt - im 4. Quartal 2104 die in Leipzig tätigen Städtepartnerschafts-, international und interkulturell ausgerichteten Vereine und Einrichtungen zu einem Treffen ein, bei dem ihr Bedarf und Interesse für ein neues Zentrum eruiert werden.
  3. In einem zweiten Schritt werden die daran Interessierten aufgefordert, einen Träger zu benennen oder einen Förderverein zu gründen, der mit Unterstützung der o.g. Referate ein inhaltlisches Konzept für das Zentrum erarbeitet, das auch die Finanzierung bei einer anzustrebenden weitestgehenden finanziellen Eigenständigkeit beinhaltet.

Votum aus der Ratsversammlung am 20. November 2014

Dem Antrag wurde im Sinne des Verwaltungsstandpunkt mehrheitlich zugestimmt bei einer Gegenstimme

Zurück