Antrag: Eco-Mobility World Festival nach Leipzig holen!

Antrag vom 31. Juli 2018

Beschlussvorschlag:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, dass Eco-Mobility World Festival nach Leipzig zu holen.

Sachverhalt:

Das EcoMobility World Festival (http://www.ecomobilityfestival.net/) wird seit 2013 alle zwei Jahre mit wechselnden Orten in der Welt veranstaltet und zeigt mit einer Laufzeit von einem Monat, wie sich der temporäre Verzicht auf private fossile Autos in einem innerstädtischen Quartier oder Kiez auf die Lebensqualität auswirkt. Bisher war das Festival noch nie in Europa. Es fand in Suvon, Johannesburg und letztes Jahr in Kaohsiung statt.
Ein solches Festival würde die notwendige Mobilitätswende in Leipzig erlebbar machen und mit Sicherheit auch die Akzeptanz für eine „Neue Mobilität“ erhöhen. Das Festival erwies sich bislang als Besuchermagnet: Zehntausende von Besucher*innen kamen zu den jeweiligen Veranstaltungen der zurückliegenden Jahre.

Verwaltungsstandpunkt vom 3. Dezember 2018

Alternativvorschlag:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, das Eco-Mobility World Festival als Thema in die „Clearinggruppe Großveranstaltungen“ zu verweisen, um die Voraussetzungen für eine Interessensbekundung der Stadt Leipzig zur Ausrichtung des Eco-Mobility Festivals zu prüfen und zu klären.

Die Clearinggruppe Großveranstaltungen nimmt eine Bewertung des Eco-Mobility World Festivals vor.

Auf Grundlage der Ergebnisse des Scorings wird das Projekt anschließend der Lenkungsgruppe zur Vorentscheidung vorgelegt. Sollte sich die Lenkungsgruppe für eine Interessensbekundung aussprechen, wird der Stadtrat darüber gemäß Verfahren (VI-DS-03446-NF-02) informiert und ihm der Verwaltungsvorschlag zur Entscheidung vorgelegt.

Begründung:

Eco-Mobility World Festival

Das Eco-Mobility World Festival wird seit 2013 alle zwei Jahre an wechselnden Orten in der Welt organisiert. Mit einer Laufzeit von einem Monat experimentiert eine Stadt

  • wie der Um-/Einstieg in eine nachhaltige Mobilität gelingen kann,
  • wie sich der temporäre Verzicht auf private und fossile Verkehrsmittel in einem Stadtteil auf die Lebensqualität auswirkt,
  • wie die gewonnenen Stadträume neu genutzt werden können.


Das Experiment ist als Festival angelegt, um breite Bevölkerungsschichten einzubeziehen.   Veranstaltungsorte waren bisher Suwon (Republik Korea) in 2013, Johannesburg (Südafrika) in 2015 und Kaohsiung (China) in 2017.

Veranstalter bzw. Initiator

Das Eco-Mobility World Festival geht auf eine Initiative des Verbandes ICLEI – Local Governments for Sustainability zurück. Will eine Kommune das Eco-Mobility World Festival veranstalten, ist eine Interessensbekundung gegenüber dem Verband notwendig. Die Kosten liegen bei der austragenden Kommune.

ICLEI – Local Governments for Sustainability ist ein weltweiter Verband von Städten, Gemeinden und Landkreisen für Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung. Der Sitz des Vereins ist Bonn. Der Verband organisiert verschiedene Schlüsselprojekte, darunter die Eco-Mobility Alliance und das Eco-Mobility World Festival.

Die Stadt Leipzig ist seit Juni 2016 Mitglied der Eco-Mobility Alliance und hat auch schon die Unterstützung durch das Eco-Mobility Sekretariat der ICLEI für Veranstaltungen während des Internationalen Transport Forums oder bei den International Summer Schools „Sustainable Mobility – Made in Leipzig“ in Anspruch nehmen können.

Erste Einschätzung Eco-Mobility World Festival

Das Festival erzeugt eine große regionale und nationale Aufmerksamkeit. Darüber hinaus lenkt es das Interesse eines internationalen Fachpublikums auf Leipzig.

Eine derartige Veranstaltung kann die verkehrspolitischen Ziele der Stadt Leipzig sehr gut unterstützen. Gerade praktisches Erleben eignet sich gut, um das oft gewohnheitsmäßige Mobilitätsverhalten zu hinterfragen.

Es kann gezeigt werden, dass nachhaltige Mobilität nicht nur aus Fahrrad und ÖPNV besteht, sondern mit der E-Mobilität weitere facettenreiche Mobilitätsformen vorliegen. Die Stadt Leipzig hat mit CleverShuttle oder Next Move die Etablierung neuer erfolgreicher Geschäftsmodelle in diesem Bereich vorangetrieben.

Um detailliere Aussagen zu den Effekten des Festivals, zu einem realistischen Planungshorizont und zur Finanzierung zu machen, müssten die Modalitäten des Festivals weiter geprüft werden.

Alternativvorschlag Eco-Mobility World Festival- Clearinggruppe Großveranstaltungen

Um Großveranstaltungen in der Stadt Leipzig systematisch zu koordinieren, wurde am 08.02.2017 von der Ratsversammlung das Grundsatzpapier „Großveranstaltungen in der Stadt Leipzig - Bewertung, Förderung, Akquise und Durchführung“ (VI-DS-03446-NF-02) beschlossen. Die Vorlage regelt für die Stadt Leipzig die Planung und Durchführung von Großveranstaltungen.

Zur Umsetzung der Vorlage wurde die "Clearinggruppe Großveranstaltungen" gegründet, die in der Verantwortung des Dezernats Kultur steht und die Akteure aus Wirtschaft, Sport, Kultur und Leipziger Messe koordiniert.

Die Clearinggruppe bewertet Großveranstaltungen nach einer differenzierten Matrix, z.B. unter folgenden Gesichtspunkten:

  • Thematische Ausrichtung (politische Relevanz / touristische Relevanz)
  • Strategische Ziele der Kommunalpolitik: Außenwahrnehmung
  • Infrastrukturelle Ressourcen (Kapazitätsbetrachtung der Veranstaltung)
  • Ziele des Veranstalters, Potenziale u. Risiken der Veranstaltung
  • Bewertung des Veranstalters (Leistungsfähigkeit Veranstalter)
  • Wertschöpfungspotenziale (Bewertung wirtschaftlicher Effekte)


Auf der Basis des Scorings der Clearinggruppe trifft die Lenkungsgruppe die Entscheidung zum weiteren Verfahren (Bewerbung um eine Großveranstaltung, Aufnahme von Verhandlungen mit Anbietern, Erstellung von Beschlussvorlagen für den Stadtrat etc.)

Der Lenkungsgruppe gehören an:

  • Der Oberbürgermeister
  • Die Bürgermeister bzw. die Bürgermeisterin für Finanzen, Kultur, Umwelt, Ordnung, Sport und Wirtschaft
  • Die Geschäftsführer der Leipziger Messe GmbH, der Fairnet GmbH, der Leipzig Tourismus Marketing GmbH sowie der Industrie- und Handelskammer.

Zur Bewertung des Festivals wird die fachliche Expertise der Dezernate Stadtentwicklung und Bau sowie Wirtschat und Arbeit hinzugezogen

Empfehlung zum weiteren Vorgehen

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, das Eco-Mobility World Festival als Thema in die Clearinggruppe Großveranstaltungen zu verweisen, um die Voraussetzungen für eine Interessensbekundung Leipzigs zur Ausrichtung des Eco-Mobility Festivals zu prüfen und zu klären.

Die Clearinggruppe Großveranstaltungen nimmt eine Bewertung des Eco-Mobility World Festivals vor. Zur Bewertung des Festivals wird die fachliche Expertise der Dezernate Stadtentwicklung und Bau sowie Wirtschat und Arbeit hinzugezogen.

Als Planungshorizont erscheint das Jahr 2019 bereits zu kurzfristig, es sollten die Jahre 2021 oder 2023 geprüft werden.

Auf Grundlage der Ergebnisse des Scorings wird das Projekt anschließend der Lenkungsgruppe zur Vorentscheidung vorgelegt. Sollte sich die Lenkungsgruppe für eine Interessensbekundung aussprechen, wird der Stadtrat darüber gemäß Verfahren (VI-DS-03446-NF-02 „Großveranstaltungen in der Stadt Leipzig - Bewertung, Förderung, Akquise und Durchführung“) informiert und ihm der Verwaltungsvorschlag zur Entscheidung vorgelegt


Bericht zum Stand der Umsetzung vom 08.08.2019:

zu 1.: umgesetzt

zu 2.: umgesetzt

Das Projekt Eco-Mobility World Festival erhielt von der Clearinggruppe Großveranstaltungen eine sehr gute Bewertung.

Zu 3.: in Arbeit

Das Projekt wurde der Lenkungsgruppe Großveranstaltungen durch das Dezernat VI vorgestellt. Das Verkehrs- und Tiefbauamt wurde aufgefordert, das städtische Interesse an den Veranstalter zu übermitteln. Umsetzungs- und Finanzierungsfragen der Lenkungsgruppe werden im Rahmen der nächsten Sitzung besprochen.

Bericht zur Umsetzung des Beschlusses vom 20. Juli 2020

Sachstand Zu 3.)

Das Projekt „Eco-Mobility World Festival“ wurde in die „Clearinggruppe Großveranstaltungen“ verwiesen sowie von einem Mitarbeiter des Verkehrs- und Tiefbauamtes / Dezernat Stadtentwicklung und Bau vorgestellt und per Scoring bewertet (11. März 2019 und 19. September 2019). Als Ergebnis wurde das Projekt an die „Lenkungsggruppe Großveranstaltungen“ verwiesen (05.12.2019). In der Lenkungsgruppe wurde festgelegt: Eine Bewerbung für das Jahr 2021 erscheint ungünstig, da bereits Kapazitäten gebunden sind (z.B. Turnfest Leipzig 2021); deshalb soll eine Prüfung für die Jahre 2022 und 2023 erfolgen. Das Verkehrs- und Tiefbauamt / Dezernat Stadtentwicklung und Bau hat daraufhin gegenüber dem Veranstalter das Interesse zur Austragung des Festivals in den Jahren 2022 oder 2023 signalisiert (Stand: 18.06.2020). Sollte das Projekt weiter verfolgt werden, so liegt die Federführung beim Verkehrs- und Tiefbauamt / Dezernat Stadtentwicklung und Bau.

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