Antrag: Förderung der Bio-Landwirtschaft

Antrag geändert von der Ratsversammlung am 22.01.2020 beschlossen:

Beschluss:

1. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, eine Gesamtkonzeption zum Thema „Landwirtschaft im Leipziger Stadtgebiet" bis Ende 2020 zu erarbeiten, in welcher die Themen aus den Anträgen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (VI-A-07003 bis VI-A-07009) behandelt werden sowie die umfassende Auseinandersetzung mit damit verbundenen Sachverhalten erfolgt.

2. Diese Gesamtkonzeption enthält einen Zeitplan für die Umsetzung einzelner Maßnahmen aus den Anträgen 07003 bis 07009 sowie ein Beteiligungskonzept, um Pächter*innen, Umweltverbände, interessierte Bürger*innen, Mitglieder des Stadtrates sowie Wissenschaftler*innen einzubeziehen.

3. Das Gesamtkonzept soll ein Verfahren zur wissenschaftlichen Evaluation der Maßnahmen enthalten, welches es Mitgliedern des Stadtrates und Bürger*innen ermöglicht, den Effekt der landwirtschaftlichen Maßnahmen auf die landwirtschaftliche Produktivität, die Biodiversität sowie auf Wasser, Boden und Luft nachzuvollziehen.

4. Die außerplanmäßigen Aufwendungen nach § 79 (1) SächsGemO für das Haushaltsjahr 2020 i. H. v. 50.000,00 € im PSP-Element „Liegenschaftsmanagement" (1.100.11.1.3.05) werden bestätigt.

Antrag vom 19. Februar 2019

Beschlussvorschlag:

  1. Die Verpachtung landwirtschaftlicher Flächen der Stadt und ihrer Beteiligungen erfolgt ab sofort mittels öffentlicher Ausschreibung. Die Verlängerung von Pachtverträgen erfolgt nur, wenn das Land auf Grund von erwarteten erforderlichen Baumaßnahmen im Zeitraum von 3 Jahren in Anspruch genommen werden muss.
  2. Dabei sollen die Angebote aus der Biolandwirtschaft bei gleichwertigen Angeboten bevorzugt den Zuschlag erhalten.
  3. Der Beschluss BS/RBIV-864/07 wird aufgehoben.

Sachverhalt:

Die Biolandwirtschaft ist die Agrarversorgung der Zukunft. Ökologisch wirtschaftende Betriebe weisen meist einen geschlossenen betrieblichen Nährstoffkreislauf auf. Sie erhalten die Bodenfruchtbarkeit und es wird kein Pflanzenschutz oder leicht löslicher mineralischer Dünger eingesetzt.

Der Ökolandbau erhält und schont die natürlichen Ressourcen und hat vielfältige starke Auswirkungen auf die Umwelt. Ökologische Landbaumethoden sind ein wichtiges Mittel gegen den Klimawandel und reduzieren die Klimaemissionen. Er schützt den Boden. Ökologische Landbaumethoden fördern die Humusbildung, das Bodenleben und die natürliche Bodenfruchtbarkeit. Ökologischer Landbau belastet das Grund- und Oberflächenwasser deutlich weniger als der konventionelle Landbau. Durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und das niedrige Düngeniveau wird die Biodiversität gefördert. Das führt dazu, dass sich auf den Öko-Flächen häufig mehr Arten als auf den konventionell bewirtschafteten Flächen finden. Der Ökolandbau ist weniger abhängig von fossiler Energie wie Erdöl und nutzt die zugeführte Energie besser aus. Ökolandbau schafft mehr Arbeitsplätze in der Landwirtschaft.

Ökolandbau produziert Lebensmittel, ist aktiver Umweltschutz und Landschaftspflege. Daher sollten wir sie aktiv in unserem eigenen Einflussbereich fördern.

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