Antrag: Fahrradoffensive für die Stadtverwaltung – sichere Fahrradabstellflächen und Duschen im Rathaus

Antrag vom 26. Oktober 2023

Beschlussvorschlag:

Der Oberbürgermeister startet eine Offensive zur Fahrradnutzung für Angestellte der Stadtverwaltung, indem parallel zur langerwarteten Einführung des Jobrad-Modells folgende Maßnahmen in die Wege geleitet und umgesetzt werden:

  • Jede Verwaltungsliegenschaft erhält elektronisch abschließbare Fahrradräume/-unterstände zum Schutz vor Diebstahl.
  • In den Verwaltungsliegenschaften, in denen bereits jetzt Abstellengpässe bestehen, werden zusätzliche Kapazitäten eingerichtet.
  • Alle Fahrradabstellräume werden mit Reparaturstationen und wenn möglich Lademöglichkeiten für E-Bikes ausgestattet.
  • In allen Verwaltungsliegenschaften wird die Möglichkeit der Realisierung von Warmwasserduschen und Umkleiden für Mitarbeitende geprüft und, dort wo es technisch möglich ist, aktiv vorangetrieben.
  • Der städtische Fuhrpark wird um Fahrräder an weiteren Verwaltungs-Standorten erweitert.

Der Stadtrat erhält bis Ende 2. Quartal 2024 einen Zwischenbericht mit den zur Realisierung beabsichtigten Maßnahmen und deren zeitlicher und finanzieller Untersetzung.

Begründung:

Das bereits 2020 von den Tarifpartnern vereinbarte Jobrad-Modell für alle städtischen Angestellten ist nun, nach etwa drei Jahren, endlich zum Start bereit, wenngleich zunächst eine Probephase vorgeschaltet ist, deren Dauer nicht klar ist.

Diesen Zeitpunkt sollte die Verwaltung nutzen, um sich die widrigen Bedingungen zu vergegenwärtigen, denen städtische Angestellte nach wie vor ausgesetzt sind, die bereits heute mit dem Fahrrad zu ihrem Dienstort kommen. Immer wieder werden Fahrräder rund um das Neue Rathaus oder auch das Technische Rathaus gestohlen, erfahrungsgemäß auch aus dem nur für Angestellte nutzbaren Fahrradkeller. Seit langer Zeit wurden interne Gespräche dazu geführt, welche Maßnahmen genutzt werden sollten, um die Sicherheit der Fahrradabstellung zu erhöhen. Hierzu gehört beispielhaft eine verbesserte Videoüberwachung, mehr aber noch eine elektronische Zugänglichkeit des Fahrradkellers oder anderer Abstellmöglichkeiten. Hier hat sich trotz mehrerer Bemühungen leider bislang nichts getan.

Weiterhin gehört zu einer zeitgemäßen Arbeitgeberattraktivität mittlerweile auch immer häufiger die Zurverfügungstellung von Duschen und Umkleiden für Mitarbeitende, die beispielsweise mit dem Fahrrad oder joggend zur Arbeit kommen. Dieses Gesundheitsbewusstsein wird bei vielen Angestellten aufgrund der immer häufiger vorkommenden Rückenbeschwerden aufgrund überwiegend sitzender Tätigkeiten immer präsenter, womit auch die Erwartungshaltung an einen modernen Arbeitgeber immer weiter steigt bzw. gestiegen ist. Die Stadtverwaltung kommt dieser Erwartungshaltung bislang nur unzureichend nach.

Bereits in den 2000er Jahren hatte unsere Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in einem Antrag Duschen für das Rathaus beantragt. Damals wurde die Fraktion dafür belächelt und als weltfremd hingestellt. Heute kommt diese Forderung eigentlich einer Selbstverständlichkeit nach, zahlreiche Arbeitgeber bieten diesen Komfort ihren Angestellten bereits als „Corporate Benefit“ der attraktiven Arbeitsplatzgestaltung.

Da sich die Verwaltung ebenfalls bereits massiv dem Fachkräftemangel stellen muss, wären die benannten Maßnahmen wichtige Bausteine künftiger Arbeitnehmer*innenbindung.

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