Antrag: Holzbauoffensive für nachhaltiges Bauen in Leipzig
Antrag vom 15. April 2021
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, in Leipzig das klimafreundliche und ressourcenschonende Bauen mit Holz aus regionaler und nachhaltiger Bewirtschaftung mit folgenden Maßnahmen voranzutreiben:
1. Entwicklung von Holzbau-Pilotprojekten in Bauvorhaben unterschiedlicher Trägerschaft, Größe und gestalterischer Ausprägung. Die Pilotprojekte sollen administrativ, fachlich und wissenschaftlich begleitet werden. Es sollen insbesondere die folgenden Punkte berücksichtigt werden:
a) Einbeziehung kommunaler Gesellschaften, insbesondere LESG und LWB,
b) Realisierung von Aufstockungen, mehrgeschossigen Bauten und von Quartieren,
c) Ermöglichung von bezahlbarem Wohnen,
d) kostengünstiges, energetisches und klimawandelangepasstes Bauen.
2. Berücksichtigung des Einsatzes von Holz im Rahmen der Konzeptvergabe von Liegenschaften,
3. Entwicklung einer kommunalen Förderung von Holzbau, die auf bestehende und ggf. geplante Förderungen von EU, Bund und Freistaat abgestimmt ist. Zusätzlich sollen Möglichkeiten für indirekte Förderungen durch die Flexibilisierung städtebaulicher Instrumente geprüft und umgesetzt werden.
Zur Umsetzung ist dem Stadtrat bis zum IV. Quartal 2021 ein Konzept vorzulegen.
Begründung:
Nachhaltiges Bauen ist ein wesentlicher Schlüssel für eine klimaneutrale Wirtschaft. Unter den verschiedenen Ansätzen eines kreislauffähigen, ressourcenschonenden Bauens mit nachwachsenden und ökologischen Baustoffen weist die Verwendung von Holz mittlerweile die größte Bekanntheit und Marktreife auf. Beim Holzbau verknüpfen sich in idealer Weise Systembau mit hoher Vorfertigung und damit schneller Bauzeit mit dem Einsatz eines ökologisch nachhaltigen, CO2-bindenden Baustoffe ganz im Sinne des Klimaschutzes. Allein beim Bau eines Einfamilienhauses in Holzbauweise entstehen laut der Ruhr-Universität-Bochum 35-56 % weniger Treibhausgasemissionen. Der Rohstoff Holz steht dabei in ausreichender Menge zur Verfügung. Alle zwölf Sekunden wachsen in Deutschland genug Bäume für ein neues Wohnhaus nach, ca. 1/3 des deutschen Rohholzaufkommens würden benötigt, um alle Hochbauvorhaben in Holz zu realisieren. Gleichwohl ist die Verwendung von Holz aus regionaler und nachhaltiger Bewirtschaftung entscheidend, um insgesamt positive ökologische Effekte zu gewährleisten.
Holzbau kommt nicht nur für Einfamilienhäuser, sondern auch für mehrgeschossige Häuser in Frage. Durch das geringere Eigengewicht des Baustoffes Holz ist zudem eine Realisierung von Aufstockungen leichter und wirtschaftlich möglich und kann einen Beitrag zum flächensparenden Bauen leisten. In Berlin-Kreuzberg wird ein ganzer Wohnblock aus Holz gebaut. Mit einer geplanten Höhe von knapp 100 Metern wird das WoHo Deutschlands höchstes Holzhaus sein. München konnte mit der ökologischen Holzbausiedlung im Prinz-Eugen-Park – einer kompletten Siedlung mit vielen unterschiedlichen Mehrfamilienhäusern im Holzbau – eindrucksvoll zeigen, wie ein ganzes Quartier im Holzbau entstehen kann. Städte wie München und Köln zeigen, dass in B-Plänen, städtebaulichen Verträgen und Gestaltungssatzungen ein bestimmter Prozentsatz für Holzbau vorgesehen und die Konzeptvergabe von Grundstücken an das Bauen mit Holz gebunden werden kann.
Mit der Beauftragung von mehreren Pilotprojekten und einem Holzbaukompetenzzentrum bemüht sich der Freistaat Sachsen ebenfalls um eine Stärkung des Holzbaus. Zudem steht eine Novellierung der Sächsischen Bauordnung an, mit dem die Holzbauweise erleichtert werden soll.
Die Stadt Leipzig hat im Bereich der Bildungsbauten bereits gezeigt, wie mittels Holzbau termingerecht, klimafreundlich und durchaus auch kostengünstig gebaut werden kann. Trotz herausragender Beispiele wie dem preisgekrönten Holzhaus in Leipzig-Lindenau stellt das Bauen mit Holz für Wohnen und Gewerbe immer noch die absolute Ausnahme dar. Mit einer Holzbauoffensive kann die Stadt Leipzig einen wichtigen Schritt in Richtung klimafreundlicher und zukunftsweisender Stadtentwicklung gehen.
Um Erfahrungen zu sammeln und die Möglichkeiten der Holzbauweise sichtbar zu machen, sind Pilotprojekte in unterschiedlicher Ausprägung geeignet. Dabei sind sowohl einzelne Gebäude, z.B. im seriellen Wohnungsbau als auch die Entwicklung ganzer Baugebiete denkbar.
Insbesondere die kommunalen Unternehmen sind hierzu einzubeziehen. Im Ergebnis der administrativen, fachlichen und wissenschaftlichen Begleitung können die gewonnenen Erkenntnisse verbreitet, Planungssicherheit geschaffen und Genehmigungsprozesse beschleunigt werden.
Im Rahmen von Konzeptvergaben soll die Vergabe von Liegenschaften an die Verwendung von Holz sowie ggf. weiterer nachwachsender Rohstoffe geknüpft werden. Damit kann die Stadt gezielt Anreize für die Anwendung von Holzbauweise schaffen. Weitere Anreize kann eine gezielte kommunale Förderung wie das Holzbau-Förderprogramm der Stadt Freiburg i. Br. leisten, welches auch Anbauten und Aufstockungen einbindet. Hierzu ist eine Abstimmung auf die derzeit in Bewegung befindliche Förderkulisse notwendig.
Verwaltungsstandpunkt vom 6. Mai 2021
Alternativvorschlag:
1. Der Stadtrat beauftragt den Oberbürgermeister, sowohl bei städtischen Neubauvorhaben (inklusive solchen der städtischen Beteiligungsgesellschaften) als auch bei der Beratung privater Bauherren verstärkt Nachhaltigkeitskriterien zu platzieren. Das betrifft alle nachhaltigen Bauweisen, darunter den Holzbau.
2. Der Stadtrat beauftragt den Oberbürgermeister, sich ggf. mit Unterstützung des Deutschen Städtetages bei Bund und Land für die Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen einzusetzen, insbesondere für die Anpassung der Sächsischen Bauordnung an die Erfordernisse und Möglichkeiten des modernen Holzbaus.
3. Der Stadtrat beauftragt den Oberbürgermeister, sich für eine Bundes- und Landesförderung des Holzbaus (und anderer nachhaltiger Bauweisen) einzusetzen.
Beschreibung der Maßnahme:
Die Verwaltung hat die vorgeschlagenen Beschlusspunkte des Antrags mit folgendem Ergebnis geprüft:
Zu Beschlusspunkt 1 des Ursprungsantrages:
Durch LESG und Stadt Leipzig wurden bereits Holzbau-Pilotprojekte durchgeführt. LWB ermöglicht insbesondere mit dem Ausschreibungsverfahren Neubauvorhaben Mockauer Straße neuen Bautechnologien, darunter auch Holzbau, sich im Verfahren als nachhaltigen und wirtschaftlichen Lösungsansatz durchzusetzen. Die Erfahrungswerte der Träger aus Holzbau-Pilotprojekten sind in der Anlage kurz zusammengestellt. Zusammenfassend wird empfohlen, zunächst von einer expliziten Fokussierung auf Holzbau abzusehen bzw. die diesbezügliche Entwicklung des Marktes sowie der sächsischen Gesetzgebung abzuwarten. Mit Einrichtung eines Holzbau-Kompetenzzentrums durch das Land Sachsen ist in den kommenden Jahren ebenfalls eine Dynamik zu erwarten.
Weiterhin wird das Thema nachhaltiges Bauen bei städtischen Neubauvorhaben verstärkt über die Einbeziehung von Nachhaltigkeitskriterien bei Wettbewerben zur Vergabe von Leistungen der Objektplanung Gebäude/ Freianlagen bzw. Generalunter-/Generalübernehmerleistungen platziert. So werden Holzbau und andere nachhaltige Bauweisen gefordert und immer dann umgesetzt, wenn es sich mit den weiteren Kriterien des Projektes in Einklang bringen lässt. Darüber hinaus werden mit der im Verfahren befindlichen Energieleitlinie der Stadt Leipzig Anforderungen hinsichtlich der Ökologie formuliert, welche insbesondere mit Holzbauweise erreicht werden können.
Zu Beschlusspunkt 2 des Ursprungsantrages:
Die Einhaltung der Klimaziele gemäß VI-A-07961-DS-10-AA-O6, die Wirtschaftlichkeit des Finanzierungskonzeptes sowie die Genehmigungsfähigkeit des eingereichten Konzeptes, gelten als Pflichtkriterien für alle Konzeptverfahren. Zusätzlich werden im Rahmen der Zusatzkriterien Punkte für Innovation, Ökologie usw. vergeben. Derzeit sollte der Holzbau nicht über diese Vorgaben hinaus explizit in den Fokus gestellt werden.
Eine Holzbauoffensive ist für den Klimaschutz nur dann von erheblichem Vorteil, wenn Rahmenbedingungen existieren, die regionale Kreisläufe und eine nachhaltige Waldbewirtschaftung sicherstellen. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zielt darauf ab, die vielfältigen Waldfunktionen inklusive der Holzproduktion miteinander in Einklang zu bringen. Dabei ist das langfristig verfügbare Holzangebot auf ein ökologisch vertretbares Maß zu beschränken. Eine Zertifizierung nach FSC oder Naturland ist anzustreben. Eine erhöhte Nachfrage nach Holz darf darüber hinaus nicht zu Konkurrenzen mit anderen Landnutzungsarten führen z.B. aus Gründen der Ernährungssicherung und ggf. steigenden Importen mit den damit verbundenen negativen Umweltfolgen in anderen Ländern. Deshalb sollte im Vorfeld eines Projektes alle nachhaltigen Bauweisen betrachtet und in Abhängigkeit der Rahmenbedingungen die ressourcenschonendste Variante weiterverfolgt werden.
Zu Beschlusspunkt 3 des Ursprungsantrages:
Es ist an erster Stelle Sache des Landes, mit der Gesetzgebung und ggf. ergänzenden Förderungen die Grundvoraussetzungen für einen höheren Anteil an Holzbau-Projekten zu schaffen. Die Stadt sollte nicht in Vorleistung gehen und die Kosten mangels Bundes- und Landesförderung alleine tragen.
Realisierungs-/Zeithorizont:
Im Falle der Beschlussfassung des Alternativantrags ist die Umsetzung sofort anzugehen.
Beschluss der Ratsversammlung am 18. November 2021
Der Antrag wurde unter Streichung des letzten Satzes unseres Antrages und mit folgender Ergänzung mehrheitlich beschlossen:
Ergänzung:
Der Oberbürgermeister setzt sich beim Freistaat Sachsen für eine Ausbildungsoffensive für Holzbauberufe ein und wirbt in diesem Zusammenhang im Bildungsministerium dafür, dass die gerade erfolgte Wiederaufnahme der dualen Berufsausbildung in Holzbauberufen (besonders Zimmerleute also männlich und weiblich) in Leipzig verstetigt und dauerhaft gesichert wird.
Dafür soll das BSZ Arwed Rossbach mit der entsprechenden digitalen Technik und den entsprechenden Lehrern/Dozenten ausgestattet werden, um dem modernen Berufsbild gerecht zu werden.
Die Verwaltung soll weitere Anstrengungen unternehmen, um den Markt für Holzbau und die Ausbildung zusammenzubringen und die Meisterausbildungen, die nach langen Jahren in Schleiz nun in Leipzig - in und mit der Handwerkskammer in Borsdorf durchgeführt werden - hier dauerhaft zu sichern. Die Stadt versucht in ihrem Bereich Objekte zu finden, die als Meisterprüfungsarbeiten genutzt werden könnten, um die oben genannte Kampagne zu unterstützen.
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, im Sinne einer Smart City Initiative mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft eine Initiative zu starten, die das Verschmelzen von traditionellem Handwerk und digitalen Prozessen fördert und Pilotprojekte erschafft. Dabei soll der Förderverein HolzBau Forschungszentrum Leipzig in seinen Aktivitäten unterstützt und die Stadt versucht, schnell und sichtbar als einer der geplanten Satelliten der sächsischen Holzbauinitiative wahrgenommen zu werden. HTWK, die Kammern oder das Spin Lab sollen diesen Prozess erfolgreich begleiten, denn moderner Holzbau gehört zu einer smarten City.
Zwischenbericht zum Stand der Umsetzung vom 31.03.23
Beschlusspunkt 1: umgesetzt
Seit Beschlussfassung wurden zahlreiche Holzbau-Projekte begonnen.
Zu den zahlreichen KITA- und Schulbaumaßnahmen in Holz- oder Holzhybridbauweise zählt z.B. der fertiggestellte Holzhybridbau Kita „Holbeinstraße“ mit 200 Plätzen, welcher im September 2022 in Betrieb gegangen ist. Im Besonderen natürlich die Oberschule am Barnet-Licht-Platz, welche als erste Schule dieser Größe im Bundesland Sachsen in Holzbauweise errichtet wurde. Das Vorhaben wurde nicht wissenschaftlich begleitet. Die Verwaltung konnten mit dem Vorhaben jedoch umfangreiche Erfahrungen zum Bauen mit Modulen und Bauen mit Holz sammeln. Durch einschlägige Veröffentlichungen in Fachzeitschriften wurden auch andere Kommunen auf dieses spannende Projekt aufmerksam und traten z.T. in den Wissensaustausch mit der Stadt Leipzig.
Weitere Projekte wie z.B. der Neubau einer Dreifeldsporthalle mit 500 Zuschauerplätzen in der Schönauer Landstraße in Holzbaulementen ab der Gründung, der Erweiterungsbau der Apollonia-von-Wiedebach-Schule (reiner Holzbau ab 1. OG, EG als Stahlbetontisch), die Sporthalle Löbauer Str. (Holz-Trag-Konstruktion), die Schule Rückmarsdorf (Erweiterungsbau in Holzhybridbauweise), die 24. Schule (Erweiterungsbau in Holzhybridbauweise) und die Schule Gundorf (Verbindungsbau in Holzständerbauweise) haben die Umsetzungsphase erreicht.
Und noch mehr Vorhaben sind in Vorbereitung z.B. die Kita „An der Querbreite“ (Bauantrag für reinen Holzbau im Ämterumlauf) oder die GS Hans-Beimler-Straße (Sieger des VgV-Verfahrens mit Lösungsvorschlag ist ein Holzhybridbau).
Auch plant die Verwaltung für 2023 und 2024 den Start einer fachlichen Begleitung von weiteren 1 bis 3 Holz-Hochbauprojekten. Hierzu erfolgt aktuell die Projektvorauswahl durch das Baufachamt zur anschließenden Abstimmung auf Dezernatsebene. Die Vorfestlegung Holzbau wird dann in den jeweiligen Planungsbeschlüssen dargestellt bzw. mit den Planungsbeschlüssen dem zuständigen Gremium zur Bestätigung vorgeschlagen.
Unter Einbeziehung der LESG als kommunaler Gesellschaft wird bis Ende des Jahres 2024 zudem die Kita Kändlerstraße als Ersatzneubau in Holzbauweise errichtet. Der Baubeschluss hierfür wurde in der Ratsversammlung am 09.02.2023 gefasst (Vorlage VII-DS-07894). Das Bauherrenamt wird dieses Projekt intensiv begleiten, um Erfahrungen hinsichtlich des Planungs- und Realisierungsaufwands, der Kostenentwicklung sowie des energetischen und klimawandelangepassten Bauens zu sammeln und für künftige Projekte zu nutzen.
Auch außerhalb KITA- und Schulhausbau hat sich das Bauen mit Holz weiter etabliert.
Beispielsweise haben zwei Projekte aus den städtischen Konzeptverfahren (KZV) Anfang 2023 den Bauantrag für ihre Holzhybridbauten eingereicht. Bei dem einen Gebäude handelt es sich um ein Projekt der 1. Sächsischen gemeinwohlorientierten Wohnungsbaugenossenschaft. Das Gebäude wird nach Fertigstellung 11 mietpreis- und belegungsgebundene Wohnungen, teilweise für Menschen mit Handicap, bieten. Das zweite Projekt ist ebenfalls ein Lückenschluss und wird in der Südvorstadt errichtet. Hier entstehen im kooperativen Wohnen 4 Eigentumswohnungen für Leipziger Familien sowie 1 Sozialwohnung. Eine wissenschaftliche Begleitung wird aufgrund der Besonderheiten von Bauprojekten von Baugruppen (u.a. höherer Zeitaufwand bzgl. Abstimmungen) als nicht zielführend eingeschätzt. Jedoch wird über eine fachliche Dokumentation beider Bauprojekte (ggf. durch die Architekten) nachgedacht.
Im Besonderen wird noch auf das Pilotprojekt „mehrgeschossiges Holzhybridwohnhaus“ der Kontakt e.G. in Paunsdorf verwiesen, welches wissenschaftliche und fachlich begleitet wird. Die Stadt Leipzig hat die private Gesellschaft intensiv unterstützt, um dieses spannende Projekt in Bezug auf das öffentliche Baurecht zu ermöglichen. Link zur diesbezüglichen Veröffentlichung auf der Seite der Stadt Leipzig: https://www.leipzig.de/news/news/in-paunsdorf-soll-sachsens-erstes-hochhaus-aus-holz-entstehen.
Beschlusspunkt 2: umgesetzt
Der Einsatz von Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen im Rahmen der Konzeptvergabe von Liegenschaften wird durch dafür geeignete Zuschlagskriterien berücksichtigt.
Siehe auch Ausführung zu Konzeptvergaben unter Beschlusspunkt 1.
Beschlusspunkt 3: nicht realisierbar
Die Entwicklung einer kommunalen Förderung wird nicht weiter forciert. Im Energie- und Klimaschutzprogramm (EKSP) 2030 wurde keine kommunale Förderung des Einsatzes von Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen verankert.
Eine Aufhebung des Beschlusses ist nach Einschätzung des Fachamtes nicht erforderlich, da nicht explizit ein kommunales Förderprogramm beschlossen wurde.
Eine indirekte Förderung findet u.a. dadurch statt, dass in der Verwaltung ein Holzbau-freundliches Klima herrscht. Dies zeig sich darin, dass Bauen mit Holz bewusst ermöglicht wird. Zum Beispiel mit dem aktuellen Wissen bei den Verantwortlichen, erarbeiteten Aufgabenstellungen und Wettbewerbsausschreibungen. Auch die Bauaufsichtsbehörde steht dem Baustoff Holz sehr positiv gegenüber. Weiterhin nimmt die Stadt Leipzig zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Bauen mit Holz wahr und nutzt das vorhandene Knowhow (u. a. an der HTWK Leipzig), um Studien zu beauftragen und Konzepte erarbeiten zu lassen bzw. die vorhandenen Kompetenzen in Form von Consulting-Dienstleistungen zu nutzen.
Beschlusspunkt 4: in Arbeit
Die Verwaltung bemüht sich derzeit um Innovationstransferprojekte mit der HTWK für die Wirtschaft vor Ort. Derzeit finden hierzu Gespräche statt, über die Ergebnisse wird im nächsten Sachstandbericht informiert.
Weiterhin erfolgt Projekt- und Veranstaltungsbezogen die Beteiligung bzw. Zusammenarbeit mit dem Holzbaukompetenzzentrum Sachsen und anderen relevanten Akteuren.
Die Beteiligung an den lokalen Aktivitäten und Veranstaltungsreihen wird fortgeführt. Hierzu gehören der Leipziger Holzbautag, EASTWOOD, informeller „Gesprächskreis Holzbau“ und der Holz[Bau]Physik-Kongress.
Als relevante Akteure/ Ansprechpartner werden die Architektenkammer, Ingenieurkammer, Bund Deutscher Architekten BDA, Handwerkskammer, Zimmererinnung und der Förderverein Holzbau Deutschland wahrgenommen.
Beschlusspunkt 5: noch nicht begonnen
Beschlusspunkt 6: abgelehnt, siehe nachfolgende Begründung
Nach Kenntnisstand der Verwaltung plant die Handwerkskammer Leipzig die (Meister)-Ausbildung im Holzbau-Bereich qualitativ deutlich aufzuwerten mit dem Ziel 4. Exzellenz-Ausbildungs-Zentrum in Deutschland zu werden. Eine Notwendigkeit die Handwerkskammer bei dem Erhalt der (Meister-) Ausbildungen zu unterstützen wird vor diesem Hintergrund nicht gesehen.
Die Bereitstellung von Objekten für Meisterprüfungsarbeiten kann auf operativer Ebene geprüft bzw. abgestimmt werden.
Eine Aufhebung des Beschlusses ist nach Einschätzung des Fachamtes nicht erforderlich.
Beschlusspunkt 7: in Arbeit
Der Förderverein HolzBau Forschungszentrum benötigt dringend personelle Unterstützung in Form einer Anschubfinanzierung, um sich entsprechend leistungsfähig aufstellen zu können. Eine Unterstützung der Aktivitäten des Vereins durch die Stadt Leipzig in Form einer finanziellen Unterstützung ist noch zu prüfen.
II. sich ggf. mit Unterstützung des Deutschen Städtetages
- bei Bund und Land für die Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen einzusetzen, insbesondere für die Anpassung der Sächsischen Bauordnung an die Erfordernisse und Möglichkeiten des modernen Holzbaus,
- für eine Bundes- und Landesförderung des Holzbaus und des Einsatzes anderer nachwachsender Rohstoffe einzusetzen.
Beschlusspunkt 1 und 2: in Arbeit
Die Verwaltung weist darauf hin, dass gemäß Änderungen zur Sächsischen Bauordnung vom 20.12.2022 Decken sowie tragende und aussteifende Bauteile unter bestimmten Voraussetzungen aus brennbaren Baustoffen (z.B. Holz) auch in der Gebäudeklasse 4 und 5 zulässig sind. Auch Außenwände können bei Vorliegen eines Verwendbarkeitsnachweises in der Gebäudeklasse 4 und 5 aus unbehandelten Holz bestehen.
Nächster Termin Beschlusskontrolle: 01.04.2024