Antrag: Inklusives Willkommen – Für einen barrierefreien Zugang zum Willkommenszentrum
Antrag vom 16. Mai 2024
Beschlussvorschlag:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, einen barrierefreien, direkten Zugang zum Willkommenszentrum räumlich oder baulich zu gewährleisten.
Hierfür soll geprüft werden, ob das Sachgebiet Ausbildung des Personalamts, Abt. Personalentwicklung, den Raum 012 (IT-Kabinett) in der Otto-Schill-Straße 2 dem benachbarten Willkommenszentrum zur Verfügung stellen kann, sodass mithilfe einer Rampe ein barrierefreier Zugang über die Außentür (aktuell mit kleiner Treppe) ermöglicht wird. Alternativ soll geprüft werden, ob die über dem Willkommenszentrum liegenden Räume (120, 120a und 121 in der 1. Etage), welche aktuell als Archiv dienen, für das Willkommenszentrum genutzt werden können.
Begründung:
Das Willkommenszentrum wurde im Jahr 2018 eröffnet und dient seither als erste Anlaufstelle für Migrant*innen und Geflüchtete in Leipzig, um Orientierung und erste Informationen zu erhalten. Neben Online-Angeboten ist besonders die persönliche, mehrsprachige Beratung während der Sprechzeiten vor Ort das Herzstück der Leistungen des Willkommenszentrums.
Der Zugang zum Willkommenszentrum ist aktuell nicht barrierefrei. Es gibt zwar die Möglichkeit, das Willkommenszentrum barrierefrei zu erreichen, allerdings nur über einen sehr großen Umweg, der beratungsbedürftige Menschen mit Behinderung oder Gehbeeinträchtigung, Rollator oder Kinderwagen sehr viel Zeit kostet. Die „rollende Reporterin“ Chris Gaida hat getestet, wie lange es dauert, das Willkommenszentrum auf diesem Umweg zu erreichen: Ganze 30 Minuten braucht es, nur allein um nach der Ankunft am Gebäude in die Beratungsräume zu gelangen. Dies ist eine unzumutbare Belastung für Menschen, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind – zumal in einer Beratungsstelle, die niedrigschwellig für alle zugänglich sein soll.
Neben dem barrierefreien Zugang hätte die Ermöglichung der Nutzung des Raumes 012 weitere Vorteile für das Willkommenszentrum. Das Willkommenszentrum würde somit einen direkten, eigenen Zugang erhalten – aktuell ist es nur durch das Bürgerbüro oder über das Treppenhaus von der Otto-Schill-Straße aus zu erreichen. Der Raum 012 könnte außerdem als Warteraum genutzt werden, wenn mehrere Menschen gleichzeitig die Beratung in Anspruch nehmen möchten. Der Datenschutz könnte auf diese Weise besser gewährleistet werden, da eine räumliche Trennung zwischen den beiden Beratungsplätzen und ggf. wartenden Menschen hergestellt würde. Alternativ ergäben sich die gleichen Vorteile auch bei einem Umzug des Willkommenszentrums in die Räume 120, 120a und 121 in der 1. Etage.