Antrag: Modellprojekt „Solarbetriebene Müllpressen“ – saubere, effektive und emissionsreduzierende Abfallbehälter für Leipzig

Beschlussvorschlag:

Die Stadtverwaltung prüft den probeweisen Einsatz von solarbetriebenen Müllpressen an einem stark besucherfrequentierten Ort (Straße, Platz oder Grünanlage) bis zum Ende des III. Quartals 2016.

Begründung:

Immer mehr Städte stellen solarbetriebe Müllpressen an stark besucherfrequentierten Straßen, Plätzen, Grünanlagen oder anderen Orten auf. Mit großem Erfolg!

Solarbetriebene Müllpressen haben viele Vorteile: Das Fassungsvermögen einer Solarmüllpresse – z.B. „Big Belly“ – ist siebenmal höher als das eines herkömmlichen Mülleimers, da diese den Inhalt in regelmäßigen Abständen komprimiert. Bereits eine Stunde Sonnenlicht reicht aus, um die notwendige Energie für einen Monat zu erzeugen. Wegen des wesentlich größeren Fassungsvermögens ist kein tägliches Entleeren mehr nötig. Gerade an heißen Sommertagen können sie Überfüllungen verhindern.

Darüber hinaus lässt sich der Füllstand aus der Ferne abfragen, da diese Solarmüllpressen über eine Funkverbindung verfügen. So kann zentral und in Echtzeit abgefragt werden, welche Mülleimer zu leeren sind, so dass längere Abholintervalle entstehen, die die CO2- Emissionen, Feinstaub, Lärm, Entsorgungs- und Treibstoffkosten reduzieren. Diese Mülleimer sind ein geschlossenes System. Dadurch kann Streumüll vermieden werden und Tiere wie beispielsweise Ratten, Tauben und Krähen können nicht in den Inhalt des Mülleimers gelangen. Auch kommt es zu keiner Geruchsbelästigung.

Im Rahmen der Prüfung sind geeignete Orte für ein Modellprojekt zu benennen. Des Weiteren sind vor dem Hintergrund vergleichsweise hoher Anschaffungskosten auch nachvollziehbare voraussichtliche Aussagen zur Amortisationszeit soweit wie möglich gegenüberzustellen. 

Bildmaterial unter: http://www.bigbellysolar-deutschland.de/

 

Alternativvorschlag der Verwaltung vom 11. Juli 2016:

  1. Nach der vollständigen Umsetzung des Papierkorbkonzeptes wird mit dessen Evaluierung der Ratsversammlung ein Handlungsvorschlag zur Nutzung von „solarbetriebenen Müllpressen“ in Leipzig unterbreitet.Der
  2. Oberbürgermeister wird beauftragt, für einen Erfahrungsaustausch mit Städten wie z.B. Hamburg, die diese Art von Sammelbehältern einsetzen oder eingesetzt haben, Kontakt aufzunehmen.

Begründung:

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird die Erprobung abgelehnt. Mit ca. 5.000 Euro ist der Anschaffungspreis vergleichsweise hoch.
Eine Finanzierung aus den seit 2016 jährlich zur Verfügung stehenden 25.000 Euro für Investitionen kann durch den Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig nicht realisiert werden. Für 2016 sind diese Mittel bereits verbraucht.
Auf Grund der verbauten Technik müssen auch Folgekosten berücksichtigt werden.
Erst nachdem optimierte Touren mittels Software erstellt wurden, kann das Papierkorbnetz realistisch betrachtet und beurteilt werden. Es sollte zunächst dem Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig die Gelegenheit gegeben werden, das Papierkorbkonzept umzusetzen sowie die erzielten Effekte und Veränderungen auszuwerten.
Sind diese Ergebnisse bekannt, können Entscheidungen in Hinblick auf Veränderungen in der Typenwahl und bei der Stückzahl getroffen werden.
Zwischenzeitlich wertet der Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig die positiven und negativen Erfahrungen sowie die zu erwartenden Kosten und Ersparnisse von anderen Städten aus.

Beschluss der Ratsversammlung am 21. September 2016

Der Antrag wurde im Sinne des vom Antragsteller zur Abstimmung gestellten Verwaltungsstandpunktes beschlossen

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