Antrag: Pflanzung der "Bülowlinde"

Beschlussvorschlag:

  1. Die Stadtverwaltung wird entsprechend einer Preisträger-Idee aus dem Bürgerwettbewerb "Ideen für den Stadtverkehr“ beauftragt, inmitten des Dreiecksplatzes Bülowstraße/Paulinenstraße am historischen Standort der Bülowlinde, eine Quartierslinde – inklusiver hölzener Rundbank – zum nächstmöglichen Zeitpunkt neu zu pflanzen.
  2. In der zu erarbeitenden Liste 2020/2021 für Straßenbaumpflanzungen sind zunächst folgende Straßenräume mit zu berücksichtigen: Johannisallee /Ecke Harnackstraße, Prießnitzstraße/Ecke Pufendorf Straße, William-Zipperer-Straße/Ecke Am Tanzplan, Erdmannstraße Ecke Gleisstraße.
  3. Die Stadtverwaltung wird beauftragt, nach dem Vorbild der „Bülowlinde“ weitere aufgeweitete Ecken und Kreuzungsbereiche zu identifizieren, um diese durch Baumpflanzungen bzw. Sitzbäume aufzuwerten. Dem Stadtrat wird regelmäßig über die Umsetzung informiert.
  4. Die Anwohner*innen werden entsprechend informiert.

Begründung:

Mit diesem Antrag will die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen den Leipziger Bürgerwettbewerb „Ideen für den Stadtverkehr“ aus dem Jahr 2012 den LeipzigerInnen, dem Stadtrat und der Stadtverwaltung in Erinnerung rufen. 618 Ideen und 382 Beiträge wurden von einer fachkundigen Jury bewertet. 16 Ideen aus den Kategorien stadtweite Ideen, Stadtteilideen und kleinräumige Ideen wurden ausgewählt und prämiert.

Die meisten der ausgewählten und prämierten Ideen wurden bis heute zu unserem Bedauern nicht umgesetzt, obwohl sie begeisterten. Wir meinen: Bürgerbeteiligung darf nicht ins Leere laufen!

In der Dokumentation heißt es zur Idee der Pflanzung der „Bülowlinde“ auf Seite 24: Diese Idee „verknüpft Verkehrsberuhigung mit einer Aufwertung des öffentlichen Raums. Es werden historische Stadtstrukturen erleb- und erfahrbar gemacht. Weiterhin hätte die Pflanzung der „Bülowlinde“ eine identitätsstiftende Wirkung für das ganze Stadtquartier. Dieses Beispiel kann stadtweit vervielfältigt werden und ist auf ähnliche räumliche Situationen übertragbar. Herausragend sind bei diesem Vorschlag vor allem die überzeugende Darstellung und die Verbindung der Maßnahme mit einem Kunstobjekt.“

Auch im Bürgerbeteiligungsverfahren zum Straßenbaumkonzept wurden Baumpflanzungen und/oder Sitzbäume bei aufgeweiteten Ecken und Kreuzungsbereichen, die vergleichbare Voraussetzungen mitbringen und nach diesem Vorbild aufgewertet werden könnten, vertiefend diskutiert.

Wir schlagen vor, dass in der zu erarbeitenden Liste 2020/2021 für Straßenbaumpflanzungen zunächst folgende Straßenräume mit zu berücksichtigen sind: Johannisallee /Ecke Harnackstraße, Prießnitzstraße/Ecke Pufendorf Straße, William-Zipperer-Straße/Ecke Am Tanzplan, Erdmannstraße Ecke Gleisstraße.

Die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen freut sich, dass es mit der Baumpflanzung inmitten des Kreuzungsbereichs Humboldtstraße / Ecke Lortzingstraße bereits erfolgreich gelungen ist, den vorher häufig verbotswidrig zugestellten öffentlichen Raum an dieser Stelle aufzuwerten.

Diese Form der Straßenbegrünung durch Baumpflanzungen und/oder Sitzbäume gilt es weiter im Rahmen der Umsetzung des Straßenbaumkonzeptes zu fördern. Die Finanzierung der Umsetzung erfolgt aus den im Haushaltsplan eingestellten Mitteln zum Straßenbaumkonzept.

Neufassung des Antrages:

Der Antrag wird im Sinne des Verwaltungsstandpunkt – ergänzt um eine Fristsetzung – wie folgt neu gefasst:

Eine Pflanzung der Bülow-Linde erfolgt an der Einmündung Bülowstraße/Paulinenstraße, sobald die Stadtverwaltung eine verkehrssichere Lösung erarbeitet hat bzw. bis spätestens IV. Quartal 2020.

Die weiteren Standorte Johannisallee/Ecke Harnackstraße, Prießnitzstraße/Ecke Pufendorf Straße, William-Zipperer-Straße/Ecke Am Tanzplan und Erdmannstraße/Ecke Gleisstraße werden einer grundsätzlichen Machbarkeitsprüfung durch die Verwaltung bis spätestens IV. Quartal 2020 unterzogen, ehe eine Planung beauftragt wird.

Zur Identifizierung weiterer Möglichkeiten, in ausgeweiteten Straßeneinmündungen Bäume zu pflanzen, wird die Stadtverwaltung eine Maßnahmenliste potenzieller Standorte bis spätestens IV. Quartal 2020 erstellen. Hierbei besteht die Zielstellung durch kleinräumige Aufwertungen in Form von Baumpflanzungen, Bänken und Gehwegvorstreckungen überdimensionierte Kreuzungsbereiche zu kleinen Stadtplätzen aufzuwerten.

Die Anwohnerinnen und Anwohner werden vor der Pflanzung durch Hausaushänge von den Vorhaben informiert.

Begründung:

Siehe Ursprungsantrag

Beschluss der Ratsversammlung am 7. Oktober 2020

Der Antrag wurde im Sinne der Neufassung einstimmig beschlossen.

Bericht zum Stand der Umsetzung vom 17.09.2021:

in Arbeit

Die bisherigen Ansätze zur Pflanzung der "Bülowlinde" haben gezeigt, dass für die Umgestaltung eines Knotenpunktes zur Einordnung eines Baumstandortes letztendlich eine Vorplanung zu erstellen ist, um eine verkehrssichere Lösung zu erhalten.

Da jedoch eine einzelne Vorplanung zu einem Standort ineffektiv ist, wurde ein Paket von 5-10 Standorten untersucht. Zielstellung ist es, bei ausgeweiteten Straßeneinmündungen durch die Pflanzung von Bäumen, z.B. auf Gehwegvorstreckungen, die Verkehrssicherheit zu optimieren und den öffentlichen Raum aufzuwerten. Dies greift auch den beschlossenen Stadtratsantrag VII-A-01245-NF-02 auf. Die Planung der einzelnen Standorte wird in einem neuen Sachgebiet im VTA bearbeitet, eine Realisierung ist für die Pflanzperiode Herbst 2022 geplant.

Bericht zum Stand der Umsetzung vom 17.03.2023:

in Arbeit

Der Standort William-Zipperer-Straße/Am Tanzplan wurde 2022 baulich umgesetzt.

Anschließend an den letzten Bericht zum Stand der Umsetzung hat sich darüber hinaus im Rahmen der Lösungsfindung herausgestellt, dass eine Pflanzung unter Berücksichtigung der Verkehrssicherheit nur mit einer projektbezogenen Vorplanung gemäß Leistungsphase 2 HOAI sinnvoll ist.

Da eine Ausschreibung der Planungsleistung für lediglich einen Standort („Ur“-Bülowlinde) unwirtschaftlich ist, werden die Vorplanungen mehrerer Standorte auf einmal ausgeschrieben. Dazu wurden neben den vorgeschlagenen Standorten und Kreuzungsbereichen des Antrages weitere mögliche Standorte strategisch auf ihre Eignung untersucht. Die Vorplanungen dazu sind noch nicht fertiggestellt.

 

 

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