Antrag: Projekt AuVschwung (Berufliche Integration und Vermittlung von Menschen mit Schwerbehinderungen) dauerhaft sichern

Antrag vom 8. März 2018

Beschlussvorschlag:

Die Stadt Leipzig unterstützt und fördert das Projekt AuVschwung - Aktivierung und Vermittlung schwerbehinderter Menschen und nachhaltige gesellschaftliche Integration - durch die Finanzierung einer unabhängigen Servicestelle. Sie prüft die Einstellung der erforderlichen Mittel für die Finanzierung der Personalkosten in den Doppelhaushalt 2019/2020.

Sachverhalt:
 
Das Projekt AuVschwung wird im Rahmen der Inklusionsinitiative der Bundesregierung zur intensivierten Eingliederung und Beratung von schwerbehinderten Menschen durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus Mitteln des Ausgleichsfonds als Modellprojekt  gefördert. Es richtet sich an Menschen mit anerkanntem Schwerbehindertenstatus.

Die Modellphase begann am 01. Juni 2016 und endet am 31. Mai 2019.

Das Projekt AuVschwung ist ein Projekt der Agentur für Arbeit Leipzig in Kooperation mit dem Jobcenter Leipzig. Das BBW Leipzig wurde mit der Projektumsetzung beauftragt.

Mit dem Projekt soll erreicht werden, dass mehr Unternehmen schwerbehinderte Menschen ausbilden bzw. beschäftigen. Im Dezember 2017 konnte bilanziert werden, dass von den bislang 111 arbeitsuchenden Leipziger*innen mit Schwerbehinderung, die in das  Projekt AuVschwung kamen, 38 integriert werden konnten (34 %).  Dies ist nach Einschätzung des BBW bei Berücksichtigung der Biographien der Beteiligten ein hoher Wert.

Von dem Erfolg des Projekts profitieren die Maßnahmeteilnehmer (Integration und gesellschaftliche Teilhabe), die Unternehmen (Unterstützung bei der Vermittlung/Einstellung von schwerbehinderten Menschen in einen Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz), das Jobcenter (Vermittlungsquote) sowie die Stadt Leipzig. In 2017 führte das BBW 119 Unternehmensberatungen durch.

Auf der Grundlage der bisherigen Erfahrungen mit den Maßnahmeteilnehmenden und beteiligten Unternehmen hält das BBW die Verstetigung des Projekts für sehr wichtig.

Dazu führt das BBW gegenwärtig intensive Gespräche u. a. mit dem Dezernat Wirtschaft und Arbeit unter Beteiligung des Sozialamtes, mit dem Jobcenter, der Agentur für Arbeit und verschiedenen anderen Netzwerkpartnern. Dabei wird von den genannten Institutionen die Bedeutung des Projektes für die Stadt Leipzig betont und die Notwendigkeit und der Bedarf für die Fortführung nach dem 31. Mai 2019 unterstrichen. Unklar ist bisher die dafür erforderliche, rechtliche und finanzielle Konstruktion des Projektes (Trägerschaft, Maßnahmeträger).

In dem  Projekt sind jetzt sieben Mitarbeitende mit unterschiedlichen Beschäftigungsanteilen beschäftigt. Der Personalkostenrahmen beträgt 600.00 €/Jahr.

Als Ergänzung und Verstärkung der Angebotspalette wird durch das BBW der Aufbau einer unabhängigen Servicestelle für die Beratung und Vermittlung von schwerbehinderten Menschen für dringlich erachtet.

Zu deren Aufgaben würde u. a. die Vernetzung aller relevanter Ämter und Behörden, Unternehmen, Vereine und Verbände mit dem Ziel der Entwicklung bzw. Weiterentwicklung vernetzter Handlungsstrategien zur Vermittlung und Integration von schwerbehinderten Menschen gehören.

Diese unabhängige Servicestelle ließe sich auf Grund der bisherigen Erfahrungen des BBW sehr gut in das Projekt AuVschwung integrieren. Während sich die Angebote dieses Projekts  jetzt nur an Menschen mit anerkanntem Schwerbehindertenstatus richten, könnten diese dann von allen schwerbehinderten Menschen genutzt werden.
Das entspräche dem politischen Ansatz, nachhaltige gesellschaftliche Inklusion bestmöglich zu fördern.

Das Projekt "AuVschwung" ist Bestandteil des Teilhabeplans der Stadt Leipzig (siehe Seite 59, Förderprogramme und Netzwerke: Initiative Inclusion; Seite 60, Vermittlungsplattform "Frühstück inklusive";  Seite  61, Projekte, vierter Absatz; Seite 63, Weiterführende  Maßnahmen, erste Nummer (lfd. Nr.29)). Das heißt, das Projekt ist anerkannt, allerdings findet sich keine Aussage zur Zukunft dieser Angebote.

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