Antrag: Stadt Leipzig wird Mitglied im Förderverein Bundesstiftung Baukultur e.V.

Antrag vom 31. Mai 2018

Beschlussvorschlag:

  1. Der Stadtrat spricht sich für eine Mitgliedschaft der Stadt Leipzig im Förderverein Bundesstiftung Baukultur e.V. aus.
  2. Der Oberbürgermeister wird beauftragt im Namen der Stadt Leipzig einen Antrag auf Mitgliedschaft im Förderverein Bundesstiftung Baukultur e.V. zu stellen.


Sachverhalt:
 
An der Stadtentwicklung interessierte Leipziger*innen räumen dem Thema „Baukultur“ einen besonders hohen Stellenwert. Die Teilnahme an Bürgerbeteiligungen der Stadt, das ehrenamtliche Engagement in den Stadt- und Ortsteilen, in lokalen Vereinen und auch Verbänden, veröffentlichte Leserbriefe und Diskussionsbeiträge in den lokalen Medien und thematischen Internetforen oder auch an uns, die Stadträt*innen und Fraktionen,  gerichtete Schreiben belegen dies eindrucksvoll.

In den Fachausschüssen, im Gestaltungsforum der Stadt Leipzig und auch im Sachverständigenforum "Kunst im öffentlichen Raum" ist das Thema „Baukultur“ entsprechend ihrer Aufgabenstellungen Dauerthema.

Deutschlandweit und auch in Leipzig ist in Bezug auf die rege Bautätigkeit angesichts des vielerorts dynamischen Wachstums allerdings festzustellen, dass insbesondere das Neubaubaugeschehen zu häufig von einer allzu großen Beliebigkeit geprägt ist. Vielfach aus (vermeintlich) wirtschaftlichen Gründen gelingt es zu selten, dem Thema „Baukultur“ angemessen Rechnung zu tragen.

Was ist eigentlich aber „Baukultur“?

Der Förderverein Bundesstiftung Baukultur e.V. zu Bedeutung und Potential von Baukultur:

„Baukultur ist wesentlich, um eine Umwelt zu schaffen, die als lebenswert empfunden wird. Sie hat neben sozialen, ökologischen und ökonomischen Bezügen auch eine emotionale und ästhetische Dimension. Ihre Herstellung, Aneignung und Nutzung ist ein gesellschaftlicher Prozess, der auf einer breiten Verständigung über qualitative Werte und Ziele beruht. Das Engagement für Baukultur ergibt aus Sicht vieler an diesem Prozess Beteiligter Sinn: Private Bauherren können für sich eine Basis für den langfristigen Werterhalt oder Wertzuwachs ihrer Investitionen schaffen. Die öffentliche Hand kann mit ihren Projekten zur Unverwechselbarkeit unserer Städte beitragen und damit lokal und national Identität stiften. Politiker können durch Initiativen Unzufriedenheitspotenzial aufnehmen und in produktive Bahnen lenken und auf diese Weise breite Zustimmung für Entwicklungen und Veränderungen erzielen. Für alle ist Baukultur ein Schlüssel, um gesellschaftlichen und ökonomischen Mehrwert zu schaffen – Baukultur ist eine Investition in die Lebensräume der Zukunft.“

Laut eigenem Bekunden setzt sich die Bundesstiftung Baukultur für die Belange qualitätsvollen und reflektierten Planens und Bauens ein und verfolgt das Ziel, das Erscheinungsbild und den Zustand der gebauten Umwelt als Thema von öffentlichem Interesse zu verankern. Die Stiftung ist hierbei Interessenvertreterin und agiert als eine unabhängige Schnittstelle, die bestehende Netzwerke festigt und erweitert. Sie hat ihren Sitz in Potsdam.

Vorteile einer Mitgliedschaft der Stadt Leipzig wären unter anderem:

  • Zugriff auf ein Netzwerk von über 2.500 Baukultur-Akteuren (Institutionen, Unternehmen, Kammern und Verbänden, Vereinen und Initiativen in Deutschland), das bundesweit stetig wächst. Es ermöglicht den gegenseitigen und offenen Austausch von Information.
  • Teilnahme an den thematischen Baukulturwerkstätten der Bundesstiftung und regionalen Netzwerktreffen, wie dem Gesprächsforum "Baukultur in der Praxis"
  • Teilnahme an Stadtspaziergängen und Baukultur-Reisen
  • aktuelle Informationen sowie meist kostenfreie bzw. kostenpflichtige Publikationen zum Vorzugspreise


Vor diesem Hintergrund ist die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen der Auffassung, dass eine Mitgliedschaft der Stadt Leipzig im Förderverein Bundesstiftung Baukultur e.V. neue Synergien in der Stadtentwicklung ermöglichen kann, von der Stadtverwaltung, Stadtrat und natürlich auch die Stadtgesellschaft letztendlich einen Zugewinn haben können.

Dem wichtigen und identitätsstiftenden Thema „Baukultur“ in unserer Stadt sollte und muss fortan wieder ein wachsender Stellenwert zukommen – gerade im Zeichen der wachsenden Stadt, die alle Akteure vor große Herausforderungen stellt.


Verwaltungsstandpunkt vom 31. Juli 2018

Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung empfiehlt Zustimmung.

Sachverhalt:

Die beiden beantragten Beschlusspunkte dem o.g. Förderverein beizutreten und den OBM zu beauftragen, die Mitgliedschaft zu beantragen, werden begrüßt.
Durch die angestrebte Mitgliedschaft wird die Baukultur aktiv gefördert. Aktiv betriebene Baukultur ist Ausdruck der Wertschätzung der gebauten sich entwickelnden Stadt Leipzig und seiner Bürger. Ziel ist es, die Qualität und Attraktivität des Stadtbildes zu erhalten und zu steigern. Über die Mitgliedschaft und die damit verbundene Integration in das bundesweite Netzwerk kann auf die Erfahrung anderer zurückgegriffen und geeignete Instrumente übernommen werden.
Der Förderverein hat bundesweit 1200 Mitglieder, darunter ca. 10 Städte. Der Jahresbeitrag für die Mitgliedschaft einer Kommune beträgt 650,- €. Der Jahresbeitrag wird aus dem Budget des Stadtplanungsamtes finanziert.
Zur Finanzierung des Jahresbeitrages wird der entsprechende Betrag aus dem Budgetbereich 61_511_ZW des Stadtplanungsamtes für die Dauer der Mitgliedschaft in den Budgetbereich 926_111_ZW des Dezernates VI übertragen.


Beschluss der Ratsversammlung am 19. September 2018

Der Antrag wurde beschlossen.

 

Bericht zum Stand der Umsetzung vom 03.07.2019

X umgesetzt

Die Mitgliedschaft in o.g. Förderverein wurde am 02.11.2018 von der Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau, beantragt.

Die Mitgliedschaft wurde vom Förderverein Bundesstiftung Baukultur e.V. mit Schreiben vom 09.11.2018 bestätigt. Die Mitgliedsnummer der Stadt Leipzig lautet 4.007.

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