Bank vor Ort? Schließung von Sparkassen-Filialen ist kritisch zu sehen

PRESSEMITTEILUNG vom 9. Februar 2017

„Ihre Bank vor Ort“ – so wirbt die Sparkasse für sich und deswegen ist sie bei den Leipzigerinnen und Leipzigern von vielen die Bank ihrer Wahl. Die durch den Verwaltungsrat der Sparkasse Leipzig beschlossene Schließung von sechs Filialen entspricht nicht dem selbstgegebenen Anspruch. Die Sparkasse begründete in der Vergangenheit dergleichen Vorgänge (z. B. Schließung der Filiale in Dölitz 2011 trotz Widerstand vor Ort) mit der allgemeinen Geschäftslage der Banken und den zurückgehenden Kunden im Direktgeschäft der Filialen. Dennoch gibt es einen (vermutlich) erheblichen Kund*innenteil, der die Mitarbeiter*innen der Filialen persönlich unterstützend für Geldtransfers etc. benötigt. Diese sind auf die Erreichbarkeit „vor Ort“ angewiesen.

Annette Körner, Stadträtin und für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Mitglied in der Trägerversammlung der Sparkasse erklärt:

„Es ist nicht vermittelbar, wieso die Stadt- und Kreissparkasse Leipzig als Körperschaft öffentlichen Rechts derart gravierende Einschnitte in das Filialnetz beschlossen hat. Ich habe als Mitglied in der Trägerversammlung der Sparkasse erst aus der Presse über das Vorhaben erfahren und sogleich gegenüber dem Sparkassenvorstand und dem Oberbürgermeister reagiert und schriftlich stichhaltige Begründungen nachgefragt sowie eine erneute Prüfung des Erhalts oder von Ersatzmaßahmen für die Kunden vor Ort angemahnt. Leider ist bis heute keine Antwort dazu eingegangen. Mich verwundert die Reaktion anderer Stadträte insofern, da ich von einer Zustimmung des Verwaltungsrates zu den Schließungen ausgehen muss, indem die anderen Fraktionen im Gegensatz zu uns Bündnisgrünen direkt vertreten sind. Aus diesem heraus hätten wir uns bereits kritische Töne gewünscht und eine gemeinsame Beratung in der Trägerversammlung zu solchen drastischen Schritten.“

Annette Körner weiter: „Die Sparkasse sollte ihr Motto nicht zu den Akten legen, denn den Kundinnen und Kunden ist ihre Präsenz bisher noch etwas wert. Deswegen sollte die Sparkasse die Menschen auch vorher in die Pläne einweihen und vor Entscheidungen deren Treue mit in die Waagschale legen.“

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