Beantragte Koordinierungsstelle "Lärmvermeidung" konzentriert sich auf Fluglärmproblematik

Pressemitteilung vom 21. Februar 2013

Lärm macht krank. Er beeinflusst die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger im negativen Sinne erheblich. Viele Bewohner leiden unter mehr als einer Lärmquelle. Neben dem motorisierten Individualverkehr verursachen Straßenbahnen und Busse, Züge der Deutschen Bahn und der Flughafen täglich Lärm. Lärm, oder physikalisch korrekter: Schallwellen überlagern sich und verstärken sich. Das ist gerade in mehrfach belasteten Wohngebieten eine Quelle von Gesundheitsschäden.

Bürgerinitiativen, -gruppen und ?vereine machen seit Jahren gegenüber der Stadt Leipzig auf ihre lokalen Lärmprobleme aufmerksam. Sie verlangen Lösungen und Abhilfe. Ihr Engagement versandet oft erfolglos im Behörden- und Zuständigkeitsdickicht. Denn für jede Lärmquelle ist ein anderer Verursacher zuständig. Auch wenn der einzelne Verursacher innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte bleibt, entsteht eine Belastung, die das gesundheitlich verträgliche Maß überschreitet - wie am Beispiel der Sternsiedlung zu sehen.

Wir beantragten daher die Einrichtung einer Koordinierungsstelle "Lärmvermeidung". Der ursprüngliche, von uns gestellte Antrag sollte grundsätzlich alle Lärmquellen vom motorisierten Individualverkehr der Bahn-, Straßenbahn-, Bus- bis hin zum Flugverkehr erfassen. Der gestern positiv votierte Alternativvorschlag der Verwaltung konzentriert das Aufgabenfeld der Koordinierungsstelle zunächst und vor allem auf die Fluglärmproblematik. Das heißt nicht, dass die übrigen Lärmquellen außer Acht gelassen werden, die Verwaltung hat zurecht darauf hingewiesen, dass diese im noch zu verabschiedenden Lärmaktionsplan zu berücksichtigen sind. Wir sind über das Ergebnis sehr froh, denn auch wenn die Schaffung dieser Stelle selbstverständlich noch nicht die Lösung des Problems ist, bedeutet die Stelle doch gleichsam die Institutionalisierung desselben, oder anders ausgedrückt, die offizielle Anerkennung der Lärm-Problematik, erklärt Bert Sander (WVL), Stadtrat der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Die zusätzliche neue Stelle zur Wahrnehmung von Aufgaben im Zusammenhang mit dem Flughafen Leipzig/Halle und der Mitgliedschaft der Stadt Leipzig in der Kommission zum Schutz gegen Fluglärm und Luftschadstoffe sowie dem Dialogforum Flughafen Leipzig/Halle wird im Amt für Umweltschutz eingerichtet. Die Stadt hat nun ein halbes Jahr Zeit für die Umsetzung des Beschlusses, was wir genau im Auge behalten werden!
Die Stelle wird als Aufgabenschwerpunkt die fachliche Begleitung aller mit dem Luftverkehr und dem Flughafen Leipzig/Halle in Verbindung stehenden Problemstellungen und Sachverhalte haben. Damit verbunden ist eine umfangreiche Koordinierungsfunktion zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Stadtverwaltung sowie externen Aufgabenträgern, zuständigen Behörden, Sachverständigen und dem Flughafen selbst. Sie wird dazu beitragen, Aufgaben und Fragestellungen, die im Zusammenhang mit der Errichtung des Luftfrachtdrehkeuzes am Flughafen Leipzig/Halle entstanden sind, schneller und effektiver bearbeiten zu können und die Kommunikation zwischen Lärm betroffenen Bürgerinnen und Bürgern und Entscheidungsträgern zu verbessern, so Sander.

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