Bericht Wirtschaftstour 16.06. zur Kirow Ardelt GmbH
Teilnehmerinnen: Katharina Krefft, Stadträtin und Fraktionsvorsitzende, Annette Körner, Stadträtin und wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion, Sophia Kraft, Kreisverband Leipzig, AK Klimaschutz,
und Alrun Tauché, Mitarbeiterin der Fraktion (Organisation der Tour)
Die Grüne Stadtratsfraktion setzte ihre im Januar begonnenen Wirtschaftstouren fort. Die Wirtschaftstouren ermöglichen uns einen direkten Dialog zu Unternehmern und Unternehmerinnen, die nicht nur Arbeitsplätze ermöglichen, sondern identitätsstiftend und wichtig für die weitere industrielle Entwicklung der Stadt, die nach 1989 schwere Einschnitte in der Industrieproduktion hinnehmen musste, sind.
Gerade auch die Erwartungen der Unternehmer und Unternehmerinnen an die Politik, an die Wirtschaftsförderung der Stadt, an die Verkehrspolitik und vieles andere ist für uns von großem Interesse. Nachdem bei den ersten beiden Wirtschaftstouren verschiedene kleinere Unternehmen besucht und besichtigt wurden, steht diesmal im Stadtbezirk Leipzig-Altwest ein großes und erfolgreiches Industrie-Unternehmen mit Historie im Fokus. Am 16. Juni besuchten wir also die Kirow Ardelt GmbH.
Herr Radmacher, der kaufmännische Geschäftsführer, stellte uns dann das Unternehmen in seinem Büro, einem architektonisch interessanten Neubau, auf dem historischen Industriestandort vor und erläuterte die breite Produktpalette vom Eisenbahnkran bis zum Schlackentransporter, mit den unterschiedlichen Unternehmensstandorten der Kranunion-Gruppe in Leipzig, Ulm, Eberswalde und Bremen sowie die Vertriebswege und den weltweiten Export des Produktsegments.
Er sprach über die Geschichte des Unternehmens, das als Zeitzeuge der vergangenen 130 Jahre Leipziger Industriegeschichte zeigt, welchen Stellenwert die Industrie am Standort Leipzig hatte und welche Chancen ihr bis heute mit diesem erfolgreichen mittelständischen Unternehmen innewohnen. Das Unternehmen ist Weltmarktführer in der Konstruktion von Eisenbahnkranen und Schlackentransportern sowie Preisträger des Innovationspreises des Freistaates Sachsen. Es hat sich mit ca. 220 Mitarbeiter*innen am Standort Leipzig entwickelt und anhand der intensiven Investitionstätigkeit am Standort, kann man die Geschäftigkeit sehen.
Die Produktpalette hat sich mit Weichenwagen und Tracklayern um weitere Gleisbaumaschinen erweitert. Das Segment der Stahlwerkslogistik, vor allem die Schlackentransporter, mit bis zu 140 t Traglast vergrößert die Angebotsvielfalt. Das Thema Umweltschutz ist ein Bestandteil neuer innovativer Forschungen vor Ort, so wird z.B. an wasserlöslichen Lacken und der Reduktion von Immissionen beim Eisenbahnkran im Bezug auf Lärm hin gearbeitet. Während unseres Rundgangs durch die Montagehallen begleitete uns auch Steffen Dülsner, Chef der Arbeitsvorbereitung, wir konnten uns vom Knowhow und den optimalen Bedingungen für die Endmontage und das Finish überzeugen.
Dank Gleisen in sieben verschiedenen Spurbreiten lässt sich die Halle von allen Schienenfahrzeugtypen befahren. Eine Optimierung der Zusammenarbeit mit der Stadt Leipzig kann sich das Unternehmen allerdings in der Hinsicht vorstellen, dass bei verkehrlichen Maßnahmen des Verkehrs- und Tiefbauamtes das Unternehmen als Anlieger bei Straßenbaumaßnahmen in Zukunft besser einbezogen wird, da es aufgrund des aufwändigen Transports der Krane und Schlackentransporter einer lange vorausschauenden Planung bedarf. Der Besuch wurde zugleich zu weiteren Nachfragen bezüglich von Standort-, Wirtschafts-, Umwelt- und Energiepolitik genutzt und sich dazu mit den Gastgebern vor Ort ausgetauscht.