Bibliotheksausweise für Jugendliche mit Vormund ermöglichen

Pressemitteilung vom 29. September 2017

Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen hat einen Antrag eingereicht, der es Kindern und Jugendlichen ohne Eltern ermöglichen soll, einen Nutzerausweis für die städtischen Bibliotheken zu erhalten.

Petra Cagalj Sejdi, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90 /Die Grünen, berichtet:

„Ich war entsetzt, als ich nach einem Besuch in der Stadtbibliothek mit einer Gruppe unbegleiteter Minderjähriger Ausländer (UMA), feststellen musste, dass keiner der Jugendlichen einen Leihausweis beantragen kann, da die Vormünder des Jugendamts Leipzig die Anmeldeformulare nicht unterschreiben. Somit werden Jugendliche in Leipzig direkt und bewusst von Bildung und Teilhabe ausgeschlossen.

Für Viele sind die städtischen Bibliotheken der erste und einzige Zugang zu Literatur, Medien und Kultur. Besonders im Bereich Spracherwerb, kulturelle Integration und politische Bildung sind die städtischen Bibliotheken gut aufgestellt und leisten einen wichtigen Beitrag, der leider von einem Teil der Jugendlichen unserer Stadt nicht genutzt werden kann.

Als Grund für die vorenthaltene Unterschrift wurde die mögliche Haftung bei Verlust oder zu später Rückgabe genannt. Dies kann und darf kein Hindernis für Bildung und Teilhabe sein. Hier muss die Stadt eine schnelle und unbürokratische Lösung finden.“

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert die Stadtverwaltung in ihrem Antrag auf dieses Problem bis Ende des Jahres zu lösen, um allen Jugendlichen in Leipzig die Nutzung der Städtischen Bibliotheken mit ihrem gesamten Angebot zu ermöglichen.

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