Zackig nackig – Stadt soll endlich FKK-Strand am Cossi einrichten

Foto: Martin Jehnichen

Pressemitteilung vom 5. Juli 2021

Seit Mitte April ist eine Petition anhängig, in der beantragt wird, „einen bestimmten Strandabschnitt am Cospudener See ganz offiziell für die ‚Freikörperkultur‘ auszuschreiben“. Und obwohl der Sommer in vollem Gange ist, die Sommerpause des Stadtrates kurz bevor steht, ist eine Entscheidung darüber nicht in Sicht.

Hierzu Michael Schmidt, Mitglied des Petitionsausschusses und Stadtrat im Leipziger Südwesten:

„Die Sachlage ist eigentlich klar. Seit Bestehen des Cospudener Sees ist dieser ein beliebtes Badegewässer, insbesondere bei FKK-Anhänger*innen. Diese verteilen sich zwar relativ zwanglos um den gesamten See. Trotzdem gibt es bei vielen Menschen eine gewisse Erwartungshaltung, dass es auch wieder einen Strandabschnitt gibt, an dem durch eine Beschilderung ein FKK-Bereich markiert wird, damit man sich an ein textilfreies Baden und Sonnen halten möge. Dass dies nicht zur Folge hat, dass es an allen anderen Strandabschnitten nicht ebenso möglich sei, halte ich für selbstverständlich. Ein aus meiner Sicht passender Abschnitt wäre am Nordufer zwischen Nordstrand und dem sogenannten Hundestrand am Nordwestufer.“

In diesem Bereich gab es bereits früher einen FKK-Abschnitt, der jedoch heute so nicht mehr ausgezeichnet ist. Die Folge ist, dass sich zwischen die FKK-Badenden immer mehr Menschen mit Badesachen mischen, was zur Unzufriedenheit der Nacktbadenden führt. Auf eine Nachfrage der Linksfraktion antwortete die Verwaltung, dass es solche FKK-Kennzeichnungen – auch wenn sich zahlreiche Anwohnende anders erinnern - nie gegeben hätte und man seitens der Stadt kein Freizügigkeitskonzept plane. Zur vor drei Monaten eingereichten Petition wurde lediglich erklärt, dass es sich „um ein komplexes Thema handele, das umfassende Recherchen bedarf“.

Michael Schmidt: „Das ist wirklich ein Witz. Ich brauche weder eine Tiefenrecherche noch umfangreiche Konzepte, um einen FKK-Strandabschnitt zu kennzeichnen. Es braucht lediglich etwas Verständnis für die nachvollziehbaren Wünsche der Menschen, die traditionsgemäß einer freizügigen Badekultur frönen, ein paar Schilder und einen großen Hammer. Auf die gegenseitige Rücksichtnahme der dann diesen Strandabschnitt nutzenden Menschen sollten dann alle miteinander Wert legen. Ich erwarte hier eine Entscheidung noch vor der Sommerpause des Stadtrates, statt bis zum Herbst zu warten.“

 

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