Brückenbau legt Grundstein für Realisierung des 1813-Panoramas

Foto: Martin Jehnichen

Pressemitteilung vom 3. Juni 2021

Mit dem nun realisierten Bau der S-Bahn-Brücke zwischen Straße des 18. Oktober und dem Wilhelm-Külz Park wurde eine wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung des Ratsbeschlusses „Völkerschlachtpanorama auf der Alten Messe ermöglichen“ vom 22. August 2018 geschaffen. Nun ist neben einer direkten fußläufigen Erreichbarkeit des Völkerschlachtdenkmals auch wieder Baufreiheit auf dem sogenannten Stadtbalkon geschaffen, dem vom Stadtrat befürworteten und beschlossenen Standort für das Antikriegsbild „Leipzig 1813 – In den Wirren der Völkerschlacht“ von Yadegar Asisi.

Hierzu Michael Schmidt, Stadtrat der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Initiator des Ratsbeschlusses:

„Dass die Brücke drei Jahre eher realisiert werden konnte, als noch zu Zeiten des Ratsbeschlusses zum Panorama im Jahr 2018 angenommen, ist sehr erfreulich. Dies könnte eine Einweihung des Stadtpanoramas von 1813 von Yadegar Asisi im Jahr 2024, also 111 Jahre nach der Errichtung des Denkmals selbst, ermöglichen.“

Der Stadtrat hat das 1813-Panorama von Yadegar Asisi als moderne Interpretation für das der Stadt wichtige und auch touristisch interessante Stadtereignis erkannt und beschlossen, es als neuzeitliches Dokument der Betrachtung der Völkerschlacht hinzuziehen und angemessen an exponierter Stelle hinzuzuordnen.

Michael Schmidt: „Damit soll auch geholfen werden, die um die Jahrhundertwende eindeutige Haltung preußisch geprägtem Geschichtsverständnisses zu relativieren, was längst überfällig erscheint! Der potentielle Standort am Stadtbalkon wurde genau deshalb sehr bewusst ausgewählt, weil er die einzigartige Möglichkeit bietet, im direkten Kontext der geschichtlichen Schnur zwischen Johannisfriedhof - Russischer Gedächtniskirche – Völkerschlachtdenkmal – Monarchenhügel und Galgenberg-Denkmal das stadthistorische Ereignis neuzeitlich einzuordnen. Mit dem für mindestens 10 Jahre angelegten Interimsbau, einer das nach innen ausgerichtente Panoramakunstwerk enthaltenden Rotunde, die aber auch in ihrer Außenwirkung eine städtebaulich ansprechende Kraft entfalten wird, würde man an der historischen Achse einen ganz bewussten Gegenpunkt zum brachial wirkenden Völkerschlachtdenkmal setzen, der Aufmerksamkeit und Nachdenken fördert und zu einer Auseinandersetzung mit den Geschehnissen, ihren geschichtlichen Einordnungen und ihren Ableitungen einlädt.

Die sich anschließend stellende Klärung ist die der Finanzierung und Betreibung. Der Stadtratsbeschluss sieht vor, ein dahingehend offenes Interessenbekundungsverfahren durchzuführen.

„Die Stadt dürfte zurecht ein großes Interesse haben, die Betreibung des von Yadegar Asisi zur Verfügung gestellte Panorama in die eigenen Hände zu nehmen, um eine gewinnbringende Verzahnung mit dem Völkerschlachtdenkmal, den eigenen Ausstellungen und den stadtgeschichtlich relevanten Orten zu garantieren. Um diesen Einfluss vor dem Hintergrund einer möglich erscheinenden kostendeckenden Betreibung zu sichern, wäre es ratsam, die Erarbeitung einer eigenen Finanzierungs- und Betreibungsvariante voranzutreiben“, so Michael Schmidt abschließend.

 

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