Dem Wasser Raum geben

Foto: Martin Jehnichen

Amtsblattbeitrag vom 3. Juli 2021

Der Gewässerknoten Leipzig ist an vielen Stellen übersteuert, viele Flüsse sind eingedeicht. Jahrezehntelang regierte die Vorstellung, dass man Flächen trockenlegen muss, um mehr Bauplatz zu schaffen. Wasser, auch Niederschlagswasser, sollte gesammelt und schnell abgeführt werden. Das Ergebnis ist, dass gerade dem Wald an vielen Stellen das Wasser fehlt und in den Siedlungsräumen zu wenig Wasser tatsächlich den Boden und damit auch tiefere Bodenschichten erreicht. Die zunehmende Flächenversiegelung verhindert, dass Regenwasser versickern kann.
Diese Entwicklung, die es seit mehr als 100 Jahren gibt, gilt es nun zu korrigieren. Niederschlagswasser darf nicht einfach verloren gehen, Flüsse brauchen mehr Raum und gerade der Auwald benötigt mehr Wasser. Dabei müssen wir auch über den Rückbau von Deichen sprechen, über Retentionsflächen und Polder.
Im südlichen Auwald und auch im nordwestlichen Auwald besteht die Chance, durch den gezielten Rückbau von Deichanlagen, die natürliche Auendynamik wieder in Gang zu setzen und damit Schaden abzuwenden.
Das ist das vordringliche Ziel: Weg vom übersteuerten Gewässerknoten hin zu einem natürlichen, naturnahen Hochwasserschutz.

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