Der Gedenkort für den 17. Juni 1953 auf dem Südfriedhof ist nach wie vor eine „Baustelle“

Pressemitteilung vom 16. Juli 2017

Anläßlich des Gedenktags zum 17. Juni 1953 fand die jährliche Veranstaltung dazu in Leipzig, u.a. auch an der Grabstätte für die Opfer des Volksaufstands auf dem Leipziger Südfriedhof statt.

Die Grab- und Gedenkanlage „Opfer der Gewaltherrschaft von 1945-1989“, auf der unter anderem auf kleinen Granitplatten auch die Namen der Toten des 17. Juni 1953 verzeichnet sind, ist der Gedenkort für die Opfer des Volksaufstandes und der ersten Demokratiebewegung der DDR und befindet sich am äußersten Nordrand des Friedhofsareals.

Diese lang anhaltende unbefriedigende Lösung führte dazu, dass ein interfraktioneller Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, CDU, SPD sowie den Stadträten René Hobusch und Sven Morlok auf den Weg gebracht wurde, der forderte, dass das Erscheinungsbild der Grabstätte erneuert und in das Leit- und Wegesystem besser eingebunden wird.

Mit einem Antrag zum Haushaltsplanentwurf 2017/18 wurde durch dieselben Einreicher durchgesetzt, dass zunächst 15.000 € in den Haushalt 2017/18 eingestellt wurden, um erste notwendige Schritte für die Erneuerung des Gedenkorts und die Einbindung ins das Wegeleitsystem vorzunehmen.

Fraktionsvorsitzende Katharina Krefft: „Trotzdem die Stadt Leipzig mit ersten Erneuerungs- und Instandsetzungsmaßnahmen an der Grab- und Gedenkanlage begonnen hat (so wurde das Efeu zurückgeschnitten bzw. neu gepflanzt und die Einfriedung erneuert) ist dieser Gedenkort am Nordrand des Friedhofs nach wie vor schwer zu finden. Dies betrifft auch die Friedhofspläne an den Eingängen auf dem Südfriedhof, die um die Grab- und Gedenkanlage ergänzt wurden. Diese Grabstätte ist noch immer für viele Menschen „unsichtbar“, da Informations- und Schautafeln und ein integriertes Wegeleitsystem im Areal des Friedhofs fehlen.“

Katharina Krefft regt an: „Sollte nicht auch bei einem Vorhaben von solch historischer, denkmalpflegerischer und künstlerischer Dimension auch ein zeitweilig eingesetztes Begleitgremium hinzugezogen werden?“

Mit unserer Anfrage zum weiteren Verfahren zu dem gemeinsamen Antrag, möchten wir wissen, wie und wann die Stadtverwaltung Leipzig endlich einen würdigen Gedenkort für die „Opfer der Gewaltherrschaft 1945-1989“ schafft, den auch, aufgrund guter Beschilderung die BesucherInnen des Südfriedhofs gut finden können.  

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