Die ökologischen Folgen der Mischwassereinleitung in Leipzig

Foto: Martin Jehnichen

Pressemitteilung vom 06. Oktober 2023

Bereits in der Ratsversammlung im September hatte die bündnisgrüne Fraktion im Leipziger Stadtrat dafür gesorgt, dass das Fischsterben in der Neuen Luppe und Weißen Elster im Nordraum von Leipzig als Teil des Berichts des Oberbürgermeisters thematisiert wurde. Nach Informationen des Anglerverbandes wurden im Nachgang der Mischwassereinleitung im August 250 kg und durch die Einleitung im September abermals 80 kg Fischkadaver abgefischt, wobei es sich dabei nur um Fische handelt, die an der Oberfläche schwammen. Die ökologischen Gesamtauswirkungen sind umfassender und haben gravierende Folgen auf das Ökosystem. Entsprechend hat die Fraktion einen weiteren Fragenkatalog dazu eingereicht.

Jürgen Kasek, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion zum Thema:

„Nach Austausch mit Anglerverband und Naturschutzbund haben sich für uns weitere Fragen ergeben. Jedes Jahr kommt es zur Einleitung von Mischwasser in das Leipziger Gewässersystem. Die Folgen auf das Ökosystem sind dabei auch abhängig von der Wassermenge in den Leipziger Gewässern, die auch dieses Jahr trotz des Regens knapp war, und von der Temperatur. In den nächsten Jahren ist mit einer Zunahme von Starkregenereignissen einerseits und der Zunahme von Temperatur und niedrigem Wasserstand andererseits zu rechnen, was dazu führt, dass es gravierende Auswirkungen auf die Fauna der Gewässer gibt.  

Vor diesem Hintergrund haben wir erhebliche Zweifel, dass das Verbesserungsgebot der Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt werden kann und fragen daher gezielt nach dem Zustand der Fauna in den betroffenen Gewässern an. Im Ernstfall muss die Stadt zeitnah weitere Maßnahmen treffen, um die Fauna zu schützen und die Qualität zu verbessern.

Diese und weitere Fragen müssen geklärt werden, um zeitnah die notwendigen Schritte einzuleiten und die Leipziger Gewässer besser zu schützen.“

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