Einsparung durch Tagespflege

Amtsblatt vom 7. März 2015

Michael Schmidt

Der große Wurf blieb aus. Leipziger Tagesmütter/-väter bekommen zwar ab sofort mehr Geld für die Kinderbetreuung. Ob die überschaubare Erhöhung aber dem Verwaltungsgericht nach dessen Urteil gegen die geringe Finanzierung der Stadt Leipzig ausreicht, bleibt abzuwarten. Die deutliche Erhöhung der Förderleistung (quasi der Lohntüte) ist eine Mogelpackung, da sie zu wesentlichen Teilen aus einer drastischen Reduzierung der dazu gezahlten Sachkosten finanziert wird. Sachkosten brauchen die Tagesmütter und -väter für Miete, Betriebskosten, Versicherung, Weiterbildung, Einrichtung, Reinigung und vor allem für Beschäftigungsmaterialien. Eine nun erfolgte Kürzung um 2/3 wird unweigerlich dazu führen, dass die in der Tagespflege Tätigen aus eigenen Mitteln draufzahlen müssen, um die gute Betreuungsqualität nicht zu gefährden. Für unsere Fraktion ist dies nicht akzeptabel. Unser Änderungsantrag für eine weitere finanzielle Verbesserung fand im Stadtrat keine Mehrheit, stattdessen beschlossen SPD, CDU und AFD die umstrittene Neuregelung. Kindertagespflege bleibt somit trotz Mehrkosten von nun etwa 4 Mio. € jährlich für die Stadt die billige Alternative zur Kita – und das auf Kosten der Tagesmütter und -väter, von denen wir auch zukünftig eine gute pädagogische Betreuung unserer Kleinsten erwarten.

Zurück