Elektrifizierung der Leipziger Taxiflotte als Teil einer nachhaltigen Mobilitätswende voranbringen

Foto: Martin Jehnichen

Pressemitteilung vom 24. Juni 2025

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Leipziger Stadtrat hat einen Antrag eingereicht, wonach die Stadtverwaltung beauftragt werden soll, bis zum 31.12.2025 ein Konzept zur Installation von Elektro-Ladesäulen an mindestens 50% aller Taxistände im Leipziger Stadtgebiet zu erarbeiten. Dazu soll auch ein Anreizprogramm zur Umstellung des Taxigewerbes auf Elektrofahrzeuge entwickelt werden.

Sylvia Herbst-Weckel, Stadträtin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und zuständig für Elektromobilität, dazu:

„Unsere ambitionierten Klimaschutzziele müssen mit ambitionierten Maßnahmen flankiert werden. Taxis legen täglich viele Kilometer im Stadtgebiet zurück und verursachen dabei erhebliche CO₂- und Schadstoffemissionen und tragen zum Straßenverkehrslärm bei. Das Taxigewerbe spielt deshalb als wichtiger Bestandteil des öffentlichen Personennahverkehrs eine bedeutende Rolle bei der nachhaltigen Mobilitätswende. Die Umstellung des Busflotte der LVB ist in der Hinsicht deutlich weiter. Ein wesentliches Hindernis für die Umstellung auf Elektro-Taxis ist bislang die unzureichende Ladeinfrastruktur, insbesondere an den Standorten, an denen Taxis ohnehin regulär Wartezeit verbringen.“

Mehrere Städte in Deutschland, darunter Hamburg und München, haben bereits ähnliche Projekte erfolgreich umgesetzt und konnten dadurch den Anteil von Elektro-Taxis deutlich steigern.
In Hamburg wurde im Rahmen des Projekts "Zukunftstaxi" eine spezielle Ladeinfrastruktur für E-Taxis geschaffen. Vattenfall hat an 13 Standorten Schnelllader speziell für Elektro-Taxis installiert, wodurch Hamburg zum größten Anbieter von Schnellladeinfrastruktur für Taxis wurde. Die Landeshauptstadt München fördert E-Taxis mit einem eigenen Programm, das von Januar 2024 bis Dezember 2025 läuft und die Umstellung der Taxiflotte auf emissionsfreie Fahrzeuge unterstützt.

Sylvia Herbst-Weckel: „Eine elektrische Taxiflotte sorgt für saubere Luft, weniger Lärm und zukunftsfähige Arbeitsplätze direkt vor unserer Haustür. Leipzig sollte diesen Beispielen folgen und die notwendige Infrastruktur schaffen, um den Umstieg auf emissionsfreie Taxis zu erleichtern. Die Möglichkeit, dies über eine klassische Gewerbefinanzierung über die Stadtwerke zu beauftragen, hätte schon längst ergriffen werden können. Dass dies bislang nicht der Fall ist, hängt vermutlich noch mit Vorurteilen gegenüber der Elektromobilität und fehlenden Anreizen zusammen. Beides sollte sich leicht ausräumen lassen. Die Beteiligung des Taxigewerbes an der Finanzierung und der Druck über die Konzessionsvergabe stellen sicher, dass die Umstellung nicht allein auf freiwilliger Basis erfolgt, sondern systematisch vorangetrieben wird. Gleichzeitig wird durch die enge Einbindung des Gewerbes in die Konzeptentwicklung gewährleistet, dass die spezifischen Bedürfnisse der Taxiunternehmen berücksichtigt werden. Für die Finanzierung können außerdem Förderprogramme wie die der KfW genutzt werden, die Zuschüsse für den ‚Erwerb und die Errichtung von Ladeinfrastruktur an Stellplätzen von Unternehmen‘ bereitstellen.“

Die Leipziger Stadtwerke verfolgen bereits das Ziel, ‚die ganze Stadt zu elektrisieren‘, wovon auch das Taxigewerbe profitieren sollte. Das bestehende Ladeinfrastrukturkonzept der Stadt Leipzig aus dem Jahr 2020 berücksichtigt bisher nicht ausreichend die spezifischen Bedürfnisse der Taxiunternehmen. Die strategische Installation von Ladesäulen an Taxiständen würde eine wichtige Lücke schließen und einen signifikanten Beitrag für den Verkehr der Zukunft leisten.

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