Eröffnung des Jugendwohnangebots in der Bochumer Straße – Grün-Rote Initiative schafft Perspektiven für junge Menschen

Pressemitteilung vom 28. Mai 2025

Foto: Martin Jehnichen

Am heutigen Mittwoch wird das neue Jugendwohnen-Projekt in der ehemaligen Villa des Städtischen Eigenbetriebs Behindertenhilfe in der Bochumer Straße feierlich eröffnet. Die Immobilie, die ursprünglich aufgrund von erheblichem Sanierungsbedarf veräußert werden sollte, konnte durch eine erfolgreiche Initiative der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, DIE LINKE und SPD im Leipziger Stadtrat für die kommunale Jugendhilfe gesichert werden.

Das Projekt richtet sich an Jugendliche, junge Erwachsene, junge Alleinerziehende und junge Familien im Alter von 16 bis 23 Jahren, die sich in prekären Lebenssituationen befinden. Insbesondere werden junge Menschen angesprochen, die in Ausbildung sind und aus sozialen Gründen nicht mehr in der Herkunftsfamilie leben können, von Wohnungslosigkeit bedroht sind und aus stationären Einrichtungen der Jugendhilfe kommen.
Der Kommunale Eigenbetrieb Engelsdorf (KEE) hat in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung ein umfassendes Konzept erarbeitet, das drei Wohnformen umfasst: Wohngemeinschaften, betreutes Einzelwohnen und Familienwohnungen. Insgesamt werden 36 Plätze bereitgestellt.

Marsha Richarz, jugendpolitische Sprecherin der Bündnisgrünen Fraktion im Leipziger Stadtrat, erklärt:

"Mit dem Projekt ‚Jugendwohnen in der ganzen Stadt‘ setzen wir nach dem Vorbild des seit mittlerweile über 20 Jahren erfolgreichen Projektes des Jugendhaus e.V. in zwei LWB-Häusern in Connewitz ein zentrales grünes Anliegen um:  Junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen erhalten nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch die notwendige Unterstützung, um ihr Leben selbstständig zu gestalten. Die Zahlen belegen eindeutig, dass dieser präventive Ansatz sowohl menschlich als auch wirtschaftlich sinnvoller ist als teure Heimunterbringungen oder andere intensive Betreuungsmaßnahmen. Außerdem erhalten junge Menschen, die aus dem Hilfesystem herauswachsen, eine adäquate Unterstützung auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben."

Die wirtschaftliche Analyse des Projekts zeigt, dass das Jugendwohnen-Projekt eine kosteneffiziente Alternative zu stationärem Wohnen oder auch zu intensiver sozialpädagogischer Betreuung darstellt, und gleichzeitig eine hohe soziale Rendite verspricht.

Foto: Martin Jehnichen

Katharina Krefft, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion:

„Das Jugendwohnen ist ein dringender Anfang! Damit fangen wir gerade die jungen Menschen auf, denen ansonsten Wohnungslosigkeit drohen würde.  Ein multiprofessionelles Team aus Sozialarbeiter*innen, Integrationsberater*innen und pädagogischen Fachkräften wird die jungen Menschen begleiten und bei der beruflichen Integration unterstützen. Ziel ist es, gesellschaftlichen Ausschluss zu verhindern und die Jugendlichen zu befähigen, eine eigenständige Lebensführung ohne Unterstützung durch Sozialleistungssysteme zu erlernen.“

Das Projekt ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit verschiedener städtischer Institutionen. Neben dem KEE und dem Jugendamt sind auch das Sozialamt, die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB), das Jobcenter und die Bundesagentur für Arbeit eingebunden.

Die Eröffnung des Jugendwohnen-Projekts in der Bochumer Straße markiert den Beginn einer stadtweiten Initiative. Basierend auf einem Stadtratsbeschluss durch grüne Initiative sollen schrittweise weitere Standorte in Leipzig etabliert werden, um dem großen Bedarf an betreutem Wohnen für junge Menschen gerecht zu werden. In den nächsten zwei Jahren wachsen etwa 800 junge Erwachsene aus den Stationären Hilfen zur Erziehung heraus. Rund 500 unter 25 -jährige sind bereits als wohnungslos registriert, ohne bislang im Hilfesystem des Jugendschutzes angekommen zu sein. Der Handlungsdruck ist enorm! Darum ist das Projekt zum Erfolg verdammt, um zügig mehr Einrichtungen zu schaffen politisch durchsetzen zu können.

 

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