Etikettenschwindel mit dem „Bestpreis“

Amtsblattbeitrag vom 8. April 2023

Von Jürgen Kasek

Die Leipziger Stadtwerke stehen durch die sehr hohen Preise für Strom und Gas in der Kritik. Diese kommen durch die langfristige Einkaufspolitik und die letztes Jahr im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine massiv überhöhten Marktpreise zustande.
Seit Monaten aber sind die Preise am Markt wieder deutlich gefallen, einige Stromversorger haben bereits aktiv Kostensenkungen an ihre Kundinnen und Kunden weitergegeben. Wieso schaffen die Stadtwerke dies nicht auch proaktiv? Möglichkeiten hätten sie! Dies zeigt sich, indem sie Bestpreis-Kundinnen und -kunden Wechsel in Ökotarife anbieten, die fast einer Halbierung der Kosten entsprechen und sogar unter der Strom- bzw. Gaspreisbremse liegen. Die aber gibt es nur im Internet. Im Kundencenter wird man hingegen abgewiesen. Ältere Menschen, oft ihr Leben lang bei den Stadtwerken, werden weiter ausgenutzt. Das ist ungerecht, unsozial und nicht im Sinne kommunaler Stadtwerke, die uns allen gehören. Natürlich braucht es ein gewinnbringendes Unternehmen, um auch die nötige Energiewende, die Mitarbeitenden und auch die LVB auskömmlich finanzieren zu können. So aber werden viele Menschen am Ende des Jahres durch zu niedrige Abschläge und überhöhte Kosten hohe Nachzahlungen leisten müssen. Hier erwarten wir Fairness und Transparenz!

Zurück