Förderprogramm „Faktor 100“ für Elektrobusse nutzen – Grüne fordern LVB zur Elektrifizierung der Busflotte auf!
Pressemitteilung vom 9. Mai 2017
Die Umweltministerkonferenz hat in der vergangenen Woche die öffentliche Förderung von Elektrobussen im Öffentlichen Personennahverkehr beschlossen. So sollen mit dem Programm „Faktor 100“ zunächst 50 Mio. € und in den Folgejahren je 100 Mio. € an Fördermitteln ausgereicht werden.
Das Förderprogramm „Faktor 100“ macht mit seinem Namen deutlich, dass ein Elektrobus die Umwelt so stark wie 100 E-PKW entlastet. Es ist davon auszugehen, dass dadurch, so die Umweltministerinnen und -minister, im Jahr 2018 250 und in den Folgejahren jährlich 500 Elektrobusse durch die ÖPNV-Unternehmen beschafft werden können.
Daniel von der Heide, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, erklärt:
„Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung den öffentlichen Verkehrsunternehmen adäquate Fördermittel zum Kauf Elektrobussen anbietet, insofern ist das nun angekündigte Programm ein Schritt in die richtige Richtung. Auch die LVB als Leipziger Mobilitätsdienstleister kann und muss davon profitieren. Erst in diesem Jahr wurde die Bestellung neuer Dieselbusse der Euro-6-Norm in Auftrag gegeben. Die Zukunft aber gehört eindeutig dem elektrifizierten Verkehr, auch neben der Straßenbahn.
Mit einer schrittweisen Umstellung der Busflotte der LVB von Diesel auf Elektrobusse könnte die LVB selbst einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des Feinstaub- und Stickoxid-Ausstoßes als auch der Lärmbelastung leisten.
Der Test des vollelektrischen Busses der Frauenhofer-Gesellschaft, welcher auf der LVB-Linie 89 unterwegs ist, zeigt, dass neben dem Kauf solcher im Vergleich zum Diesel wesentlich teureren Busse noch andere Herausforderungen im Bereich einer zuverlässigen und zukunftsfähigen Ladeinfrastruktur auf dem Weg liegen. Mittels des angekündigten Förderprogramms lassen sich die Mehrkosten von Elektrobussen gegenüber Hybrid- und Dieselbussen, jedoch ebenso wie das Risiko, welches in den ersten Jahren der neuen Antriebstechnologie einhergeht, reduzieren.
Wir erwarten, dass sich die Geschäftsführung der LVB der neuen Technologie entschlossen zuwendet und die kommenden Fördermittel in größtmöglichem Umfang nutzen wird.“