Förderung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Bildungseinrichtung INSPIRATA e. V.
Gemeinsamer Änderungsantrag zum Entwurf des Doppelhaushaltes 2021/22 der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen, die Linke und Stadtrat T.Köhler (Fraktion Freibeuter)
Die mathematisch-naturwissenschaftliche Bildungseinrichtung INSPIRATA e. V. wird durch die Stadt Leipzig institutionell gefördert. Die Zuwendung wird als Festbetragsfinanzierung gewährt und beträgt in 2021 und 2022 jeweils 200.000 EUR. Das Zuwendungsverfahren richtet sich nach der "Rahmenrichtlinie zur Vergabe von Zuwendungen der Stadt Leipzig an außerhalb der Stadtverwaltung stehende Stellen (Zuwendungsrichtlinie) Beschluss Nr. VI-DS-01241-NF-05 vom 18.05.2016. Im Haushalt 2021 und 2022 werden zusätzliche Mittel i. H. v. jeweils 100.000 EUR bereitgestellt.
Begründung:
Im Haushaltsplanentwurf ist ein Auslaufen der für 2019/20 beschlossenen Festbetragsfinanzierung in Höhe von 200.000 € p.a. vorgesehen, was einer Halbierung der aktuellen Förderung der INSPIRATA entsprechen würde. Dies ist vollkommen inakzeptabel.
Leipziger Handwerksbetriebe bemängeln bei Bewerber*innen für Ausbildungsberufe zunehmend fehlendes Grundlagenwissen, insbesondere in Mathematik und in Physik. INSPIRATA ist in Leipzig die einzige Einrichtung, die Kindern im schulpflichtigen Alter, ebenso im Vorschulalter, in spielerischer Form ein weitreichendes Angebot zu mathematischen und naturwissenschaftlichen Themen anbietet. An interessanten Exponaten, verblüffenden Modellversuchen, abwechslungsreichen Spielen wird für Schulen und Kitas, aber auch Privatpersonen das Thema Mathematik und Physik in einer erstaunlichen Leichtigkeit näher gebracht. Die außerschulische Lerneinrichtung wird von einem Verein mit größtenteils ehrenamtlichen Mitarbeitern geführt. Wegen fehlender Fördermittel mussten bis dato anfallende Aufgaben größtenteils im Grenzbereich der Zumutbarkeit aufgebracht werden.
Da auch den Schulen zunehmend weniger Mittel zur Verfügung stehen (es wird um Eintrittsgelder gehandelt, bzw. Besuche wieder abgesagt), um die ohnehin schon niedrigen Eintrittsgelder aufzubringen, andererseits jedoch die regulären Kosten für die Einrichtung stark wachsen, sind für den dauerhaften Erhalt dringend zusätzliche Fördermittel notwendig, u.a. für studentische Betreuertätigkeiten, die Anschaffung, Reparatur und Pflege von Exponaten und Lernmittel und auch beispielsweise für Mietflächenreinigung.
Um eine langfristige Planungsgrundlage / -sicherheit zu erhalten ist die Fortsetzung der quasi-institutionellen Förderung in Form einer Festbetragsfinanzierung eine ganz wesentliche Voraussetzung.
Die benötigten Mittel belaufen sich auf mindestens 200.000 € - wenn das jetzige Angebot weitestgehend gehalten werden soll. Um eine Weiterentwicklung der INSPRIATA zu realisieren, würden zusätzliche Kapazitäten (personell, als auch finanziell) benötigt, die ab 2023 geprüft und eingeplant werden sollen.
Beschluss der Ratsversammlung am 31. März 2021
Der Antrag wurde vom Jugendhilfeausschuss im Rahmen der vom Stadtrat beschlossenen Erhöhung des Jugendhilfebudgets so befürwortet.