Fairness im Sport – auch beim Material!

gemeinsame Pressemitteilung der Stadträte Schmidt, Zenker, Bednarsky vom 21. Juli 2016

Fairness im Sport – auch beim Material - Das fordern in einem gemeinsamen Antrag die Sportpolitischen Sprecher der SPD, DIE LINKE und Bündnis 90/Die Grünen.

Die Verwaltung soll nach Stadtratsbeschluss beauftragt werden, ab dem 01.01.2017 handgenähte Sportbälle für den Sportunterricht an Schulen nur noch mit Gütezeichen des Fairen Handels einzukaufen. Dafür soll sie entsprechende Gütesiegel als Nachweis einfordern (Fairtrade-Bälle oder vergleichbare Produkte wie zum Beispiel Gepa-Bälle). Das Amt für Jugend, Familie und Bildung soll dazu in jährlichem Turnus berichten

Stadtrat Michael Schmidt, Sportpolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, der die Initiative dazu ergriffen hatte: „Viel zu oft kommen die täglich genutzten Bälle aus ausbeuterischer Kinderarbeit. Leipzig als Stadt des Fairen Handels muss sich hier sehr viel stärker positionieren als bisher und so einerseits ein deutliches Zeichen an die Industrie senden, vor allem aber bei den Leipzigerinnen und Leipziger Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein Problembewusstsein erzeugen und einen verantwortungsvollen Weg ebnen. Es ist erfreulich, dass sich auch das neue Sportprogramm 2016-2024 dem Thema annimmt.“

Dazu erklärt Adam Bednarsky, Sportpolitischer Sprecher der Stadtratsfraktion DIE LINKE und Vorsitzender DIE LINKE Leipzig: „Wir wollen auch an die Leipziger Sportvereine appellieren, in Zukunft fair hergestellte und gehandelte Sportbälle zu erwerben. Das ist ein kleiner Beitrag, darauf aufmerksam zu machen, unter welchen ausbeuterischen Umständen viele Sportgeräte in der sogenannten „Dritten Welt“ hergestellt werden. Hier kann der Leipziger Sport ein deutliches Zeichen setzen.“

Christopher Zenker, Sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion und Vorsitzender des Sportausschusses ergänzt: "Die Beschaffung von fair hergestellten Bällen wäre ein weiterer Baustein um den Anspruch 'Fair Trade City' zu verwirklichen. Bälle eignen sich besonders gut, da diese im Einkauf nicht teurer sind als konventionell hergestellte Bälle. Das hat die Stadt München beispielhaft gezeigt."

Der Antrag lautet:

1. Die bisherigen und möglichen künftigen Lieferanten werden rechtzeitig über die geänderte Vergaberegelung informiert, um sich auf die neue Vorgabe einstellen zu können.

2. Das Amt für Sport wird weiter in geeigneter Weise auch bei Sportvereinen, für die die städtischen Beschaffungsregeln nicht gelten, für den ausschließlichen Einsatz fair gehandelter Bälle werben. 

Begründung:

Die Stadt Leipzig verfügt über einen Stadtratsbeschluss zur Vermeidung von Produkten aus ausbeuterischer Kinderarbeit. Über eine praktische Auswirkung gibt es jedoch keine Informationen. Der Vergabebericht trifft zum Thema handgenähter Bälle keine Auskunft. Gleichzeitig ist klar, dass zumindest im Schulunterricht Bälle regelmäßig zum Einsatz kommen und somit auch laufend neu beschafft werden müssen.

Faire Beschaffung muss im konkreten Einzelfall beginnen. Das geht nicht mit jedem Produkt, aber bei Bällen ausgesprochen gut. Mit den zur Verfügung stehenden Siegeln ist sowohl anforderungs- als auch nachweisseitig die Qualifizierung des Produktes gesichert.

Die Stadt München hat die Schulen fair gehandelte Bälle testen lassen. Die Bälle wurden für gut befunden. Es werden dort nur noch Fairtradebälle aus dem Rahmenvertrag gekauft und die Kosten evaluiert - es entstanden keine Mehrkosten.

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