Fraktion Bündnis 90/Die Grünen erfreut: Vergangenheitsbearbeitung in der Riebeckstraße beginnt

Pressemitteilung vom 14. März 2019

Am Freitag den 15.03. beginnt das erste Symposium zur Riebeckstraße 63. Wir Grüne konnten mit unserem Antrag im Mai 2018 zum Gedenken an die Opfer aus dem Gebäudekomplex Riebeckstraße 63, ehemalige Städtische Arbeitsanstalt, den Stein ins Rollen bringen.

Seitdem engagierte sich ein Arbeitskreis mit Vertreter*innen der Stadt Leipzig, der Gedenkstätte für Zwangsarbeit, der Opfergruppen und des Städtischenr Eigenbetriebs Behindertenhilfe kontinuierlich für die Umsetzung eines Gedenkens und die angemessenen Aufarbeitung der Geschehnisse. Am Freitag ist es nun soweit, die Tore der ehemaligen Arbeitsanstalt werden geöffnet, Leipziger*innen können bei einer öffentlichen Ortsbegehung und Werkstattausstellung das Gelände besichtigen und mehr über die dunkle Geschichte der Riebeckstraße 63 als Arbeitsanstalt, Zwangsarbeitergefängnis, venerologische Station, Psychiatrie und vieles mehr erfahren. Daneben werden sich 80 Wissenschaftler, ehemalige Bewohner*innen und andere Akteure auf einem zweitägigen Symposium über die Aufarbeitung der Vergangenheit und die mögliche Zukunft des Gebäudekomplexes austauschen. Mit dem Beschluss des Haushaltsantrages unserer Fraktion wird die Stadt die Erforschung und wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschehnisse in der Riebeckstraße für die nächsten zwei Jahre finanziell mit unterstützen.

Petra Cagalj Sejdi, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:
„Wir sind froh, dass wir den Stein ins Rollen bringen konnten und hoffen, dass die dunklen Mauern der Riebeckstraße 63 endlich einreißen, damit hier ein offener Lernort entstehen kann. Ein Ort, der partizipative Ansätze schafft, Aufklärung zur NS-Geschichte in Leipzig vermittelt und darüber hinaus deutlich macht, dass Verfolgung, Ausgrenzung und Verwahrung keine Erscheinungen bestimmter politischer Zeiten oder Personen sind, sondern immer in jeder Zeit vorkommen und dass es wichtig ist, sich dagegen zu stellen und für eine offenen Gesellschaft zu engagieren.“

Zurück