Fuß- und Radweg östlich des Elsterflutbetts kurzfristig nutzbar machen und Potentiale einer Revitalisierung für den südlichen Auwald prüfen

Foto: Martin Jehnichen

Pressemitteilung vom 12. Mai 2021

Die Deichanlage entlang des östlichen Elsterflutbetts zwischen Schleußiger Weg und Brückenstraße wurde kürzlich seitens der Landestalsperrenverwaltung (LTV) entwidmet. Ihre Notwendigkeit für Hochwasserschutz ist damit nicht mehr gegeben. Aktuell ist der Weg auf dem östlichen Deich gesperrt, da es bei Stürmen wiederholt zu Astbrüchen gekommen ist und die Diskussionen zwischen Stadt und Freistaat über den künftigen Nutzen und die damit einhergehende Verkehrssicherung des Weges anhalten.

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Leipziger Stadtrat hat vor diesem Hintergrund einen Antrag ins Ratsverfahren eingereicht, der einerseits dem Erhalt des Fuß- und Radweges am östlichen Ufer dienen soll und andererseits die Potentiale der Revitalisierung des südlichen Auwalds in den Fokus rückt.

Hierzu Jürgen Kasek, Stadtrat und umweltpolitischer Sprecher der Fraktion:

„Die Sperrung dieses beliebten Weges ist für viele Bürger nicht nachvollziehbar und trägt in der Folge auch nicht dazu bei, dass Natur- und Umweltschutz größere Akzeptanz erhalten. Eine "Umleitung" ist angesichts vielfältiger Nutzungsinteressen keine Lösung und indiskutabel. Sinnvoll wären modifizierte Angebote. Bereits 2017 wurde durch unsere Fraktion die Sanierung und Asphaltierung des linksseitigen Elsterradweges beauftragt, die in diesem Jahr endlich umgesetzt und somit ganzjährig auch für Skater und Radfahrende nutzbar gemacht wird. Der östliche Weg hingegen sollte im Bestand erhalten bleiben und als naturnäherer Auenweg (Cross) in Verbindung mit einem umgestalteten Altdeich nutzbar werden. Eine solche Umgestaltung bietet die Chance einer ökologischen Aufwertung durch eine naturschutzfachlich begleitete Bepflanzung.“

Dementsprechend fordert die Fraktion den Oberbürgermeister auf, in Verhandlung mit der LTV zu treten, um den Weg für den Rad- und Fußverkehr zu sichern und dafür, falls erforderlich, unterjährig die notwendigen finanziellen Ressourcen bereitzustellen. Im Zusammenhang mit der Entwidmung des Deichs wurden seitens LTV bereits ein neuer Durchlass im Elsterhochflutbett (EHFB) errichtet. Der neue Durchlass wird jedoch erst mit dem Anschluss an die Gerinne im Auwald auenökologisch wirksam.

„Wir Grüne fordern deshalb, dass das landseitige Projekt "Dynamische Aue" und ein entsprechendes Steuerungsregime für eine häufigere und längere auenwirksame Einströmung in die Aue umgesetzt werden, um die Wiederherstellung der natürlichen Überschwemmungsdynamik in diesem Bereich des Auwaldes zu erreichen. Dafür notwendige begleitende Maßnahmen sollen im Rahmen des Auenentwicklungskonzepts geprüft werden“, so Jürgen Kasek abschließend.

 

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