Gedenken an die Friedliche Revolution dauerhaft und würdig weiterführen!

Pressemitteilung vom 18. Mai 2018

Mit dem heutigen Tag hat die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag zur Vorlage der Verwaltung „Veranstaltungen zum 30. Jahrestag der Friedlichen Revolution 9. Oktober 2019“ eingereicht, der die besondere Bedeutung des 9. Oktober 1989 als Tag der Friedlichen Revolution des Herbstes 1989 dauerhaft als das bedeutsamste Ereignis in der Stadtgeschichte Leipzigs nach innen in würdiger Weise begehen und nach außen kraftvoll dokumentieren soll.

Katharina Krefft, Fraktionsvorsitzende, dazu:
„Die historische Bedeutung der Leipziger Montagsdemonstrationen, die zur Friedlichen Revolution und schließlich zur Einheit Deutschlands und der Überwindung der Teilung Europas ursächlich mit beigetragen haben, hat Leipzig einen Platz in der Geschichtsschreibung erkämpft. An diese Ereignisse jährlich und nicht nur zum Jubiläum würdig zu erinnern und sich immer wieder der Vielzahl der erkämpften freiheitlich-demokratischen Grundrechte bewusst zu werden, ist eine dauerhafte Aufgabe für uns und unsere Stadt.
Noch immer sind zahlreiche Anregungen unserer Fraktion aus unserem Antrag aus dem Jahr 2006 „Leipzig und ´89: Erinnern, Bewahren und für die Zukunft nutzbar machen!“ (den wir zur Kenntnis hier nochmal verlinken) nicht umgesetzt und bieten weiteres Potenzial. Diese Aufgabe ist Chefsache und so wollen wir sie behandelt wissen.“

Annette Körner, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion und Vorsitzende des Kulturausschusses, ergänzt:
„Die Feierlichkeiten zum 9. Oktober 1989 verdeutlichen nicht mehr mit der erforderlichen Klarheit die Werte und Ziele der Friedlichen Revolution, für die wir 1989 auf die Straße gegangen sind. Viele Rückmeldungen von Menschen zu den Feierlichkeiten der vergangenen Jahre zeigen uns: Die zeitgeschichtlichen Aspekte von 1989 und die zahlreichen Entwicklungen und Demokratieerfahrungen, die zur Revolution führten und die nach der Revolution lebendig gelebt wurden, müssen in einem viel stärkeren Maße wieder für die Menschen unserer Zeit erlebbar werden. Der durchaus vorhandene Reiz eines Lichtfestes soll ganz bewusst der Weg der Besucher*innen um den Ring von uns Demonstrierenden 1989 sein: Vom Friedensgebet in der Nikolaikirche auf den Augustus- (früher: Karl-Marx-) Platz und danach um den Ring. Dies darf nicht in die Beliebigkeit eines touristischen Ereignisses abgleiten.“

Dr. Gesine Märtens, gleichstellungspolitische Sprecherin und Mitglied des Kulturausschusses, verstärkt dies noch einmal:
„Darum brauchen wir eine Besinnung auf ein klares Profil der Veranstaltungen. Nicht der touristische Aspekt darf zukünftig im Vordergrund stehen, sondern zentrale Botschaften und Demokratieerfahrungen der Friedlichen Revolution und vor allem auch ihre Bindung in die heutige Zeit auch im internationalen Kontext. Dabei ist von uns ausdrücklich gewünscht, dass das Engagement von gesellschaftlichen Gruppen und privaten Initiativen gefördert, angeregt und eingebunden wird. So sollen neben den zentralen Veranstaltungen wie dem Friedensgebet und der Rede zur Demokratie, demokratiepolitische Veranstaltungen und zahlreiche Projekte organisiert bzw. in interessierte Kreise angeregt werden.
Dafür soll die Ausgestaltung der Veranstaltungen und das künstlerische Konzept und Leitung vom Kuratorium ab 2020 kontinuierlich neu ausgeschrieben werden.“

Hier gehts zum Ergänzungsantrag der Fraktion

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