Geithainer Straße umweltverträglich entwickeln

Pressemitteilung vom 20. Dezember 2019

Die Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN im Stadtrat Leipzig hat einen eigenen Antrag zur Entwicklung der Geithainer Straße eingereicht.

Foto: Martin Jehnichen

Jürgen Kasek, Stadtrat der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Leipziger Osten und umweltpolitischer Sprecher der Fraktion dazu:

„Hintergrund unserer Initiative ist die von mehreren Stadträten anderer Fraktionen aufgebauschte Phantomdiskussion um den städtischen Einfluss zur Dringlichkeit des Neubaus der Brücke. Dabei muss jedoch betont werden, dass es nicht die Stadt, sondern die Deutsche Bahn ist, die den Zeitpunkt der Neuerrichtung der Brücke und damit die Zukunft der Geithainer Straße vorgibt.“

Die Brücke ist ein Bauwerk, das aufgrund ihrer unzureichenden Höhe im Rahmen der Ausbaustrecke Leipzig-Bad Lausick-Chemnitz neu errichtet werden muss. Die Elektrifizierung sowie Herstellung der Zweigleisigkeit der Bahnstrecke wurde durch den Deutschen Bundestag im Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf eingestuft und als Bestandteil ins Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgenommen. Die DB Netz AG ist bereits mit der Vorplanung befasst.
Damit ist gewährleistet, dass die bautechnischen Anforderungen an eine Brücke klar formuliert und im Rahmen des Genehmigungsverfahrens der Stadtverwaltung Leipzig zugearbeitet werden können.

Ziel des nun von der Grünen Stadtratsfraktion eingereichten Antrages ist die Prüfung, ob die Geithainer Straße perspektivisch in das Fahrradnetz der Stadt als Fahrradschnellweg zwischen dem Osten Leipzigs und dem Zentrum integriert und entsprechend entwickelt werden kann. Bis zur notwendigen Neuerrichtung der Brücke sollte die Straße vorrangig für den Fahrradverkehr entwickelt werden um gerade Engelsdorf und Paunsdorf sowie Sellerhausen enger an das Zentrum anzuschließen.

"Bis zur Sperrung der Brücke im Jahr 2017 wies die Geithainer Straße einen Besatz von 4.500 Fahrzeugen täglich auf. Nur ein Teil des Verkehrs wurde an die Riesaer Str. und Engelsdorfer Str. überführt. Es ist nicht zu erwarten, dass die Verkehrsprobleme von Mölkau durch Wiedereröffnung einer weiteren Straße gelöst werden können. Zielsetzung ist die Verbesserung der Möglichkeiten der Verkehrsarten der umweltfreundlichen Mobilität damit Menschen eben nicht mehr auf das Auto angewiesen sind. Dazu braucht es einen Ausbau des ÖPNV und auch sichere und schnelle Fahrradverbindungen von den Stadtrandlagen ins Zentrum. Mit der aktuellen Situation gibt es zumindest für den Fahrradverkehr eine sichere Möglichkeit zügig ins Stadtzentrum zu gelangen.", so Jürgen Kasek.

"Neue Straßen führen in aller Regel zu einer Gesamtzunahme des Verkehrs aufgrund des sogenannten induzierten Verkehrs. Es wundert daher doch sehr stark, dass Teile des Stadtrates auch nach den Beschlüssen zum Klimanotstand und umweltfreundlicher Mobilität immer noch durch ein autozentriertes Denken und Weltbild im Handeln auffallen. Gerade weil es bereits jetzt an Parkmöglichkeiten mangelt und die Schadstoffbelastung immer noch hoch ist, sollte der Schwerpunkt eines verantwortungsvollen Handelns darauf liegen Alternativen zum Auto zu entwickeln und zu fördern“, so Kasek abschließend.

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