Grüne befürworten Überlegungen zu autofreien Innenstadtring

Pressemitteilung vom 11. Oktober 2016

Die Grünen halten die Vision, den Innenstadtring autofrei zu gestalten für durchaus gerechtfertigt und überlegenswert.
„Es gibt viele gute Gründe jetzt mit entsprechenden Planungen zu beginnen“ erklärt Daniel von der Heide, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion im Stadtrat.

"Auch wenn es insgesamt vielleicht noch viele Jahre dauern wird, sollte man bereits jetzt bei der Umgestaltung betroffener Bereiche darauf Rücksicht nehmen. Bereits jetzt sind die Verhältnisse am Hauptbahnhof für einen Ausbau des ÖPNV problematisch und für die (gefühlte) Sicherheit von Fahrgästen und Passanten katastrophal. Ich wundere mich eigentlich jedes Mal, wenn ich am Hauptbahnhof ein- und aussteige, dass es nicht ständig zu Unfällen kommt. Planungen den Willy-Brandt-Platz für den Autoverkehr zu sperren könnten da ein Lösung der Probleme darstellen.“

(Auto-)Verkehrlich hat dieser Teil des Ringes eine eher nachrangige Bedeutung, während die Vorteile einer echten Platzlösung für Fußverkehr und ÖPNV riesig wären:

  • Es würde Platz geschaffen werden, um ein oder mehrere neue Gleise einzurichten, um das Nadelöhr für die LVB aufzuweiten. Taktverdichtungen bei der Straßenbahn sind aufgrund der Haltestelle Hauptbahnhof nur schwer einzurichten.
  • Die Absperrungen zwischen Gleisen und Fahrbahn könnten abgebaut werden. Dadurch würde sich der Fußverkehr zwischen Innenstadt und Hauptbahnhof sowie von und zur Straßenbahn besser verteilen anstatt sich auf zwei Ampelquerungen zu konzentrieren. Mindestens bei der Querung auf der Westseite kommt es regelmäßig zu brenzligen Situationen zwischen Fußverkehr und Straßenbahn. Zukünftig wird auch der Fernbusverkehr neben dem Hauptbahnhof abgewickelt, was weiteren Querungsverkehr zur Folge haben wird.

Auch an den anderen großen Plätzen wird die Notwendigkeit eines Umdenkens bei der Ring-Gestaltung durch Bautätigkeit zunehmen. „Die schwierigen Verhältnisse am Augustusplatzes werden immer wieder diskutiert, auch hier hilft nur eine große Lösung für die Umgestaltung. Der Umbau der Alten Hauptpost wird für mehr Querungsbedarf sorgen und die Notwendigkeit der Umgestaltung verstärken. Und wenn sich der Leuschner-Platz auch nur annähernd so entwickelt, wie von allen erhofft, wird auch dort der Bedarf für eine attraktive Verbindung zwischen Innenstadt und Leuschner-Platz wachsen.“

Abschließend erklärt von der Heide: „Das Konzept der autoarmen Innenstadt wurde auch über Jahre schrittweise umgesetzt mit dem Ergebnis, das die Leipziger Innenstadt boomt. Um Widerstände abzubauen und die Potenziale zu verdeutlichen, sollte die Stadtverwaltung schon jetzt Möglichkeiten schaffen, den Innenstadtring autofrei erlebbar zu machen - wie z. B. bei den Feierlichkeiten zum Lichtfest 2014.

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