Grüne fordern mitreißende Kampagne um Zukunftszentrum statt Geheimnistuerei um den Matthäikirchhof!

Foto: Martin Jehnichen

Pressemitteilung vom 12. Mai 2022

In der Ratsversammlung am 13. April 22 wurde über die Bewerbung Leipzig um das Zentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beschlossen.

Fraktionsvorsitzende Katharina Krefft begründet die Initiative:

„Durch unsere Antrag wird der Stadtrat und damit die Stadtgesellschaft an der von der Stadt vorbereiteten Bewerbung angemessen beteiligt. Ein Zukunftszentrum in Leipzig und Plauen, wie wir Bündnisgrüne es beantragten, ist eine Qualität und Alleinstellung. Im breiten Bündnis mit Akteuren und Stadtgesellschaft hier wie in Plauen wollen wir daher die Bewerbung voranbringen.
Heute wird die Stadt die Ergebnisse des aufwendigen Beteiligungsprozesses zum Matthäikirchhof bei einer Veranstaltung vorstellen, geheimnisvoll spricht sie vom Matthäi-Code. Die Entwicklung des Matthäikirchhofes ist jedoch in keiner Weise geheim und gerade der Beteiligungsprozess und die vorbildliche Aufbereitung auf der Webseite der Stadt Leipzig belegen dieses. Der Begriff soll Neugierde wecken, das durch die Stasifestung überbaute Gelände zu entdecken. Genauso darf die Bewerbung der Stadt gemeinsam mit Plauen um das Zukunftszentrum nichts Geheimes sein. Das haben wir mit dem Antrag erreicht.“

Dr. Paula Piechotta, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, fasst die bundespoliti-sche Gemengelage so zusammen:

„Für das Zukunftszentrum Europäische Transformation und Deutsche Einheit müssen sich alle, die im Bundestag darüber entscheiden, ehrlich machen: Wollen wir mit mehreren hundert Millionen Euro Strukturförderung betreiben, oder wollen wir ein echtes Zentrum für Forschung, Kultur und Dialog zur Transformation gerade der postsozialistischen Gesellschaften in Mittel- und Osteuropa, das tatsächlich tausende von Besucher*innen erreicht und so überhaupt erst seinem Auftrag wirklich gerecht werden kann? Wenn in diesem Zentrum wirklich auch einer breiten Öffentlichkeit vermittelt werden soll, wie osteuropäische und ostdeutsche Besonderheiten erklärt werden können, dann muss es an einen Ort, an dem das Maximum an Besucher*innen und damit auch eine Maximierung der Wirkung des Zentrums erreicht werden kann. Die Bürgerbeteiligung macht deutlich, dass sich die Menschen in Leipzig dieses Zentrum wünschen und die Leipziger Bewerbung in Kooperation mit Plauen von unten, aus der Mitte der Stadtbevölkerung kommt mit ihrer großen Zahl an zivilgesellgesellschaftlichen Akteuren, nicht zuletzt der Stiftung Friedliche Revolution. Wir brauchen jetzt einen ehrlichen, transparenten Wettbewerb, bei dem der Gewinner nicht schon vorher feststeht und nicht das Budget der Kampagnenagentur oder die politischen Kontakte der Wahlkreisabgeordneten entscheiden. Ein Wettbewerb, der in der Öffentlichkeit nicht als fair wahrgenommen werden würde, wäre gefährlich, denn er würde am Ende eine weitere Enttäuschungserfahrung in Ostdeutschland nach sich ziehen.“

"Gerade für diesen Wettbewerb ostdeutscher Städte halten wir eine Bewerbung der Großstadt Leipzig und dem Mittelzentrum Plauen für einzigartig und vielversprechend. Die nächsten Wochen müssen intensiv für eine mitreißende Kampagne genutzt werden, die Akteure breit und vielfältig einbezieht", macht Katharina Krefft deutlich. "In der Debatte hatte sich Herr Jung als Erstredner nach vorne gespielt - darum erwarten wir von ihm natürlich jetzt auch die Verve, für die Bewerbung alle denkbaren Bündnisse und kreativen Potentiale zu aktivieren."

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