Grüne Fraktion beantragt die Mitarbeit Leipzigs im Netzwerk Deutsche Bio-Städte

Pressemitteilung vom 7. Juni 2016

Norman Volger, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion:

„Von BIO profitieren alle. Bio ist keine Nische mehr, sondern hat sich zur umwelt- und wirtschaftsrelevanten Größe entwickelt. Die Nachfrage nach Bio-Produkten steigt weiter an. Viele Menschen erkennen den Zusammenhang zwischen dem sorgsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen auf die wir angewiesen sind und zugleich dem Erhalt der eigenen Gesundheit durch Lebensmittel aus nachhaltiger Produktion.
Auch der Wert der regionalen Wirtschaftskreisläufe unter saisonalen Bedingungen ist heute vielen bewusst. In den vergangenen Jahren haben Verbraucher und Verbraucherinnen mit ihrem Konsumverhalten gezeigt, wie deutlich sie mitbestimmen können was am Markt passiert. Denn es ist etwas passiert. Biologischer Anbau, regionale Vermarktung und fairer Handel (Fairtrade) sind die Zukunft, selbst wenn das Land Sachsen bisher hinter anderen Bundesländern dabei zurückgeblieben ist. Wir haben eigene kommunale Gestaltungsmöglichkeiten die teilweise ungenutzt sind, weswegen die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag Regionale Bioprodukte kommunal fördern als Anstoß entwickelt hat.“

Norman Volger weiter: „Im Februar 2016 hat sich das Netzwerk Deutsche Biostädte gegründet. Aktiv sind dort bisher die Städte: Augsburg, Bremen, Darmstadt, Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Lauf / Pegnitz, München sowie Nürnberg. Wir sehen Leipzig gut aufgestellt, um an der Seite dieser Städte im Netzwerk mitzuarbeiten und daraus wiederum auch wesentliche Impulse für die Förderung biologischer Produkte und regionalen Handels hier vor Ort mitzunehmen. Kommunen sind wichtige Impulsgeber für Entwicklungen, zum Beispiel auch deswegen, weil sie als Arbeitgeberinnen viele Menschen erreichen. In Kantinen, Krankenhäuser, Schulen und Kitas: Öffentliche Akteure beziehen große Mengen an verarbeiteten und unverarbeiteten Lebensmitteln. Diese Lebensmittel werden bisher vor allem überregional eingekauft. Ein großer Teil der saisonal verfügbaren Lebensmittel werden jedoch schon heute in der Region (ca. bis 150 km im Umkreis) in Bio-Qualität produziert.

Leipzig besitzt ca. 2.000 ha landwirtschaftliche Eigentumsflächen. Der Anteil an ökologischer Bewirtschaftung liegt bei 10 % - dieser Wert hat sich seit 2001 nicht verändert. Der Anteil ist weiter sehr gering, obwohl die Stadt Leipzig den Bio-Landbau und den Umbau weiterer Flächen auf ihren Flächen bei Neuverpachtung per Stadtratsbeschluss seit Jahren fördert. Hier braucht es auch noch weitere deutliche Zeichen der Kommune als Flächeneigentümerin.
Ein wichtiger Baustein kann dabei die Unterstützung bei der Vermarktung sein. So wollen wir auch für die zukünftige Markthalle festschreiben, dass regional vor billig stehen soll.“

Regionale Produkte sind Fair-Trade-Produkte. Leipzig steht als Fair-Trade-Kommune auch in der Verantwortung für die Förderung und die Verwertung der hiesigen Lebensmittel und anderen Produkte. Bei der Unterstützung und Werbung für die Stärkung der Produzenten und Vermarktung ihrer Produkte vor Ort soll die Stadt Leipzig eine Vorbildrolle einnehmen und „Zugpferd“ werden. Dabei kommt dem Angebot auf Frischmärkten eine zentrale Rolle zu. Insbesondere nach Bio-Standards hergestelltes Getreide (und deren Produkte) Gemüse, Streuobst, Eier, Milch und  Fleisch werden regional in großer Vielfalt sorgfältig hergestellt. Die Erzeuger*innen und die Verbraucher*innen werden von einer gezielten Unterstützung der Kommune durch das Marktamt profitieren.

Was kann Leipzig schon aufweisen?
z. B.:

  • Fairtrade-Einkaufsführer (mit Ausweisung regionaler Angebote)
  • Bio-Bauernhöfe und eine foodassembly
  • verschiedenen Bildungsprojekte (z. B. den Wettbewerb Grüne Schule, den Stadtgarten Connewitz)
  • den Wettbewerb Naturnaher Kleingarten,
  • die Kooperative Annalinde, das Herbarium als Bio-Bauernhof, Ernte-mich,
  • Pflege und Saftproduktion heimischer Streuobstwiesen (z. B. Ökolöwe Umweltbund),
  • das Siegel für die Fairtrade-Stadt und 4. Platz im Wettbewerb um den Titel Hauptstadt des Fairen Handels.

Antrag: Grüne Fraktion beantragt die Mitarbeit Leipzigs im Netzwerk Deutsche Bio-Städte

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