Grüne Fraktion unterstützt die weitere Förderung des "Netz kleiner Werkstätten"
Pressemitteilung vom 14. August 2018
Leipzig ist die Stadt mit der höchsten Rate von Schulabgängern ohne Abschluss. Was dem sächsischen Schulsystem nicht gelingt, versucht die Stadt mit selbstfinanzierten Angeboten nachträglich zu heilen.
So bietet neben anderen Anbietern das „Netz kleiner Werkstätten“ seit 2002 Jugendlichen und jungen Erwachsenen Perspektiven an, wenn andere Wege in eine Ausbildung, einen Beruf oder eine Erwerbsarbeit nicht offen stehen. 60 % von 121 der Teilnehmer*innen konnten 2017 erfolgreich mit weiteren Schritten wie Berufsausbildung oder Therapie anschließen. Die Vorlage der Verwaltung schlägt dem Stadtrat die weitere Mitfinanzierung aus dem städtischen Haushalt in Höhe mit dem vergleichsweise kleinen Beitrag von 15 T € für das aktuelle Schuljahr 2018/19 zum Beschluss vor.
Katharina Krefft, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen erklärt zur geplanten Kofinanzierung des Jugendberufhilfeangebotes „Netz kleiner Werkstätten“:
„Jungen Menschen beim Start ins berufliche Leben zur Seite zu stehen, ist neben einer Reihe anderer Angebote auch Aufgabe des Jugendberufshilfeangebotes „Netz kleiner Werkstätten“. Wir Grüne unterstützen die finanzielle Sicherung dieses Angebotes für junge Erwachsene, die wegen fehlendem Schulabschluss oder mit anderen Hemmnissen keinen Ausbildungsplatz finden. Die formale Ausbildung ist eine notwendige Voraussetzung für einen gelingenden Start ins Berufsleben – und ein Beruf sichert die soziale Existenz und Autonomie. Das sächsische Schulsystem setzt weiterhin auf Auslese, um den Preis vieler abgebrochener Bildungskarrieren. Obwohl schulische Bildung originäre Landesaufgabe ist, müssen die Kommunen einspringen, wenn Bildungskarrieren Brüche zeigen und die weiterführenden Bildungsangebote auf direktem Weg versperrt sind.
Für uns ist die Unterstützung junger Erwachsener sehr wertvoll, sie ist ein wesentlicher Baustein zur Prävention von Armut und sozialen Problemen.“