GRÜNE verlangen Entwicklungskonzept zum Cottaweg

Foto: Martin Jehnichen

Pressemitteilung vom 4. Februar 2021

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Leipziger Stadtrat hat einen Änderungsantrag zum Antrag der CDU-Fraktion „Leipziger Kleinmesse bewahren und stärken - Tradition in die Zukunft führen“ eingereicht. Anlass dafür war auch die seitens des Kulturdezernates mit dem Alternativvorschlag angekündigte und bereits verschickte Einladung zur Einberufung eines Runden Tisches zum 4. März an Vertreter der Fraktionen, der Verwaltung und der Schausteller. Gleichzeitig kritisiert die Fraktion die Verwaltung deutlich und fordert, dass bei einer Verlegung der Kleinmesse die Stärkung des Biotopverbundes zwischen nördlichen und südlichen Auwald oberste Priorität haben müsste.

Jürgen Kasek, Stadtrat und umweltpolitischer Sprecher der Fraktion:

„Meine Fraktion hält die Einberufung eines Runden Tisches zur Zukunft der Leipziger Kleinmesse zum jetzigen Zeitpunkt für falsch. Denn dies würde zunächst einmal voraussetzen, dass bereits ein klares Konzept zur künftigen (Um)nutzung des Veranstaltungsgeländes am Cottaweg existiert. Dies ist jedoch nicht der Fall. Stattdessen existieren seit Jahren eine Vielzahl unterschiedlicher Interessen. Einerseits will der Fußball-Bundesligist Rasenballsport Leipzig gern eine Erweiterung seines Nachwuchsleistungszentrums um weitere zwei Spielfelder realisieren. Auf der anderen Seite erklären die Umweltverbände wie auch unsere Fraktion, dass eine Renaturierung dieses Geländes die Chance zur weitestgehenden Realisierung eines Biotopverbundes ermöglichen würde.“

Status quo jedoch ist die Nutzung des Geländes durch die Kleinmesseveranstalter sowie die Fest-setzung in der Baugenehmigung zur Erweiterung der Red Bull Arena, dass auf dem Veranstal-tungsgelände am Cottaweg 1.200 Stellplätze gewährleistet werden müssen. Hierzu hat jedoch der Stadtrat 20. Mai 2020 mit dem Antrag „Gemeinsam im Umfeld des Leipziger Sportforums das Beste für die Stadt ermöglichen und umsetzen“ der Stadtverwaltung einen klaren Auftrag zur Erarbeitung eines Masterplanes gegeben, der unter anderem eine deutliche Reduzierung dieser Stellplatzan-zahl sowie die Verbesserung des Verkehrskonzeptes im Umfeld des Sportforums zum Ziel hat. Noch nicht einmal das dazu vorgeschaltete Beteiligungskonzept liegt dem Stadtrat vor.

Jürgen Kasek: „Wir haben das Gefühl, dass die Verwaltungsspitze – statt ihre vom Stadtrat erhaltenen Arbeitsaufträge abzuarbeiten, bereits hinter den Kulissen einen konkreten Plan ausgehandelt hat, der letztlich ein auch weiterhin versiegeltes Gelände am Cottaweg zum Ziel hat – mit zwei weiteren Kunstrasenplätzen für RB Leipzig und mehr als 1.000 Pkw-Stellplätzen sowie dem damit verbundenen Verkehrschaos an Großveranstaltungstagen.
Leidtragende sind dann neben der Natur auch die Schausteller. Wir verlangen deshalb, dass ein Runder Tisch zunächst einmal dazu dient, all diejenigen, die ein Interesse an der zukünftigen Entwicklung des Veranstaltungsgeländes verfolgen, zusammenzubringen, um transparent und miteinander die Optionen zu erörtern und abzuwägen. Nur so kann ein für alle akzeptables Gesamtkonzept für den Cottaweg erarbeitet werden, in dessen Ergebnis auch für die Schausteller und deren Kleinmesse Klarheit um ihren zukünftigen Veranstaltungsort entstehen wird.“

„So wie es derzeit jedoch seitens des Kulturdezernats geplant ist, wird der zweite Schritt vor dem ersten gegangen und der Stadtrat als Marionette eines hinter den Kulissen bereits ausgeküngelten Planes missbraucht. Dies ist inakzeptabel und wir werden dies nicht zulassen!“ so Jürgen Kasek abschließend.

Zurück