Grüne Wiese statt braune Steppe

Foto: Martin Jehnichen

Amtsblattbeitrag vom 17. Juli 2021

Von Martin Meißner

Es ist leider zu einem gewohnten Anblick geworden: Im Sommer verwandeln sich viele Wiesen in Leipzigs Parks in Steppen. Auf die Menge des Niederschlags hat der Stadtrat denkbar wenig Einfluss. Ansonsten würden die Fraktionen versuchen, sich bei der nächsten Hitzewelle mit der Darbietung von besonders schönen Regentänzen gegenseitig zu übertrumpfen.
Aber es gibt zum Glück auch andere Möglichkeiten, um der Versteppung der Grünflächen entgegenzuwirken. So sollte man beim Mähen in Zukunft nicht nur den Kalender im Blick haben, sondern auch die Witterung. Mitten in einer Hitzewelle und bei anhaltend hohen Temperaturen, die mit dem Klimawandel auch bei uns in Leipzig immer häufiger auftreten, muss insgesamt weniger gemäht werden. Auch die Schnitthöhe ist entscheidend. Kurzes Gras verbrennt schnell, der Boden wird hart wie Beton und kann immer schwerer neues Wasser aufnehmen. Längeres Gras hingegen sorgt für mehr Beschattung des Bodens und wirkt aktiv der Austrockung entgegen.
Zudem ist es wünschenswert, die Zahl der Langgras- und Blühwiesen weiter zu erhöhen. So schaffen wir wichtigen Lebens- und Nahrungsraum für Bienen und andere Insekten. Wir begrüßen, dass hier bereits ein Umdenken bei der Gestaltung öffentlicher Grünflächen stattgefunden hat.

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