Grüne wollen dezentrale Unterkünfte für Geflüchtete
Die Stadt Leipzig plant das Wachschutzgebäude in der Gemeinschaftsunterkunft Torgauer Straße 290 für eine halbe Millionen Euro zu erneuern.
Hierzu Katharina Krefft, Stadträtin und Fraktionsvorsitzende:
„Wir Grüne halten diese Vorlage für falsch. Weiterhin wird mit viel Geld eine große Gemeinschaftsunterkunft am Netz gehalten. 2012 beschloss der Stadtrat die dezentrale Unterbringung. Mit dem Zuwachs an Geflüchteten 2015 war es vorübergehend nötig, die Einrichtungen zu erhalten und baulich zu ertüchtigen. Wir verlangen nun die Einhaltung des Stadtratsbeschlusses und eine bessere Entwicklung der dezentralen Unterbringung von Geflüchteten.
Bereits die Aufstockung des Wohnkomplexes in 2015 und 2016 wurde von uns kritisch betrachtet - es wurde viel Geld in die Hand genommen, grundlegende Probleme, wie z. B. die Ausgrenzung der Menschen durch die Lage im Industriegebiet, aber auch wohnliche Probleme im Komplex, konnten nicht gelöst werden. Nun soll mit 500.000 Euro das Wachschutzgebäude ersetzt, die Einlassschleuse erneuert werden. Ein Kamerasystem soll die Zäune überwachen, um Sicherheit zu geben, das schafft aber weitere Abschirmung und Ausgrenzung.
Mittlerweile kommen weniger Geflüchtete nach Leipzig als noch 2016, wir können uns besser auf die Integration der Menschen in unsere Gesellschaft konzentrieren. Große Gemeinschaftsunterkünfte mit Kameraüberwachung und Eingangsschleusen tragen dazu nicht bei, sie erzeugen Ausgrenzung, Abschottung und Unsicherheit. Aus diesem Grund haben wir der Vorlage zum Baubeschluss im Verwaltungsausschuss nicht zugestimmt.“