Große Freude zur Wiedereröffnung des Alten Rathauses

Foto: Martin Jehnichen

Pressemitteilung vom 29. April 2022

Anlässlich der feierlichen Wiedereröffnung des Alten Rathauses der Stadt Leipzig mit seinem historischen Festsaal erinnert Katharina Krefft, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN an die jahrelange und schwierige Entscheidungsfindung:

„Die heutige Wiedereröffnung des historischen Festsaals ist dem hartnäckigen bündnisgrünen Engagement zu verdanken. Mit einer ganzen Liste an Initiativen haben wir die Entwicklung und Sanierung des Alten Rathauses vorangetrieben. Bereits im Jahr 2000 wurde auf unsere Initiative hin der Auftrag erteilt, für den Umbau der Erdgeschosszone des Alten Rathauses ein Umbau- und Finanzierungskonzept zu erstellen. Damals träumten wir noch davon, das Dachgeschoss mit auszubauen, was sich später als unfinanzierbar erwies. Dennoch nahm die positive Entwicklung des ehrwürdigen Baus und der untervermieteten Geschäfte seinen Lauf.“

Beim bereits Mitte des 14. Jahrhunderts errichteten und 1557 vom amtierenden Bürgermeister und Großkaufmann Hieronymus Lotter zur jetzigen Ansicht umgebaute Alte Rathaus, handelt es sich um das wohl bedeutendste und schönste Renaissance-Rathaus Deutschlands.

Bis zum erfolgreichen umfassenden Sanierungsbeschluss 2016 und dem Beginn der Arbeiten im Folgejahr bekam der Begriff Lotterbau jedoch eine zunehmend ambivalente Bedeutung. Der Putz blätterte an vielen Stellen ab, die prächtige Turmuhr war blass und in ihren Konturen kaum mehr erkennbar, die Fassade neben den zeitlos schönen Elementen aus Rochlitzer Porphyr farblich verschlissen, fleckig und höchst unansehnlich. Die Elektrik stammte aus längst vergangenen Zeiten. Das Wahrzeichen der Stadt war ihrer kaum mehr würdig, sodass der Sanierungsstau bei viele Bürger*innen für Unverständnis sorgte.

Foto: Martin Jehnichen

Annette Körner, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion:
„Umso schöner, dass die längst überfällige Sanierung des alten Bürgerhauses letztlich aus dem Antrieb eines engagierten Bürgers über eine Petition heraus in Gang gebracht wurde. Heute können wir wieder mit Freude und Stolz auf diesen wunderschönen historischen Lotter-Bau, eines der großen Wahrzeichen unserer Stadt schauen. Wir freuen uns ebenso, dass wir für dieses Haus mit unserem Leiter des Stadtgeschichtlichen Museums, Dr. Anselm Hartinger, einen Hausherren haben, der mit großem Engagement und Ideenreichtum die Geschichte unserer Stadt mit lohnenswerten Ausstellungen in Erinnerung ruft.“

Zum Hintergrund:

Bereits im Oktober 2010 gab es vom Stadtrat auf Initiative unserer Fraktion die erste Beauftragung zur Sanierung der Fassade, der eine Reihe weiterer Anfragen und Beschlusserneuerungen folgten, ohne dass sich grundlegend etwas am baulichen Zustand veränderte. Im Juni 2013 verlangte der Stadtrat wiederum auf unseren Antrag hin den Planungsbeschluss zur Sanierung und stellte dafür sogar 50T € Planungskosten bereit. Als klar wurde, dass eine Umsetzung bis zur 1000-Jahr-Feier der Stadt nicht mehr zu schaffen ist, strich die Stadtspitze die Sanierung wiederum aus der Mittelfristplanung. So frustrierend diese jahrelange Missachtung der zahlreichen Stadtratsbeschlüsse war, umso erfreulicher war, dass die Leipziger Bürgerinnen und Bürger weiter auf die Sanierung bestanden. So gelang es schließlich 2016 unserer damaligen grünen Leitung des Petitionsausschusses mithilfe einer Petition eines Bürgers zur Sanierung der mittlerweile unansehnlichen Turmuhr mit dem damaligen Kulturbürgermeister Michael Faber einen weitreichenden Beschlussvorschlag für den Stadtrat auszuhandeln. Dieser sah neben der Sanierung der Turmuhr auch die gänzliche Fassade auch die notwendigen Erneuerungen der 100 Jahre alten Elektroleitungen sowie diverse Brandschutzmaßnahmen vor.

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