Grüne fordern Umweltbürgermeister zur Wiederherstellung der Warming Stripes auf

Foto: Martin Jehnichen

Pressemitteilung vom 19. Mai 2023

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat einen Antrag ins Ratsverfahren eingereicht, der das im April 2022 errichtete Klimaschutzprojekt „Warming Stripes“ auf der Sachsenbrücke, welches mittlerweile mehr oder weniger zerstört ist, thematisiert und die Stadt Leipzig auffordert, gemäß dem Verursacherprinzip eine umgehende Wiederherstellung auf eigene Kosten zu gewährleisten.

Jürgen Kasek, Sprecher für Umwelt- und Klimaschutz der Fraktion:

„Etwa ein Jahr ist seit April 2022 vergangen, da ist das Werk faktisch zerstört. Grund dafür sind die von der Stadtreinigung genutzten gewöhnlichen Stahlbürsten der Kehrmaschinen, die die umweltverträgliche Farbe im Gegensatz zu den herkömmlichen und weniger umweltfreundlichen Straßenmarkierungen abreibt. Dieser Zielkonflikt hätte durch die Nutzung von Synthetikbürsten gelöst werden können oder durch einen Hinweis an das Projektteam, welches den Förderungsantrag gestellt hat. Es kann doch nicht zu viel verlangt sein, dass gerade bei einem solchen wertvollen Projekt, welches sogar internationale Beachtung gefunden hat, das Umweltdezernat aktiv zum Gelingen dieses Projektes beiträgt. Stattdessen wirft das Geschehene kein gutes Licht auf den sowohl für Klima- als auch die Stadtreinigung zuständige Umwelt- und Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal, der hier offenbar bloß tatenlos zugesehen hat.“

Nunmehr wurde das Klimabündnis seitens der Stadt aufgefordert, Gewährleistungsansprüche gegen das beauftragte Unternehmen zu richten, welches die umweltfreundliche und dadurch weniger widerstandfähige Farbe genutzt hat. Zugleich wurde offenbar auch angedroht, die gewährten Fördermittel zurückzahlen zu müssen, da das Projekt nicht die geforderte Laufzeit und Außenwirkung erzielt habe.

„Dieses Vorgehen entsetzt mich. Es erscheint völlig widersinnig, da es ganz bewusst verkennt, dass auch und insbesondere die Stadt Leipzig und das eigene Dezernat keineswegs schuldlos an der Situation ist. Statt hier einseitig und ohne Selbstreflexion die Verantwortung auf die engagierten Klimaaktivisten*innen abschieben zu wollen, erwarten wir, dass Bürgermeister Rosenthal einen Weg findet, den entstandenen Schaden einvernehmlich und vor allem auch selbstkritisch im Sinne des Projektziels zu beheben. Hierzu fordert meine Fraktion mit diesem Antrag den Umweltbürgermeister auf!“

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