Haushaltsantrag 25/26: Betriebliches Gesundheitsmanagement bedarfsgerecht ausstatten

Beschlussvorschlag:

Die Mittel für das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) sind entsprechend des begründeten Bedarfes zu verdoppeln. Hierzu werden zusätzlich 150.000 EUR p.a. zur Verfügung gestellt.

Begründung:

Die im Haushaltsplanentwurf vorgesehenen Mittel von 150.000 EUR p.a. für das Betriebliche Gesundheitsmanagement spiegelt in keiner Weise den auch vom Personalrat angemeldeten Bedarf wieder, um die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung ausreichend mit präventiven Maßnahmen zum betrieblichen Gesundheitsschutz zu begegnen.  

Der Bedarf für ein BGM entsprechend der Mitarbeitendenzahl in der Leipziger Stadtverwaltung entspricht jährlichen Mitteln von 300.000 EUR, womit eine Verdopplung des zur Verfügung stehenden Budgets notwendig und angezeigt ist. Die Stadtverwaltung liegt mit einem Krankenstand von 8% weit über dem bundesdeutschen Durchschnitt vergleichbarer Branchen. Dies ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass mehr für die Mitarbeitendengesundheit und damit auch Arbeitsplatzsicherheit und –zufriedenheit getan werden muss. Ein gut ausgestattetes BGM ist dafür ein zentraler Baustein.

Verwaltungsstandpunkt vom 9. Januar 2025

Das Personalamt hat bereits im Rahmen der aktuellen Haushaltplanung Mehrbedarfe für die Betriebliche Gesundheitsförderung über das Programm Gewinnung und Bindung berücksichtigt. Ganz konkret wurde die Verdopplung der Mittel eingeplant.

Begründung

Betriebliche Gesundheitsförderung umfasst konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheitskompetenz allgemein und spezifischer Berufsgruppen sowie der Verbesserung der Arbeitszufriedenheit und fördert im Ergebnis die Stärkung der emotionalen Mitarbeiterbindung.

Die Leistungsfähigkeit einer modernen Verwaltung muss mögliche Beeinträchtigungen durch arbeitsbedingte physische und psychische Belastungen ernst nehmen und gegensteuern. In einem angespannten Fachkräftemarkt und bei steigenden, beruflichen und gesellschaftlichen Herausforderungen können gesundheitsfördernde und wertschätzende Angebote die Leistungsfähigkeit und Motivation der Mitarbeitenden positiv beeinflussen.

Diesem Anliegen wird mit der Verdopplung der Haushaltsmittel für das BGM entsprochen.

Im Übrigen bietet die Stadt Leipzig ihren ca. 9500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein ganzheitliches Betriebliches Gesundheitsmanagement. Ein multiprofessionelles Team von Betriebsärztinnen und -ärzten, Fachkräften für Arbeitssicherheit, Betrieblichen Gesundheitsmanagerinnen, BEM-Beauftragten sowie einem Betriebspsychologen berät Mitarbeitende, Führungskräfte und die Verwaltungsspitze zu Themen der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Neben einer Dienstvereinbarung (DV) zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) werden das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) und die Gesundheitsförderung separat geregelt und spezifisch strukturiert. Herausforderungen werden aktuell in den hohen Krankheits- und BEM-Quoten in Verbindung mit einem angespannten Fachkräftemarkt gesehen.

Für Mitarbeitende gibt es ein Unterstützungsprogramm Mitarbeitergesundheit „Mental Health Coaching“, das kurzfristig und kostenlos individuelle Beratung zur Prävention und Bewältigung von gesundheitlichen, beruflichen und persönlichen Fragestellungen und Krisen ermöglicht. Kooperationspartner dafür ist das Fürstenberg Institut. In besonders schwerwiegenden Fallsituation erfolgt die Zusammenarbeit mit einer psychotherapeutischen Praxis, um persönliche Interventionen zu ermöglichen. Zudem unterstützen betrieblich psychologische Ersthelferinnen (BPE) unmittelbar in den Arbeitsbereichen.

Im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung bietet die Stadt Leipzig darüber hinaus vielfältige Angebote sowie themen- und zielgruppenspezifische Informationen zu gesundheitsfördernden Themen und ein kostenloses Mitmach-Programm an: Fortbildungsangebote zu verschiedenen Gesundheitsthemen (digital und in Präsenz)

• Gesundheits- und Aktionstage (Tag der gesunden Ernährung, Tag der  Frauengesundheit etc.)

• Bewegte Pause und Yoga in der Mittagspause

• Teilnahme am Leipziger Firmenlauf

• Teilnahme am Stadtradeln

• Blutspendeaktion am Arbeitsplatz

• Grippeschutzimpfungen

Um das Angebot bedarfsgerecht weiter auszugestalten wurde im Zuge der aktuellen Haushaltplanung der bisherige Planansatz für das Betriebliche Gesundheitsmanagement (PSP-Element 1.100.11.1.2.02.30) in Höhe von 150.000 € für Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung in den Haushaltsjahren 2025/ 2026 um 150.000 € pro Jahr aufgestockt.

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