Haushaltsantrag 25/26: Institutionelle Förderung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Bildungseinrichtung INSPIRATA e.V.

Beschlussvorschlag:

Die mathematisch-naturwissenschaftliche Bildungseinrichtung INSPIRATA e.V. erhält künftig außerhalb der Kinder- und Jugendförderung im Haushalt der Stadt Leipzig institutionell entsprechend der Rahmenrichtlinie zur Vergabe von Zuwendungen der Stadt Leipzig an außerhalb der Stadtverwaltung stehende Stellen (Zuwendungsrichtlinie) gefördert.

Hierfür werden für die Jahre 2025 415.045,40 und 2026 452.459,62 entsprechend der vorliegenden und vom Amt für Jugend und Bildung geprüften Anträge bereitgestellt.

Die Stadt Leipzig und hier insbesondere die Dezernate Wirtschaft, Arbeit, Digitales sowie Jugend, Bildung und Demokratie unterstützen damit aktiv die Weiterentwicklung des INSPIRATA e.V. im Rahmen der beantragten STARK-Förderung des Freistaates Sachsen.


Sachverhalt
:

Leipziger Handwerksbetriebe bemängeln bei Bewerber*innen für Ausbildungsberufe zunehmend fehlendes Grundlagenwissen, insbesondere in Mathematik und in Physik. INSPIRATA ist in Leipzig die einzige Einrichtung, die Kindern im schulpflichtigen Alter, ebenso im Vorschulalter, in spielerischer Form ein weitreichendes Angebot zu mathematischen und naturwissenschaftlichen Themen anbietet. An interessanten Exponaten, verblüffenden Modellversuchen, abwechslungsreichen Spielen wird für Schulen und Kitas, aber auch Privatpersonen das Thema Mathematik und Physik in einer erstaunlichen Leichtigkeit nähergebracht.

Die außerschulische Lerneinrichtung wird von einem Verein mit größtenteils ehrenamtlichen Mitarbeitern geführt. Wegen fehlender Fördermittel mussten bis dato anfallende Aufgaben größtenteils im Grenzbereich der Zumutbarkeit aufgebracht werden.

Da auch den Schulen zunehmend weniger Mittel zur Verfügung stehen (es wird um Eintrittsgelder gehandelt, bzw. Besuche wieder abgesagt), um die ohnehin schon niedrigen Eintrittsgelder aufzubringen, andererseits jedoch die regulären Kosten für die Einrichtung stark wachsen, sind für den dauerhaften Erhalt dringend zusätzliche Fördermittel notwendig, u.a. für studentische Betreuertätigkeiten, die Anschaffung, Reparatur und Pflege von Exponaten und Lernmittel und auch beispielsweise für Mietflächenreinigung.

Die INSPIRATA steht in direkter Nähe zur BioCity auf der Alten Messe zudem für die MINT-Nachwuchsförderung in diesem wichtigen Wissenschafts- und Berufsfeld. Um dies deutlich stärker auszubauen, hat der Verein eine Förderung über die Förderrichtlinie zur Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten „STARK“ beim Freistaat beantragt, die grundsätzlich positiv bewertet wurde. Die kommunale Förderung, die bislang seit 2019 institutionell gewährt wurde, muss daher zwingend entsprechend der im Antrag dargestellten Bedarfe weiter gesichert werden, da diese als kommunale Eigenmittel Teil des STARK-Antrages sind.

Die INSPIRATA wurde bislang über den Vermieter LEVG mietfrei im Objekt untergebracht. Nunmehr sind dringend notwendige Investitionen nötig, um den Brandschutz auf den notwendigen Stand zu bringen und eine barrierefreie Zugänglichkeit der Etage(n) herstellen zu können. Hierzu wird die LEVG als kommunales Unternehmen künftig Mietkosten in Rechnung stellen, wie sie an anderer Stelle im Stadtgebiet ebenso anfallen würden. Die avisierten Miet- und Betriebskosten bewegen sich in einem marktüblichen Rahmen und entsprechen insofern auch der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit.

Derzeit erhält die INSPIRATA kommunale Förderungen aus dem Amt für Jugend, Familie und Bildung und dem Amt für Wirtschaftsförderung, die jedoch insgesamt deutlich unter der avisierten jährlichen Förderung von 200.000 € liegen. Hier sollte eine finanzielle Zusicherung über eine institutionelle Förderung, also auch außerhalb des Förderbudgets für die Kinder- und Jugendförderung, zugesichert werden, um das wichtige MINT-Angebot im Bestand zu sichern.

Das Bildungsangebot der INSPIRATA bewegt sich als Querschnittsangebot zwischen den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Jugendhilfe. Eine Förderung über den Freistaat wäre daher absolut folgerichtig und ist grundsätzlich seit Bestehen der INSPIRATA überfällig. Die aktuellen Schritte zur STARK-Förderung und die positiven Gespräche auf Landesebene werden insoweit sehr begrüßt und sollen seitens des Oberbürgermeisters und seiner Bürgermeister*innen entsprechend weiterbefördert werden. Eine Förderung über das Budget der Kinder- und Jugendhilfe ist insofern auch nicht angebracht, weil die INSPIRATA weniger ein klassisches Jugendhilfeangebot darstellt, sondern stattdessen ein MINT-Bildungs- und Wirtschaftsförderungsangebot ist. Daher soll der vorliegende Antrag auch entsprechend der Zuwendungsrichtlinie bearbeitet und die Förderung künftig institutionell außerhalb der Kinder- und Jugendförderung gewährt werden.

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